Wackersdorf

Wackersdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Wackersdorf
Wackersdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wackersdorf hervorgehoben
49.31222222222212.1775422
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Wackersdorf
Höhe: 422 m ü. NN
Fläche: 33,56 km²
Einwohner:

5.006 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92442
Vorwahlen: 0 94 31/09439/09434
Kfz-Kennzeichen: SAD
Gemeindeschlüssel: 09 3 76 175
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 1
92442 Wackersdorf
Webpräsenz: www.vg-wackersdorf.de
Bürgermeister: Thomas Falter (CSU)
Lage der Gemeinde Wackersdorf im Landkreis Schwandorf
Altendorf Bodenwöhr Bruck in der Oberpfalz Burglengenfeld Dieterskirchen Fensterbach Gleiritsch Guteneck Maxhütte-Haidhof Nabburg Neukirchen-Balbini Neunburg vorm Wald Niedermurach Nittenau Oberviechtach Pfreimd Schmidgaden Schönsee Schwandorf Schwarzach Schwarzenfeld Schwarzhofen Stadlern Steinberg am See Stulln Teublitz Teunz Thanstein Trausnitz Wackersdorf Weiding Wernberg-Köblitz Winklarn Bayern Landkreis Amberg-Sulzbach Landkreis Regensburg Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Cham Tschechien Landkreis Neustadt an der WaldnaabKarte
Über dieses Bild

Wackersdorf ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Wackersdorf.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Wackersdorf liegt in der Region Oberpfalz-Nord in Ostbayern.

Es existieren folgende Gemarkungen: Alberndorf, Rauberweiherhaus, Wackersdorf.

Geschichte

Die 1152 erstmals erwähnte Gemeinde gehörte zum Herzogtum Pfalz-Neuburg und dessen Gericht Schwandorf; seit 1777 war das Gebiet Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Die Gemeinde wurde im 20. Jahrhundert mehrmals umgesiedelt, weil große Braunkohlevorkommen im Tagebau ausgebeutet wurden, die zum Teil unter den Häusern der Bewohner entdeckt wurden. Die nach Beendigung des Abbaus übrig gebliebenen großen Gruben füllten sich anschließend mit Wasser und bilden heute das Zentrum des Oberpfälzer Seenlandes, das mittlerweile touristisch genutzt wird.

Am 1. Juli 1961 wurden Teile der aufgelösten Gemeinde Oder eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Teile der ehemaligen Gemeinde Alberndorf hinzu.[2]

Bekannt wurde die Gemeinde durch den Widerstand der Atomkraftgegner, der sich Anfang der 1980er Jahre gegen die dort geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA) formierte. Ein Volksbegehren wurde am 14. August 1987 vom bayerischen Verfassungsgerichtshof in München abgelehnt. Das Projekt wurde durch den Widerstand, Protest und zivilen Ungehorsam von Anti-AKW-Gruppen, kirchlichen Gruppen, auswärtigen Demonstranten sowie der einheimischen Bevölkerung verhindert. Dabei kamen im Rahmen des Polizeieinsatzes zwei einheimische Bürger, die Rentnerin Erna Sielka († 2. März 1986), die während eines Einsatzes der Polizei einen Herzinfarkt erlitt, und der 38-jährige Alois Sonnleitner († 31. März 1986), der den Folgen eines Asthmaanfalls infolge eines CS-Gas-Einsatzes erlag, sowie der Polizist Johann Hirschinger († 24. September 1986) bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben.

Politik

Bürgermeister ist Thomas Falter CSU

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 4.253.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 2.521.000 €.

In Wackersdorf gab es bisher drei hauptamtliche Bürgermeister:

Zeitraum Hauptamtliche Bürgermeister
27. Januar 1946 - 13. Januar 1967 Ludwig Simbeck
1. Juni 1967 - 31. Mai 1993 Josef Ebner
7. Juni 1993 - 6. Juni 2011 Alfred Jäger
7. Juni 2011 - dato Thomas Falter

Wappen

"In Blau auf goldenem Boden ein goldener Laubbaum, dessen Stamm von schräg gekreuztem silbernem Schlegel und silbernem Hammer überdeckt ist." Wappen seit 1973. So heißt es in der hiesigen Chronik. Bereits die damaligen Direktoren, der in Wackersdorf angesiedelten Bayerischen Braunkohlenindustrie Ag (BBI Ag), merkten in einem Schreiben an die Gemeinde an, dass es nicht Schlägel und Hammer heißen müsse, sondern Schlägel und Eisen genannt werde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 2208 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 431 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1677. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 25 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 577 ha, davon waren 321 ha Ackerfläche und 256 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 126 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 32 Lehrern und 350 Schülern und einem Ganztagesangebot für alle Jahrgangsstufen

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 438

Weblinks

 Commons: Wackersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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