Waldstetten (Höpfingen)

Waldstetten (Höpfingen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Höpfingen
Höpfingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Höpfingen hervorgehoben
49.6013888888899.4308333333333377Koordinaten: 49° 36′ N, 9° 26′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis
Höhe: 377 m ü. NN
Fläche: 30,47 km²
Einwohner: 3264 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74746
Vorwahl: 06283
Kfz-Kennzeichen: MOS
Gemeindeschlüssel: 08 2 25 039
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Heidelberger Straße 23
74746 Höpfingen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ehrenfried Scheuermann
Lage der Gemeinde Höpfingen im Neckar-Odenwald-Kreis
Karte

Höpfingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und bildet mit den Nachbargemeinden Walldürn und Hardheim einen Verwaltungsverband.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemarkung liegt auf der Südostabdachung des hinteren Odenwalds und hat Anteil am nördlichen Bauland. Das Gemeindegebiet liegt teilweise im Naturpark Neckartal-Odenwald zwischen 308 und 446 Meter Höhe.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Höpfingen gehört die ehemalige Gemeinde Waldstetten. Zur Gemeinde Höpfingen in den Grenzen von 1970 gehören das Dorf Höpfingen, der Weiler Schlempertshof, der Ort Ziegelei, die Häuser Sportplatz sowie die Aussiedlerhöfe Hohle Eiche und Eckwaldsiedlung. Zur ehemaligen Gemeinde Waldstetten gehört das Dorf Waldstetten. In der Gemeinde Höpfingen im Gebietsstand von 1970 liegen die jeweils nur durch Flurnamen belegten Wüstungen Neuer Haidenhof und Nonnenklösterlein.[2]

Geschichte

Der größte Teil Höpfingens war im Mittelalter ein Lehen der Ritter von Hardheim. Nach Erlöschen dieses Rittergeschlechts im Jahre 1601 wurde das Dorf gemeinsam durch das Kurfürstentum Mainz und das Fürstbistum Würzburg verwaltet. Diese Gemeinschaftsverwaltung führte jedoch bald zu einem Rechtsstreit. Dieser endete 1656 durch einen Schiedsspruch des Reichskammergerichts, das den alleinigen Herrschaftsanspruch dem Fürstbischof von Würzburg zusprach. Nach Auflösung der kirchlichen Territorien als Folge der Säkularisation und Mediatisierung durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde Höpfingen 1803 dem Fürstentum Leiningen zugeschlagen, nach dessen Auflösung durch Unterzeichnung der Rheinbundakte am 12. Juli 1806 in Paris wurde die Gemeinde in das Großherzogtum Baden eingegliedert.[3] In der kirchlichen Zugehörigkeit wechselte Höpfingen von der Diözese Würzburg zur Erzdiözese Freiburg.

Einziger Betrieb im Ort war bis in die 1950er Jahre die inzwischen stillgelegte Ziegelei Kaiser & Böhrer am Ortsausgang Richtung Hardheim. Das Werk hatte einen eigenen Gleisanschluss, der am Bahnhof Höpfingen an die Bahnstrecke Walldürn–Hardheim angebunden war.

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich auf Höpfinger Gemarkung in der Nähe des Ortsteils Schlempertshof ein Flugplatz der Wehrmacht. Zu diesem Flugplatz führte eine in Walldürn abzweigende Stichbahn.[4]

Seit 1938 gehörte die Gemeinde zum Landkreis Buchen, der 1973 im neuen Neckar-Odenwald-Kreis aufging.

Eingemeindungen

Am 1. September 1971 wurde Waldstetten eingemeindet.

Politik

Gemeinderat

  1. CDU 43,1% (-8,8) - 7 (-1)
  2. SPD 30,7% (+1,8) - 4 (=)
  3. FWG 26,2% (+7,0) - 4 (+1)

Wappen

In Silber (Weiß) auf grünem Boden stehend der hl. Ägidius mit silberner (weißer) Albe, rotem Chorrock und roten Schuhen, schwarzer Stola und rot-bordierter silberner (weißer) Mitra, in der Rechten ein schwarzes Buch, in der Linken einen goldenen (gelben) Krummstab haltend, hinter ihm stehend eine schwarze Hirschkuh mit schwarzem Pfeil in der Brust. - Das Wappenbild, das den hl. Ägidius, den Patron der katholischen Pfarrkirche mit seinen Attributen zeigt, erscheint bereits in dem 1777 angefertigten Gerichtssiegel.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 27 zwischen Walldürn und Hardheim.

Höpfingen lag früher an der Bahnstrecke Walldürn–Hardheim, die 1911 in Betrieb genommen wurde. Höpfingen war die einzige Zwischenstation an der 10 km langen Strecke. Der Personenverkehr wurde 1954, der Gesamtbetrieb 1999 eingestellt. Nachdem die Bundeswehr in Hardheim als Hauptnutzer der Bahnstrecke ausgestiegen war, wurden im Jahr 2004 die Gleisanlagen auf der Gemarkung Höpfingen entfernt. An die ehemalige Bahnstrecke erinnern der überwucherte Bahndamm, mehrere Brückenbauwerke und das privat genutzte ehemalige Bahnhofsgebäude.

Bildungseinrichtungen

Höpfingen verfügt über eine Grund-und Hauptschule mit Werkrealschule sowie einen katholischen Kindergarten.

Freizeit- und Sportanlagen

In der Gemeinde stehen mehrere Sport- und Leichtathletikanlagen sowie eine Kleinschwimmhalle zur Verfügung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Region sind viele Bildstöcke, Flurkreuze und Kapellen sowie Madonnenstatuen an Hausfassaden zu finden, die dem „Madonnenländchen“ seinen Namen gaben.

Museen

  • Königheimer Höflein - Das Bauernhaus im Dorf

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Fastnacht unter Regie der FGH70 mit Prunksitzungen, Rathauserstürmung und Umzug am Rosenmontag
  • Blütenfest des Obst- und Gartenbauvereins im Frühjahr
  • TSV-Sportfest des TSV Frankonia 1911 Höpfingen e. V.
  • Schlachtfest der FGH 70 Höpfemer Schnapsbrenner e. V. im Sommer
  • Quetschenfest der Gemeinschaft der Höpfinger Vereine im Herbst
  • Weihnachtsmarkt am 1. Adventswochenende
  • Weihnachtskonzert des Musikvereins am 25. Dezember

Vereine

  • MGV 1861 e. V. Höpfingen (Männergesangverein)
  • TSV Frankonia 1911 Höpfingen e. V. (Turn- und Sportverein)
  • Musikverein Höpfingen e. V.
  • Heimatverein Höpfingen e.V.
  • FGH 70 Höpfemer Schnapsbrenner e. V. (Faschingsverein)
  • DLRG Ortsgruppe Höpfingen e.V.
  • Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverein Höpfingen
  • Kleintierzuchtverein C772 Höpfingen e.V.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 280–281
  3. http://www.schlempertshof.de.ms/
  4. http://www.schlempertshof.de.ms/

Weblinks


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