Weibisch

Weibisch

Eine Koketterie bezeichnet ein widersprüchliches Verhalten, bei dem der Akteur darauf setzt, dass ihm die widersprüchlichen Elemente nicht vorgehalten werden, da diese nicht offen oder nicht im gleichen Medium zutage treten.

Der Begriff wird häufig für ‚weibliches‘ Verhalten gebraucht. Das davon abgeleitete und selten gewordene Wort „Kokotte“ (aus dem Französischen) bezeichnete euphemistisch eine elegante Halbweltdame (demi-mondaine).

Koketterie kann rein intuitiv betrieben werden und etwa auf Unentschlossenheit oder Wankelmut bzw. Unbeständigkeit beruhen. Sie kann aber auch gezielt eingesetzt oder berechnet sein, um gerade durch den Widerspruch Aufmerksamkeit oder Zustimmung zu erzielen, so etwa in der Kunst oder der Politik.

Eine typische Koketterie im sozialen Umgang besteht darin, durch Mimik, Gestik oder Verhalten eine Aufmerksamkeit zu erwecken, auf Ansprache aber jegliches Interesse an einem weiteren Austausch in Abrede zu stellen. Im politischen Raum kann sie etwa darin auftreten, durch Symbolik oder Rhetorik die Nähe zu einer bestimmten politischen Position auszudrücken, diese aber im gesprochenen oder geschriebenen Wort abzulehnen.

Der Soziologe Georg Simmel widmete in seiner „Soziologie“ von 1908 der Koketterie ein eigenes Kapitel; ihm ist sie eine typische Waffe der Frauen gegen die nach Normen und Gesetzen sozial überlegenen Männer.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Weibisch — Weibisch, er, te, adj. et adv. 1. * In dem weiblichen Geschlechte gegründet, demselben eigen und angemessen; eine veraltete Bedeutung, welche noch 1 Petr. 3, 7, vorkommt. Gebet dem weibischen, als dem schwächsten Werkzeuge seine Ehre, für dem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • weibisch — weibisch:⇨weichlich(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • weibisch — wei|bisch [ vai̮bɪʃ] <Adj.> (abwertend): nicht die für einen Mann als charakteristisch erachteten Eigenschaften habend, nicht männlich: er wirkt sehr weibisch; ein Schönling mit weibischen Zügen. Syn.: ↑ feminin. * * * wei|bisch 〈Adj.;… …   Universal-Lexikon

  • weibisch — wei·bisch Adj; pej; <ein Mann> so, dass er nicht diejenigen Eigenschaften hat, die als typisch männlich gelten …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • weibisch — wei|bisch …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Männlich — Männlich, er, ste, adj. et adv. einem Manne gleich, ähnlich, in dessen Beschaffenheit gegründet, in verschiedenen Bedeutungen dieses Wortes. 1. Von Mann, das befruchtende Individuum organischer Körper einer Art. 1) Eigentlich, wo es von den… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Effemination — bezeichnet Weiblichkeit bzw. Feminität von Verhalten, Erscheinung oder Haltung von meist männlichen Personen, aber auch von Gesellschaften oder Gegenständen. Das deutsche Wort Effemination kommt vom lateinischen: effeminatus – verweichlicht,… …   Deutsch Wikipedia

  • Homosexualität im antiken Griechenland — Symposium, Szene aus Grab in Paestum Die Belege für Homosexualität im antiken Griechenland sind zahlreich. Die gleichgeschlechtliche Liebe im antiken Griechenland wird oftmals als Musterbeispiel für Toleranz gegenüber Homosexualität im… …   Deutsch Wikipedia

  • Salmacis — SALMĂCIS, ĭdis, eine Nymphe in einem besondern Brunnen, in Carien, welche den Hermaphroditus, als er sich dessen schönes Wasser verführen ließ, in selbigen zu steigen, dergestalt aus Liebe umfassete, daß sie ihn durchaus nicht wieder wollte gehen …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • feminin — weiblich; fraulich * * * fe|mi|nin [femi ni:n] <Adj.>: a) (Sprachwiss.) weiblich: feminine Substantive, Formen. b) für das weibliche Geschlecht kennzeichnend, charakteristisch: sie hat eine sehr feminine Figur; nicht alle Schwulen sind… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”