Westgroppe

Westgroppe
Groppe
Groppe (Cottus gobio)

Groppe (Cottus gobio)

Systematik
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Unterordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Panzerwangen (Scorpaeniformes)
Familie: Groppen (Cottidae)
Gattung: Cottus
Art: Groppe
Wissenschaftlicher Name
Cottus gobio
Linnaeus, 1758

Die Groppe (Cottus gobio), auch Kaulkopf, Rotzkopf, Westgroppe, Koppe oder Mühlkoppe genannt, ist ein kleiner, auch in Deutschland vorkommender Süßwasserfisch. Die kaum bekannte Groppe gehört zu den gefährdeten Tierarten und war Fisch des Jahres in den Jahren 1989 und 2006.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Sie ist ein nachtaktiver Grundfisch mit spindelartigem Körper, einem großen, breiten Kopf (beim Männchen breit, beim Weibchen etwas spitz), glatter, schuppenloser Haut und zurückgebildeter Schwimmblase, der etwa 12 bis 16 cm lang wird. Ihre Bauchflossen sind brustständig. Verwechselt wird sie häufig mit der Marmorierten Grundel, unterschieden werden kann sie an der Bauchflosse. Während diese bei der Groppe getrennt wie bei den meisten Fischen sind, sind sie bei der Marmorierten Grundel miteinander verwachsen, ähnlich einem Saugnapf.

Verbreitung und Lebensraum

Anzutreffen ist die Groppe in der Forellen- und Äschenregion von Fließgewässern bis in Höhen von etwa 2000 m über dem Meeresspiegel und in sommerkühlen Seen wie dem Bodensee. Sie stellt große Ansprüche an die Wasserqualität, benötigt eine hohe Sauerstoffkonzentration, eher niedrige Wassertemperaturen und findet sich vorwiegend auf steinigem Grund. Wegen rückläufiger Bestände ist die Groppe in den Anhang der FFH-Richtlinie aufgenommen worden.

Lebensweise

Die Groppe ist eine schlechte Schwimmerin und bewegt sich daher mit gespreizten Brustflossen ruckartig über den Boden. Auf steinigem Untergrund ist sie in Ruhestellung nahezu unsichtbar und tagsüber hält sie sich zwischen Steinen und Pflanzen versteckt.

Ernährung

Die Groppe ernährt sich von kleinen Bodentieren, wie zum Beispiel Insektenlarven und Bachflohkrebsen. Im Gegensatz zu Angaben in älterer Literatur sind Fischeier und -larven kein häufiger Bestandteil ihrer Nahrung.

Fortpflanzung

Bei der Laichzeit gibt es große Unterschiede von Gewässer zu Gewässer. Meist fällt sie in den Zeitraum Februar bis Mai. Der Milchner (Männchen) baut eine Grube unter Steinen, in die der Rogner (Weibchen) seine Eier ablegt. Der Milchner bewacht das Nest bis die Jungfische nach vier bis fünf Wochen schlüpfen.

Aquaristik

In der Aquaristik werden Mühlkoppen im Kaltwasseraquarium beziehungsweise einem Strömungsbecken mit niedriger Wassertemperatur gehalten. Als geschützte Art sind sie allerdings meist nur in öffentlichen Schauaquarien zu sehen. Im Zoofachhandel sind sie nicht erhältlich. Ihre Haltung ist außerdem anspruchsvoll und sollte nur von sehr erfahrenen Aquarianern versucht werden.

Cottus gobio gefangen im Main, nahe Lohr.

Sie benötigen Wassertemperaturen zwischen 10 und 20 °C. Für die als schwierig geltende Zucht ist es empfehlenswert, sie während des Winterhalbjahres etwas kühler zu halten. Diese Form der Haltung kann die Laichbereitschaft fördern. Der pH-Wert, bei dem sich die Fische wohl fühlen, liegt zwischen 6,8 und 7,5.

Der Bodengrund im Aquarium sollte aus Kies, ein paar flachen Steinen und einigen Pflanzen bestehen. Entscheidend für ihr Wohlbefinden ist aber sauerstoffreiches Wasser, das nicht durch organische Stoffe übermäßig belastet ist. Jungfische benötigen Lebendfutter. Für ausgewachsene Fische kann auf normales Zierfischfutter zurückgegriffen werden.

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