Wiseblood

Wiseblood

James George Thirlwell (* 29. Januar 1960 in Melbourne, Australien), auch bekannt unter den Namen Foetus (und weiteren Variationen dieses Namens), Steroid Maximus, Clint Ruin, Wiseblood und Manorexia u. a., ist ein Sänger, Komponist und Produzent aus dem Genre der Industrial-Musik.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thirlwell wurde in Australien geboren und studierte dort kurzzeitig Kunst in Melbourne, bevor er 1978 nach London, Großbritannien, umsiedelte. Hier begann er in verschiedenen Bands mitzuspielen; entschied sich aber dafür, in Zukunft ohne Band aufzutreten, die seine „musikalische Vision“ einschränken könnte. So entstand 1981 ein erstes seiner zahlreichen Solo-Projekte unter dem Namen Foetus und es erschien die erste Single OKFM auf seinem eigenem Label Self Immolation. In den nächsten zwei Jahren erschienen insgesamt drei LPs, zwei weitere Singles und eine EP. Wegen finanzieller Schwierigkeiten erschien die letzte LP dieser Serie nicht auf seinem eigenen Plattenlabel, sondern bei Some Bizarre Records.

1984 siedelte er nach New York um, wo er auch heute noch zwischen seinen vielen Tourneen lebt. Bekannt wurde er in dieser Zeit durch Solo-Veröffentlichungen, sowie Kollaborationen, v. a. mit Lydia Lunch, Marc Almond und Roli Mosimann (unter dem Namen Wiseblood). Auch machte er sich einen Namen durch Remixe für Bands wie The Cult, Red Hot Chili Peppers, Pantera, The The, Nine Inch Nails, Coil und Front 242. Mit seinem 1995er Album Gash gelang ihm eine Veröffentlichung auf einem Majorlabel.

In neuerer Zeit betätigte er sich zusätzlich als Komponist, u. a. für das Kronos Quartet und für eine Zeichentrickserie (Venture Brothers), arbeitet für Filmproduktionen und MTV, betätigte sich als DJ (DJ Otefsu), erstellte Audio-Installationen für Museen und wirkte 2004 in München an einer Oper (Der Kastanienball) mit.

Musik

Die Musik, die Thirlwell unter seinen vielen Pseudonymen produziert, beinhaltet Elemente aus zeitgenössischer klassischer Musik, Punk Rock, Big Band-Sound und elektronischen Klängen. Seine Musik kann nicht eindeutig als Rock Musik bezeichnet werden, trotz zahlreicher Ähnlichkeiten in der Songstruktur. Er selber bevorzugt es, seine Musik nicht zu kategorisieren, was bei seiner Kombination aus vielen Einflüssen auch nahezu unmöglich scheint. Die Texte seiner Produktionen befassen sich mit Themen wie Zerstörung, Angst, Missbrauch, Versagen, Inzest, und Masochismus; vielfach mit einem Unterton von Zynismus und Schwarzem Humor vermischt, welches sich z. B. auch in den Namen seiner Projekte widerspiegelt (Scraping Foetus Off The Wheel, You've Got Foetus On Your Breath, The Foetus All-Nude Review oder Foetus Interruptus).

Diskografie

Thirlwell veröffentlicht seine Produktionen und Kollaborationen unter einer Vielzahl von Namen. Dazu gehören verschiedene Kombinationen mit dem Begriff Foetus, aber auch andere Namen:

Alben
  • Deaf (1981) (als You've Got Foetus On Your Breath)
  • Ache (1982) (als You've Got Foetus On Your Breath)
  • Hole (1984) (als Scraping Foetus Off The Wheel)
  • Nail (1985) (als Scraping Foetus Off The Wheel)
  • Thaw (1988) (als Foetus Interruptus)
  • Rife (1988) (als Foetus Corruptus)
  • Sink (1989) (als Foetus Inc.)
  • Male (1992) (als Foetus In Excelsis Corruptus Deluxe) (Live-Video, Doppel-Live-CD)
  • Gash (1995) (als Foetus)
  • Boil (1996) (als Foetus)
  • York (1997) (als Foetus Symphony Orchestra feat. Lydia Lunch)
  • Flow (2001) (als Foetus)
  • Blow (2001) (als Foetus)
  • Love (2005) (als Foetus)
  • Damp (2006) (als Foetus)
  • Vein (2007) (als Foetus)
Alben (außerhalb der Foetus-Serie)
  • Dirtdish (1987) (als Wiseblood)
  • Slut (1987) (als The flesh volcano mit Marc Almond)
  • Quilombo (1991) (als Steroid Maximus)
  • Gondwanaland (1992) (als Steroid Maximus)
  • Volvox Turbo (2001) (als Manorexia)
  • Ectopia (2002) (als Steroid Maximus)
  • The Radiolarian Ooze (2002) (als Manorexia)
  • Thalassaphobia (2003) (als Baby Zizanie)

Weblinks


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