Woopen

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Christiane Woopen (* 1962) ist eine deutsche Expertin für medizinethische Fragen und seit 2001 Mitglied im Nationalen Ethikrat.

Lebenslauf

Christiane Woopen studierte von 1982 bis 1988 Medizin an der Universität zu Köln. Von 1983 bis 1988 erhielt sie dabei ein Stipendium der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk e.V. Von 1990 bis 1995 schloss sie ein Studium der Philosophie in Bonn und in Hagen an. Sie promovierte 1993 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Von 1989 bis 1991 arbeitete Christiane Woopen als Ärztin im Praktikum und Assistenzärztin in der Gynäkologischen Abteilung des Evangelischen Krankenhauses Weyertal in Köln. Von 1991 bis 1994 war sie außerdem freie Mitarbeiterin des Cusanuswerkes.

1992 arbeitete Christiane Woopen am Projekt "Genetische Abweichung und die normativen Begriffe Krankheit und Behinderung" im Rahmen des EG-Programms "Analyse des menschlichen Genoms" mit. Von 1993 bis 1997 erarbeitete sie dann eine Studie zum naturwissenschaftlich-medizinischen Sachstand im Bereich der Humangenetik im Rahmen des DFG/BMBF-Projektes "Die Natürlichkeit der Natur und die Zumutbarkeit von Risiken". Seit 1994 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wissenschaft und Ethik e.V., Bonn, in der Abteilung für biomedizinische Ethik von Prof. Dr. Ludger Honnefelder. Seit 1998 ist sie außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität zu Köln bei Prof. Dr. Dr. K. Bergdolt und hat dort einen Lehrauftrag für Medizinethik. Von 1998 bis 2002 führte Christiane Woopen eine DFG-geförderte Studie zum Thema "Selektion aufgrund genetischer Diagnostik? Medizinische, ethische und juristische Aspekte der Präfertilisations- und Präimplantationsdiagnostik" durch.

Mitgliedschaften

Christiane Woopen war 1997/1998 Mitglied der Arbeitsgruppe des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer "Erklärung zum Schwangerschaftsabbruch nach Pränataldiagnostik" und von 1998 bis 2001 Mitglied der Arbeitsgruppe "Präimplantationsdiagnostik". 1998/1999 war sie Mitglied der Experten-Kommission "Skabies" an der Diakonie Michaelshoven in Köln und 1998/1999 Mitglied der Arbeitsgruppe "Abtreibungen bei zu erwartender Krankheit oder Behinderung des Kindes im Rahmen der medizinischen Indikation" des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Von 1999 bis 2001 war sie außerdem Mitglied des wissenschaftlichen Beirates zum Modellvorhaben "Entwicklung von Beratungskriterien für die Beratung Schwangerer bei zu erwartender Behinderung des Kindes" am Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Seit 1999 ist sie Mitglied des Ausschusses "Ethische und medizinisch-juristische Grundsatzfragen" der Bundesärztekammer, seit 2000 Mitglied des Bundesvorstands von Donum Vitae e. V. und seit 2000 Mitglied des Landesvorstands von Frauen beraten/Donum vitae e. V. NRW. Ihre Berufung zum Mitglied des Nationalen Ethikrates durch Beschluss des Bundeskabinetts erfolgte 2001. Seit 2002 ist Christiane Woopen auch Mitglied der Arbeitsgruppe "Richtlinien zur Assistierten Reproduktion" des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer und seit 2002 Mitglied der ethisch-rechtlich-sozialwissenschaftlichen Steering group des Kompetenznetzwerkes Stammzellforschung NRW des Ministeriums für Sport, Wissenschaft und Forschung.

Ausgewählte Publikationen

  • Fortpflanzung zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit. Zur ethischen und anthropologischen Bedeutung individueller Anfangsbedingungen. Reproduktionsmedizin 2002, 18 (5), 233-240.
  • Therapeutisches und reproduktives Klonen - Anmerkungen aus ärztlich-ethischer und anthropologischer Sicht. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung 96 (2002) 455-458.
  • Medizinisches Handeln als Gegenstand von Ethik, Qualitätsmanagement und Gesundheitsökonomie. in: Lauterbach, K.; Schrappe, M. (Hg.): Gesundheitsökonomie, Qualitätsmanagement und Evidence based Medicine, Schattauer, Stuttgart 2001, 10-25.
  • Ethische Fragestellungen in der Pränataldiagnostik. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 50 (2001) 9/10, 695-703.
  • Indikationsstellung und Qualitätssicherung als Wächter an ethischen Grenzen? Problematik ärztlichen Handelns bei der Präimplantationsdiagnostik. in: Honnefelder, L.; Streffer, C. (Hg.): Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik, Band 5., Berlin, New York 2000, de Gruyter, S. 117-139.
  • Wissen – Auswählen – Verändern: Quo vadis, Reproduktionsmedizin? in: Dudenhausen, J.W.; Schwinger, E. (Hg.): Reproduktionsmedizin: Möglichkeiten und Grenzen. Ein Leitfaden der Stiftung für das behinderte Kind zur Förderung von Vorsorge und Früherkennung. Frankfurt/Main 2000, Medizinische Verlagsgesellschaft Umwelt & Medizin, S. 21-32.
  • Das genetische Orakel – oder was darf der Mensch von seinem Entwurf verwerfen? Medizinische Genetik 12, 3 (2000) 359-364.
  • Zum Anspruch der medizinisch-sozialen Indikation zum Schwangerschaftsabbruch. Leben, körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung als konfligierende Rechte. Gynäkologe 32 (1999) 974-977.
  • Präimplantationsdiagnostik und selektiver Schwangerschaftsabbruch. Zur Analogie von Embryonenselektion in vitro und Schwangerschaftsabbruch nach Pränataldiagnostik im Rahmen der medizinischen Indikation des § 218a Abs. 2 StGB aus ethischer Perspektive. Zeitschrift für Medizinische Ethik 45 (1999) 233-244.

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