Wuhden

Wuhden
Wuhden
Gemeinde Podelzig
Koordinaten: 52° 28′ N, 14° 34′ O52.47097222222214.560472222222Koordinaten: 52° 28′ 15″ N, 14° 33′ 38″ O
Einwohner: 31 (2006)
Eingemeindung: 1950
Postleitzahl: 15328
Vorwahl: 033601
Wuhden (Brandenburg)
Wuhden

Lage von Wuhden in Brandenburg

Wuhden ist ein Ort im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg und Ortsteil der Gemeinde Podelzig. Das Höhendorf liegt am Rande des Oderbruchs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1252 wird Wuhden erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Wuhden auch Bodin, sowie ab 1317 Wodyn wird als Ort eines Bodin, oder am Wasser gelegen (woda = Wasser) gedeutet. Der Magdeburger Erzbischof Wilbrand von Käfernburg schloss mit dem Lebuser Bischof Wilhelm I. einen Vergleich über die Erhebung des Zehnten im Lande Lebus. Hier tauchen die Namen der Orte Seelow und Wuhden erstmals auf.

1737 waren im Ort Wuhden laut Einwohnerverzeichnis 6 Bauern, 9 Kossäten und 6 Büdner ansässig.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Wuhden ein Dorf ohne Rittergut. 1919 begann Elhard von Morozowicz in Wuhden mit dem Aufbau eines Gutes. Ende 1943 bis 1945 war in der Wuhdener Villa eine Mädchengruppe aus Berlin untergebracht. Sie waren vorher nach Neu-Galow im Rahmen der Kinderlandverschickung gesandt worden. Die Unterkunft wurde aber durch einen alliierten Fliegerangriff zerstört. Mehrere Mädchen wurden bei dem Angriff getötete.[1]

Am 2. Februar 1945 überqueren erste sowjetische Vorausabteilungen der 8. Gardearmee die Oder nahe Wuhden und bildeten sofort Brückenköpfe. In den folgenden Tagen wurde Wuhden per Führerbefehl zur Festung erklärt. Die Panzergrenadierdivision „Kurmark“ mit dem Bataillon des Grenadier-Regiment 1234 (Kriegsschule Potsdam) konnte den Ort bis zum 12. März 1945[2] halten. Durch die schweren Kämpfe in diesen Wochen wurde der Ort nahezu völlig zerstört.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs konnte das Dorf nicht mehr an die alten Einwohnerzahlen anknüpfen. Die Eingemeindung in den Nachbarort Podelzig war 1950. Wobei die Wuhdener Loose im Oderbruch nach Reitwein eingemeindet wurde.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1875 1890 1910 1925 1933 2006
Einwohnerzahl [3] 282 267 219 225 235 31


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

In den Jahren 1913 bis 1915 wurden auf dem Reitweiner Sporn bei Wuhden und Podelzig Infanterieräume errichtet. Diese Zwischenfeldbauten sollten die Verteidigung der Festung Küstrin sichern helfen.

Naturdenkmäler

Regelmäßige Veranstaltungen

  • das Wuhdener Bergfest[5]
  • das Radrennen "Rund um den Zeisigberg" vom Frankfurter Radsport-Club 90 (FRC) aus Frankfurt (Oder) organisiert[6]

Literatur

  • Günther Ballentin (Hrsg.): ...angeordnet: Schweigen - Das Ende einer Mädchenklasse, KIRO-Verlag, ISBN 3-929220-31-8
  • Heimatkreis Lebus (Hrsg.): Ein leidgeprüftes Land: Der brandenburgische Kreis Lebus in den Wirren der Jahre 1945–1952, Eigenverlag Heimatkreis Lebus 1992
  • Wilhelm Tieke: Das Ende zwischen Oder und Elbe – Der Kampf um Berlin 1945, Stuttgart 1992, ISBN 3-87943-734-3
  • Richard Lakowski: Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder, Siegler Verlag 2005, ISBN 3877486347, ISBN 978-3877486344
  • Tony LeTissier: Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945, Ullstein Hc 1995, ISBN 3550070721, ISBN 978-3550070723
  • Klaus Stieger: Historische Ansichten aus dem Kreis Lebus: 1857–1945, Findling Verlag, 2005, ISBN 3933603366, ISBN 978-3933603364, S. 141
  • Klaus Vetter, Wuhdener Heimatverein (Hrsg.): Wuhden 1252–2002, 2002.

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung: Das Ende einer Mädchenklasse vom 26. März 1997.
  2. Tony LeTissier: Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945, S. 100ff
  3. Das Genealogische Orts-Verzeichnis: Wuhden
  4. NABU Steckbrief: ZEISIGBERG BEI WUHDEN
  5. Märkische Oderzeitung: Wuhdener Bergfest unterm Sternenzelt vom 3. Juli 2005.
  6. Märkische Oderzeitung: Robert Bartko gewinnt "Rund um den Zeisigberg" vom 11. August 2009.

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