Wyborg-Petrosawodsker Operation

Wyborg-Petrosawodsker Operation

Die Wyborg-Petrosawodsker Operation (russisch Выборгско-Петрозаводская операция) war eine Offensive der Roten Armee gegen die finnische Armee in Karelien im Zweiten Weltkrieg, die vom 10. Juni bis zum 9. August 1944 dauerte. Die Operation bestand aus zwei Unteroperationen, der Wyborger Operation und der Swir-Petrosawodsker Operation.

Inhaltsverzeichnis

Truppenstärke

Die Leningrader Front unter Leonid Alexandrowitsch Goworow zusammen mit der Karelischen Front unter Kirill Afanassjewitsch Merezkow bestand aus 41 Divisionen und fünf Brigaden von zusammen etwa 450.000 Mann, 10.000 Geschützen, 800 Panzern, 300 Schiffen und 2.047 Flugzeugen. Ihr gegenüber standen finnische Truppen in einer Stärke von etwa 268.000 Soldaten, 1.930 Geschützen, 110 Panzern und 248 Flugzeugen.

Wyborger Operation (10. Juni – 15. Juli 1944)

Lage der finnischen Verteidigungslinien während der Wyborg-Petrosawodsker Operation (1944)

Die rechte Flanke der Leningrader Front setzte sich zusammen aus etwa 260.000 Soldaten, 5.500 Geschützen, 881 Raketenwerfern, 628 Panzern und 700 Flugzeugen. Ihnen gegenüber standen das 3. und das 4. finnische Korps, die zu der operativen Gruppe Karelischer Isthmus vereinigt wurden. Sie besaßen eine Stärke von etwa 100.000 Soldaten, 960 Geschützen, 110 Panzern und 200 Flugzeugen. Ihre Verteidigung war bis zu 120 km tief gestaffelt und bestand aus drei Linien. Am 9. Juni 1944 begann die sowjetische Artillerie eine zehnstündige Artillerievorbereitung. Die 21. Armee griff am 10. Juni an, erzielte schnell einen Durchbruch der ersten Verteidigungslinie und überquerte den Fluss Sestra. Am 11. Juni griff die 23. Armee an und bis zum 13. Juni hatten sowjetische Truppen die zweite Verteidigungslinie erreicht. Die Finnen beförderten zwei Divisionen und zwei Brigaden aus Ostkarelien und Nordfinnland zum Karelischen Isthmus. Auch deutsche Einheiten wurden dorthin verlegt: Eine Infanteriedivision, eine Flugzeugstaffel und ein Sturmgeschütz-Regiment. Trotzdem durchbrach die 21. Armee am 19. Juni die dritte Verteidigungslinie und nahm am 20. Juni Wyborg ein.

Am 21. Juni ordnete die Stawka für die 21. Armee den Vormarsch auf den Saimaasee und zur sowjetisch-finnischen Grenze an. In den folgenden Wochen konnte die 21. Armee jedoch nur einige Kilometer vorrücken und musste sich ab dem 15. Juli befehlsgemäß auf Verteidigungspositionen zurückziehen.

Swir-Petrosawodsker Operation (21. Juni – 9. August 1944)

Soldaten mit Panzerschreck in Nord-Russland. Man beachte die Panzervernichtungsabzeichen an den Ärmeln der beiden Soldaten.

Die linke Flanke der Karelischen Front unter Kirill Merezkow sollte gegen die beiden finnischen Operationseinheiten Olonez und Masselskaja, zusammen 11 Divisionen, vorgehen. Die finnische Verteidigung war bis zu 180 km tief und war in vier Linien gestaffelt. Schon am ersten Tag erzielten sowjetische Truppen einen Durchbruch, stießen bis zu 6 km vor und überquerten den Fluss Swir. Am nächsten Tag, an dem auch die großangelegte Operation Bagration gestartet wurde, erweiterten sie den Brückenkopf auf 60 km Breite und 12 km Tiefe. Um den Angriff auf Pitkjaranta zu unterstützen, wurden sowjetische Marineinfanterieeinheiten abgesetzt. Auch bei Petrosawodsk wurden sie am 28. Juni abgesetzt und am 29. Juni wurde die Stadt durch die Karelische Front erobert. Die sowjetischen Truppen erreichten die Linie Kudamaguba–Kuolisma–Loimola–Pitkjaranta (sowjetisch-finnische Grenze), wo sich die Front zum 10. August stabilisierte.

Verluste und Folgen

Die Rote Armee stieß auf der 280 km breiten Front 110 bis 250 km nach Westen vor, befreite nördliche Teile des Leningrader Gebiets und große Teile der Karelo-Finnische SSR. Auch die Kontrolle über den strategisch wichtigen Weißmeer-Ostsee-Kanal erlangte die Sowjetunion zurück. Sie verloren insgesamt 96.000 Soldaten (24.000 Tote).

Diese Operation wird aus sowjetischer Sicht als die letzte Etappe der Schlacht um Leningrad angesehen. Sie war ein wichtiger Schritt, Finnland aus dem Krieg zu drängen.

Siehe auch

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