Wölbing

Wölbing

Jürgen Wölbing (* 14. Januar 1942 in Breslau) ist ein deutscher Zeichner und Grafiker. Er lebt in Schöneck-Büdesheim in der Nähe von Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem kurzen Studium der Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte betreibt Wölbing in Frankfurt am Main eine Druckerei (bis 1972) und besucht Zeichenkurse bei Walter Hergenhahn an der Abendschule der Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main.

Eine Reihe von Jahren lebt Wölbing als freischaffender Künstler in Niederdorfelden. In diese Zeit fallen Ausstellungen seiner Arbeiten in Frankfurt, in den Niederlanden, in Norwegen und in Taiwan. In Havanna (Kuba) ist er 1981 neben HAP Grieshaber, Michael Mathias Prechtl und A. Paul Weber in der Ausstellung Realistische Graphik aus der Bundesrepublik vertreten.

1985 entstehen die Graphiken zu Carl Gustav Carus' Fragmenten eines malerischen Tagebuchs. Als erster moderner Künstler erhält Wölbing eine Einladung zu einer Ausstellung im Frankfurter Goethe-Museum (Goethe-Haus).

1990 gründet Wölbing zusammen mit Susanne Melchert in Schöneck-Büdesheim das Kunsthaus hinter den Zäunen. 1995 erfindet Wölbing den Buchomat – einen Automaten für kleinformatige Kunstbücher – und bringt in den folgenden Jahren eine Serie von Buchomat-Büchern heraus. Arbeiten von Jürgen Wölbing sind zu sehen im Klingspor Museum, Gutenberg Museum, im Museum Meermanno in Den Haag, im Oberhessischen Museum, im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel.

Werk

Für seine graphischen Arbeiten bevorzugt Wölbing den Original-Flachdruck (Offsetdruck, Folien-Lithographie) und den Holzschnitt. Seine meist kleinformatigen Arbeiten sind außerordentlich filigran gestaltet. Das thematische Spektrum reicht vom durch die Medien vermittelten Menschenbild („Köpfe“, 200 Zeichnungen, 1989) über bizarre Bilder einer Moderne, in der Mensch, Tier und Technik sich ununterscheidbar verbinden (so in dem Graphikband „Festland“, 1988) bis zu gesellschaftskritischen und existentiellen Motiven (Serie „Tödlein“, 1986, „Schwarze Sonne“, Flachdruck 1981). Als Buchillustrator verfügt Wölbing über eine große thematische Spannbreite.

Buchgraphik (Auswahl)

Kunstpreise

  • Marlies-Hess-Stiftung 1966
  • Senefelder-Preis 1981
  • Kulturpreis Main-Kinzig 1986
  • Hans-Meid-Preis 2001

Literatur

  • Ulrich Schödlbauer: Wölbings Belustigungen, in ders.: Das Land der Frösche. Heidelberg 2001
  • Ulrich Siebgeber: Jürgen Wölbing, der Zeichner, in Globkult

Weblinks


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