Zotto

Zotto

Zotto (auch: Zoto, Zottone, Zotone) († Frühjahr 591 in Benevent), war in den Jahren 571 bis 591 Herzog von Benevent.

Die Langobarden drangen um 570, von Norden kommend, auch in Mittel-Italien ein und drängten dabei die Byzantiner auf deren befestigte Plätze an der Küste zurück. Zu größeren Schlachten kam es nicht, vielmehr erfolgte eine Durchdringung des Landes durch so genannte farae, größere wandernde Verbände von Langobarden, die zugleich Siedler und bewaffnete Truppe waren und jeweils unter der Führung eines Anführers standen, der nach vollendeter Landnahme zum Herzog des jeweils besetzten Territoriums wurde. Für die nach Süden vordringenden Langobarden übernahm Zotto diese Rolle, der zunächst noch unter der formalen Oberhoheit der ersten beiden Langobardenkönige Alboin und Cleph stand, während des zehnjährigen königslosen Interregnums, das auf den Tod Clephs folgte (574-584) aber völlig souverän regierte. So führte er den Kampf gegen Byzanz weiter, um sein Herrschaftsgebiet auszudehnen. Im Jahre 577 verwüstete er etwa Kampanien, wobei insbesondere Aquino und das Kloster Monte Cassino stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Mönche des Klosters - wie auch viele andere katholische Geistliche der Gegend, die in den arianischen Eroberern Ketzer sahen - flohen nach Rom oder in die byzantinische gebliebenen Hafenstädte. Doch bereits 579 belagern die Langobarden erstmals auch Rom und zwei Jahre später Neapel, ohne diese Städte einnehmen zu können. Auch nach der Wiedererrichtung des langobardischen Königtums im Jahre 584 durch Authari behält Zotto, bis zu seinem Tod im Frühjahr 591, seine unabhängige Stellung. Erst mit Zottos Tod gelingt es Authari, seine Oberhoheit auch im Süden zur Geltung zu bringen: Er setzt Arichis I., einen aus Friaul stammenden Adligen, als neuen Herzog von Benevent ein.


Vorgänger Amt Nachfolger
Herzog von Benevent
571–591
Arichis I.

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