Élisabeth Guigou

Élisabeth Guigou
Élisabeth Guigou am 29. Mai 2007 bei einer Wahlversammlung der Sozialistischen Partei für die Wahl zur französischen Nationalversammlung im selben Jahr

Élisabeth Guigou (* 6. August 1946 in Marrakesch, Marokko; geborene Vallier), ist eine französische Politikerin und gehört der Parti socialiste an.

Mit Jean-Louis Guigou, einem ehemaligen fachbezogenen Berater von Michel Rocard, habilitiertem Ökonom und Universitätsprofessor verheiratet, der ebenfalls verschiedene öffentliche Ämter bekleidet hat, haben die beiden ein gemeinsames Kind.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Ihr politisches Engagement geht bis auf die 1960er Jahre zurück, zunächst im Rahmen der Convention des Institutions Républicaines (Kommission zur Reform der Republikanischen Institutionen), danach in der Parti socialiste unifié (PSU) und schließlich, nach deren Gründung in der Parti socialiste français. Absolventin der ENA, in der Abschlussklasse Simone Weil, begann ihre Karriere im Beraterkreis von Jacques Delors 1982, bevor sie auf Einwirken von Hubert Védrine zu François Mitterrand an den Élysée-Palast wechselte. Während der Phase der Cohabitation wurde sie im Jahre 1986 zur Generalsekretärin des ministeriumsübergreifenden Komitees für Europäische Wirtschaftsfragen benannt.

Nacheinander unternahm sie verschiedene Aufgaben um Fragen der Europäischen Wirtschaft, anschließend spezifischer auf Mittel- und Osteuropa bezogen. Von 1990 bis 1993 hatte sie den Posten der delegierten Ministerin für Europäische Angelegenheiten inne, bis sie bei der Europawahl 1994 ins Europäische Parlament einzog.

Nachdem sie 1997 zur Abgeordneten für das Département Vaucluse gewählt wurde, wurde sie mit dem Posten der Justizministerin betraut. Nach einer Kabinettsumbildung durch Lionel Jospins folgte eine Periode als Ministerin für Soziale Angelegenheiten. Bei einem Versuch 2001, die Bürgermeisterschaft von Avignon für sich zu entscheiden, scheiterte sie an Marie-Josée Roig, nach dem Vorbild ihres Mannes im Jahre 1989 und wechselte somit den Wahlbezirk und kandidierte 2002 für das Département Seine-Saint-Denis.

Daneben engagierte sich Guigou an der Seite von Martine Aubry als Mitglied von deren politischen Beraterkreis für die Stiftung agir contre l’Exclusion (FACE). Weiterhin hat sie ihren eigenen Kreis für Arbeitgeber gegründet – Europartenaires -, eine feministische Lobby – Femmes d’Europe - und ist im Verwaltungsrat der Stiftung von Jacques Delors – Notre Europe – vertreten. Zum Referendum über die Europäische Verfassung propagierte sie mit Energie ein befürwortendes Votum, aber die Wähler ihres Wahlbezirkes, die bei den Wahlen ein Jahr zuvor den Sozialisten noch das Vertrauen ausgesprochen hatten, entschieden sich diesmal für eine Ablehnung der Verfassung und damit der generellen Linie des PS.

Studium

  • Licence in moderner französischer Sprache und Literatur
  • Weiterführender Studienabschluss in amerikanischer Literatur
  • Diplom des Instituts für Politikwissenschaft von Aix-en-Provence (I.E.P Aix)
  • Grundstudium der Wirtschaftswissenschaften
  • Absolventin der ENA

Karriere

  • 1974–1979: Leitender Posten innerhalb des Finanzministeriums
  • 1979–1981: Finanzattaché der Französischen Botschaft in Großbritannien
  • 1981–1982: Bürovorsteherin für die Ländergruppen Europa, Amerika und Asien, innerhalb der Leitung des Schatzamtes
  • 1982: Fachberaterin unter Jacques Delors als Minister für Wirtschaft und Finanzen
  • 1982–1988: Fachberaterin im Generalsekretariat des Élysée-Palastes, beauftragt mit internationaler Wirtschaft, Außenhandel, Europäischen Angelegenheiten und der Vorbereitung von Gipfeltreffen
  • 1985–1990: Generalsekretärin des interministeriellen Komitees für wirtschaftliche Fragen um die Europäische Zusammenarbeit
  • 1988–1990: Beauftragte an der Seite des Präsidenten
  • 1994–1997: Vorsitzende der Vereinigung Europartenaires

Ministerialfunktionen

  • 1990–1993: Delegierte Ministerin, beauftragt mit Europäischen Fragen, dem Staatsminister im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten unterstellt
  • 1997–2000: Justizministerin der Regierung von Lionel Jospin
  • 2000–2002: Ministerin für Arbeit und Solidarität der Regierung von Lionel Jospin

Wahlmandate

  • 1992–1998: Mitglied des Regionalrates der Provence-Alpes-Côte d'Azur
  • 1994–1997: Europaabgeordnete
  • 1997: Abgeordnete für das Département Vaucluse – Rücktritt zur Übernahme von Regierungsfunktionen
  • Seit 2002: Abgeordnete für das Département Seine-Saint-Denis
Funktionen innerhalb der Nationalversammlung (während der XII. Legislaturperiode von 2002 bis 2007
  • Mitglied der Kommission für Kulturelle Fragen
  • Stellvertretende Vorsitzende der Delegation der Nationalversammlung bei der Europäischen Union
  • Mitglied des Beratungsgremiums zu Fragen religiöser Symbole an den Schulen
  • Stellvertretende Vorsitzende der parlamentarischen Gruppe zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten
  • Stellvertretende Vorsitzende der parlamentarischen Gruppe zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen Frankreich und Marokko
  • Mitglied der parlamentarischen Gruppe zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen und Studiengruppe mit internationaler Ausrichtung zwischen Frankreich und China
  • Mitglied der parlamentarischen Gruppe zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen und Studiengruppe mit internationaler Ausrichtung zwischen Frankreich und Kuba
  • Mitglied der parlamentarischen Gruppe zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen und Studiengruppe mit internationaler Ausrichtung zwischen Frankreich und Ägypten

Weblinks


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