Österreichische Zentralbibliothek für Physik

Österreichische Zentralbibliothek für Physik

Die Österreichische Zentralbibliothek für Physik ist Österreichs größte wissenschaftliche Schwerpunktbibliothek für Physik und Randgebiete.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Österreichischen Zentralbibliothek für Physik reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die erste Anschaffung physikalischer Fachliteratur erfolgte im Jahre 1850 durch Christian Doppler, den ersten Vorstand des 1850 gegründeten k.k. Physikalischen Instituts der Universität Wien. Aber auch die Bestände des von Josef Loschmidt geleiteten Physikalisch-Chemischen Laboratoriums sowie einige Einzelwerke aus der Anfangszeit des Physikalischen Cabinets und Zeitschriften aus späteren Jahren sind erhalten geblieben. Bei der Neueinteilung der Physikalischen Institute der Universität Wien im Jahre 1920 wurden die Bibliotheken der drei Institute zu einer Zentralbibliothek vereinigt, welche von einer Bibliothekskommission, bestehend aus den Vorständen der Institute, verwaltet wurde.

Am 1. Jänner 1946 gründete Robert Chorherr die „Zentralbibliothek der Physikalischen Institute“ der Universität Wien. Die „Zentralbibliothek für Physik in Wien“ wurde dann mit Wirkung vom 1. Jänner 1980 als erste interuniversitäre, besondere Universitätseinrichtung nach dem Universitäts-Organisationsgesetz 1975 (UOG 75) errichtet. Im Jahr 2000 wurde die rechtliche Basis der Bibliothek in Einklang mit den Bestimmungen des Universitäts-Organisationsgesetzes 1993 (UOG 93) gebracht und es erfolgte eine Umbenennung in „Österreichische Zentralbibliothek für Physik“. Seit 1. Jänner 2004 ist die Bibliothek Teil der Universitätsbibliothek der Universität Wien. Von 1977 bis zum Jahr 2007 wurde die Österreichischen Zentralbibliothek für Physik von Wolfgang Kerber geleitet. Im Jahr 2008 übernahm Brigitte Kromp die Leitung der Bibliothek.

Aufgaben

Der Österreichischen Zentralbibliothek für Physik obliegt die Beschaffung, Erschließung und Bereitstellung der Literatur und sonstiger Informationsträger auf dem Gebiet der Physik und ihrer Grenzgebiete in möglichster Vollständigkeit. Besondere Bedeutung wird dabei der schwer beschaffbaren Literatur (Tagungsberichte, Reports, Preprints, Dissertationen u. dgl.) beigemessen. Die Bibliothek stellt die fachliche Literaturversorgung der universitären Forschung und Lehre, der Industrie und der interessierten Öffentlichkeit sicher. Zudem ist sie „Depository Library“ für die Reports der United States Atomic Energy Commission (United States Department of Energy) und für die Microfiche-Sammlung des International Nuclear Information Systems [1](INIS) sowie regionales Informationszentrum für Veröffentlichungen des International Geosphere-Biosphere Programme (IGBP).

Bestand

Rund 1,5 Mio. bibliografische Einheiten, 350.000 Buch- und Zeitschriftenbände, Dissertationen und dgl., ca. 1 Mio. sonstige Informationsträger (AV-Medien wie Bild- und Tonträger, Mikrofilme, Mikrofiches, etc.), 2.914 Zeitschriftentitel (Stand: 31. Dezember 2006), davon 322 laufend gehaltene Zeitschriften (Stand: 31. Dezember 2006)

Einzelnachweise

  1. International Nuclear Information Systems

Literatur

  • Gerlinde Fritz (Hrsg.): Österreichische Zentralbibliothek für Physik. Geschichte, Dokumente, Dienste. Herausgegeben von „information assistant“, Verein für Informationsmanagement. Algoprint Verlags-AG, Wien 2004, ISBN 3-9522689-0-9.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zentralbibliothek — Als Zentralbibliothek oder Zentralbücherei werden folgende Bibliotheken bezeichnet: allgemein Hauptstandort einer Bibliothek mit mehreren Zweigbibliotheken Bibliothek mit speziellem Sammelgebiet Zentrale Fachbibliotheken in Deutschland Deutsche… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Abkürzungen für Fachzeitschriften — Diese Liste der Abkürzungen für Fachzeitschriften enthält gebräuchliche Abkürzungen oder Siglen für Fachzeitschriften, wie sie in wissenschaftlichen Beiträgen benutzt werden. Solche Abkürzungen sind Wissenschaftlern der jeweiligen Fachgebiete… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Fachbibliotheken — Folgende Liste stellt die Fachbibliotheken der einzelnen Fachbereiche dar, auch virtuelle Fachbibliotheken und Sondersammelgebiete einzelner Bibliotheken finden dabei ihre Berücksichtigung. Diese Liste erhebt aber keinen Anspruch auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Hasenöhrl — (* 30. November 1874 in Wien; † 7. Oktober 1915 in Vielgereuth, Welschtirol) war österreichischer Physiker. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Hasenöhrl — Friedrich Hasenöhrl Friedrich Hasenöhrl (* 30. November 1874 in Wien; † 7. Oktober 1915 in Vielgereuth, Südtirol) war österreichischer Mathematiker und Physiker. Inhaltsv …   Deutsch Wikipedia

  • Bibliotheken in Österreich — Der Büchereiverband Österreichs ist der Dachverband der öffentlichen Bibliotheken in Österreich und umfasst mehr als 3.000 Mitgliedsbibliotheken. Rund 80% aller Bibliotheken in Österreich nutzen die Österreichische Systematik für Öffentliche… …   Deutsch Wikipedia

  • Richard von Mises — Infobox Scientist name = Richard von Mises box width = image width =150px caption = Richard von Mises birth date = 19 April 1883 birth place = Lemberg death date = 14 July 1953 death place = Boston residence = citizenship = nationality =… …   Wikipedia

  • Richard von Mises — Richard von Mises, théoricien de la plasticité des métaux Naissance 19 avril 1883 Lemberg ( …   Wikipédia en Français

  • Richard von mises — Richard Edler von Mises (Lemberg 19 avril 1883 Boston, 14 juillet 1953) était un savant et un ingénieur en mécanique des fluides, aérodynamique et aéronautique …   Wikipédia en Français

  • Erwin Schrödinger — Erwin Schrödinger, 1933 Büste Erwin Schrö …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”