Berg Emei

Berg Emei
Éméi Shān
Gipfel des Emei Shan

Gipfel des Emei Shan

Höhe 3.099 m
Lage Sichuan, China
Geographische Lage 29° 30′ 36″ N, 103° 19′ 54″ O29.51103.331669444443099Koordinaten: 29° 30′ 36″ N, 103° 19′ 54″ O
Éméi Shān (China)
DEC
Éméi Shān
Erschließung Seilbahn, Straße

Der Éméi Shān (chin. 峨眉山, Éméi Shān „emporragender Augenbrauen-Berg“) ist einer der vier heiligen buddhistischen Berge in China. Mit einer Höhe von 3099 Metern ragt er aus dem Becken der Provinz Sichuan. Der Name Augenbrauen-Berg stammt einer Theorie zufolge von der länglichen Form des Grates. 1996 wurde er zusammen mit dem nahen Leshan in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Die Legende des buddhistischen Berges besagt, dass der Bodhisattva Samantabhadra (chin.: 普賢, Pǔxián; Japanisch: Fugen) auf seinem weißen dreiköpfigen Elefanten auf den Berg geflogen ist. Daher wird der Berg als sein Aufenthaltsort gesehen oder doch zumindest mit ihm assoziiert. Im Wànnián-Sì (dem 10.000-Jahre-Tempel), dem ältesten noch bestehenden Tempel des Berges, im 9. Jahrhundert rekonstruiert, befindet sich eine 8,5 Meter hohe Statue des Bodhisattva auf seinem Elefanten, ebenfalls aus dem 9./10. Jahrhundert. Es soll Glück bringen, die Flanken des Elefanten zu streicheln.

Von den über hundert Tempeln des Berges fiel ein Großteil der Kulturrevolution zum Opfer. Ungefähr zwei Dutzend Tempel sind seither wieder aktiv, die meisten nach der Kulturrevolution rekonstruierten Tempel davon befinden sich jedoch in keinem guten Zustand, während einige wenige, die erhalten wurden, ihre alte Pracht weiterhin entfalten. Einige verdienen sich mit der Vermietung von Zimmern an Touristen und Pilger ein Zubrot. Der Jīndǐng-Sì (Goldgipfel-Tempel) an dem traditionell für die Spitze gehaltenen Gipfel in Höhe von 3077 Metern ist komplett rekonstruiert, verlangt Eintritt und wirkt eher touristisch als religiös.

Seit dem 6. Jahrhundert ist der Berg angeblich schon das Ziel buddhistischer Pilger. Nach der Kulturrevolution und mit dem rasanten Anstieg des Binnentourismus in den letzten Jahren hat die Zahl der Besucher wieder dramatisch zugenommen. Der Aufstieg zu Fuß, über zwei verschiedene Routen (traditionell wurde jeweils eine für den Auf- und eine für den Abstieg genutzt), dauert zwischen zwei und drei Tagen. Die Wege bestehen fast nur aus Treppenstufen. Sie sind weniger überfüllt als man vermuten könnte, da eine neu gebaute Straße auch den Kraftverkehr bis fast zum Gipfel ermöglicht, wo man daher unvermittelt auf gewaltige Menschenmassen, Geschäfte und Parkplätze stößt. Der Eintritt auf den Berg kostet 120 Yuan (Stand 2006).

Berühmt ist der Berg für seine Aussichten und den Anblick des Sonnenaufgangs, jedoch meist durch Nebel und Wolken verdeckt. Vom Gipfel kann man bei niedrigerer Wolkendecke manchmal regenbogenartige Spiegelungen auf den Wolken unter sich sehen. Dieses Phänomen galt einigen Buddhisten als Reines Land, in das teilweise so viele Menschen hinabzuspringen versuchten, dass schon zur Zeit der Ming-Dynastie als Gegenmaßnahme Absperrungen errichtet wurden.

Auf dem Berg verbreitet sind Tibetmakaken. Diese Affen haben sich besonders am Gipfel derart an die Essensspenden der Besucher (welche auch als buddhistischer Verdiensterwerb gelten) gewöhnt, dass sie teilweise sehr aggressiv ihre Rechte einfordern. Am Gipfel sind daher spezielle Wächter angestellt, die die Affen etwas zurückhalten sollen.

Das Gebiet um den Emei Shan ist auch botanisch bemerkenswert, da hier eine Reihe an Lokalendemiten vorkommt.

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch


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