Birk (Lohmar)

Birk (Lohmar)
Birk
Stadt Lohmar
Koordinaten: 50° 50′ N, 7° 17′ O50.8352787.276389Koordinaten: 50° 50′ 7″ N, 7° 16′ 35″ O
Eingemeindung: 1. Aug. 1969
Postleitzahl: 53797
Vorwahl: 02246
Birk (Nordrhein-Westfalen)
Birk

Lage von Birk in Nordrhein-Westfalen

Fernmeldeturm Lohmar-Birk

Fernmeldeturm Lohmar-Birk

Birk ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Birk liegt an den südwestlichen Hängen des Bergischen Landes und westlich der Wahnbachtalsperre. Von hier bietet sich ein schöner Blick ins Rhein- und ins Siegtal. Ebenso gut ist aus der Ferne der Fernmeldeturm Lohmar-Birk zu erkennen. An Birk vorbei führt die Bundesstraße 56.

Geschichte

Urkundlich erwähnt wurde Birk erstmals am 21. Februar 1310 anlässlich eines dort stattfindenden ungebotenen Dings (Thing): Actum in judicio ville de Byrke coram dapifero, sculteteo, scabibis ac majori per parochianorum in Lomere. - Anno domini MCCCX sabbato ante festum cathedre beati Petri aposolti.[2]

Der noch bestehende frühgotische Chor der früheren romanischen Kapelle zu Birk wird aber bereits auf das 12. oder 13. Jahrhundert geschätzt.

In der Zeit der französischen Revolution fanden starke Belastungen durch Truppen statt. 1793/94 gehörte Birk zum Rückzugsgebiet der österreichischen Truppen aus den Niederlanden. Am 18. Oktober 1794 wurde der Bevölkerung befohlen, die Zeithstraße in Stand zu setzen und zu befestigen. Am 14. September 1795 rückten die Franzosen unter General Michel Ney vom Aggertal kommend über Birk nach Neunkirchen vor und zogen sich kurz darauf wieder zurück. Ein zweiter Vormarsch der Franzosen unter General Jean-Baptiste Kléber traf Birk 1796 mit dem linken Flügel, der Division Lefèbvre, die laut dem Neunkirchener Heinrich Klein wie folgt beschrieben wurde: Den 31ten May ist eine Armee von 21 Tausend Frantzosen von Birk bei der Lüttersmüllen herüber auf Neunkirchen kommen mit 20 Kanonen und 200 Wagen und von Neunkirchen auf Heisterschoß in das Heisterschosser Feld. Von den auf dem Rückzug befindlichen österreichischen Soldaten wurde Theodor Dema aus Ober-Scherrowitz (Moldau) am 6. Juni 1796 in Birk begraben. Dieser Vormarsch der Franzosen endete bei der Schlacht bei Kircheib. Ein dritter Vorstoß der Franzosen erfolgte am 17. April 1797, ein Freikorps lagerte bei Birk.[3]

1895 wurde der Birker Spar- und Darlehnskassenverein gegründet. 1903 wurde er umbenannt in Landwirtschaftliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft und wurde später zu einer Raiffeisenbank, selbstständig bis 1972. [4]

Bis zum 1. August 1969 gehörte der Ort zu der bis dahin eigenständigen Gemeinde Inger.[5]

Kirche

Die alte Kirche in Birk war Filialkirche der Lohmarer Kirche. Sie hatte ein romanisches Mittelschiff und einen erhöhten gotischen Chor. 1790 wurde das Mittelschiff und das nördliche Seitenschiff reparaturbedürftig. Der Landdinger des Amtes Blankenberg von Proff und auch der Lohmarer Pastor von Lieser hatten aber andere Interessen. Kriegsbedingt begann man dann erst um 1800 mit der Erneuerung des Kirchenschiffs. Es wurde ein schlichter Neubau für 1.973 Reichstaler errichtet. Der Chor musste dafür gekürzt werden und wurde nicht wieder optimal angebunden. Der frühere nördliche Nebenchor wurde niedergerissen, erhalten blieb nur die barocke Bischofsstatue. Zwei Altäre mit Mensaplatten aus dem aufgelösten Kloster Heisterbach wurden für die neue Kirchengestaltung verwendet. 1812 hatte die französische Regierung der Birker Kirche auch den Annoschrein und andere Schätze der Abtei Michaelsberg zugesprochen. Die bereits 1826 begonnene Diskussion um eine eigene Pfarre endete am 22. September 1840 erfolgreich mit der Zuweisung der Neunkirchen-Seelscheider Ortsteile Hochhausen, Pohlhausen, Wahn und Straßen.[4]

Schule

Die Grundschule in Birk wird von annähernd 300 Kindern besucht.

Der erste Lehrer in Birk war ab 28. Februar 1808 Johann Scharrenbroich, der Sohn des Küsters. Aber erst 1845/46 wurde das erste eigene Schulgebäude für 3.831 Reichstaler errichtet.[4]

Einzelnachweis

  1. Stadtporträt, Lohmar in Kürze auf der Homepage der Stadt Lohmar
  2. Hauptarchiv Düsseldorf, Bestand Abtei Siegburg
  3. Friedrich Wilhelm Lohmann: Kriegsbilder aus der Franzosenzeit 1792-1800, vornehmlich des Siegkreises, 1915
  4. a b c Heinrich Hennekeuser: Birk - Zur Geschichte unserer Heimat, in Birker Geschichten, Jubiläumsbuch Männerchor "Liederkranz" Birk 2008
  5. Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) vom 1. Juli 1969; § 13

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