Bogerschaukel

Bogerschaukel

Papageienschaukel (auch Bogerschaukel) bezeichnet eine Foltermethode, bei der das Opfer mit den Kniekehlen kopfüber an einer Stange aufgehängt wird und die Handgelenke an die Fußgelenke oder die Stange gefesselt werden. Der punktuelle Druck des Körpergewichts auf die Unterschenkel führt nach kurzer Zeit zu starken Schmerzen. Der Begriff stammt aus Brasilien (dort pau de arara genannt) und bezieht sich darauf, dass die Trapezstange im Papageienkäfig den einzigen Halt für den Vogel darstellt. Verliert er das Gleichgewicht, hängt er kopfüber.[1]

Im KZ Auschwitz hieß eine Foltermethode, die bei Verhören angewendet wurde, nach dem Leiter der politischen Abteilung Wilhelm Boger (1906-1977), der sie dort erfunden hatte, Bogerschaukel.[2] Er bezeichnete sie als Sprechmaschine. Während der Verhöre wurden die Gefesselten mit einem Stock oder Ochsenziemer auf Geschlechtsteile, Rücken und Nieren geschlagen. Viele KZ-Häftlinge überlebten diese Tortur nicht.

Einzelnachweise

  1. Die Papageienschaukel (amnesty international Ulm)
  2. Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Vandenhoeck & Ruprecht 2007, S. 259

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