Botrychium lunaria

Botrychium lunaria
Echte Mondraute
Echte Mondrauten auf einem Magerrasen in der Lüneburger Heide.

Echte Mondrauten auf einem Magerrasen in der Lüneburger Heide.

Systematik
Abteilung: Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
Klasse: Psilotopsida
Ordnung: Natternzungenartige (Ophioglossales)
Familie: Natternzungengewächse (Ophioglossaceae)
Gattung: Rautenfarne (Botrychium)
Art: Echte Mondraute
Wissenschaftlicher Name
Botrychium lunaria
(L.) Sw.

Die Echte Mondraute (Botrychium lunaria (L.) Sw.) ist eine unscheinbare ausdauernde Art der Rautenfarne. Den Namen erhielt sie wegen ihrer mondförmigen Blattfiedern, die nach mittelalterlichem Glauben bei Mondschein leuchten sollen. Der wissenschaftliche Gattungsname Botrychium geht auf griechisch botrychion zurück und bezieht sich auf die rispenartig angeordneten Sporangien. Das Artepitheton lunaria bedeutet dem deutschen Namen entsprechend Mond. Die Echte Mondraute bildet zudem das bei Pflanzen selten vorkommende Disaccharid Trehalose als Reservestoff aus.

Inhaltsverzeichnis

Vermehrung

Die Sporen keimen bei Dunkelheit im Boden. Danach entsteht der Vorkeim, der ebenfalls stets unterirdisch vorkommt. Aus ihm entsteht die Jungpflanze. Beide leben parasitisch und ernähren sich durch Produkte speziell angepasster Wurzelpilze. Solche Lebensweise nennt man Mykoheterotrophie. Die oberirdische adulte Pflanze bildet rispenförmig angeordnete Sporangien an einem Spross aus, die Sporen ausbilden.

Die Mondraute kann sich jedoch auch vegetativ vermehren. Dies geschieht meist über endogene aus den Wurzeln gebildete Sekundärsprosse.

Vorkommen und Schutz

Das in Mitteleuropa selten vorkommende, ausdauernde Farngewächs wächst auf oft felsigen Magerrasen, Sandheiden, in Böschungen oder selten an sandigen Wegrändern. In Deutschland kommt die Mondraute nur selten vor. In einigen Bundesländern sogar sehr selten, deshalb wurde die Farnpflanze auch durch die BArtSchV besonders geschützt. Sie steht ebenfalls auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten von Deutschland, weil ihre Bestände derzeit zurückgehen. Das liegt zumeist an der zunehmenden Eutrophierung der Böden durch Düngereintrag oder Immissionen. Weitere Ursachen sind die Zerstörung von kleinräumigen Sonderstandorten und die Aufgabe der Heidenutzung durch den Menschen. Die Mondraute kommt des Weiteren in Europa, Asien und Nord-Amerika vom Tiefland bis in montane Regionen der Gebirge vor.

Merkmale

Die Echte Mondraute wird bis zu 30 cm groß und besteht aus einem unfruchtbaren Blatt und einem Sporangien tragenden Spross. Das frischgrüne Blatt sieht auf dem ersten Blick kaum wie ein Farnblatt aus und ist nur wenige Wochen im Jahr sichtbar. Es entspringt scheinbar in der Mitte der Pflanze und ist deutlich länger als breit und nicht behaart. Das Blatt ist gefiedert mit zwei bis neun keilförmigen oder mondförmigen Abschnitten. Diese haben der Mondraute zu ihrem Namen verholfen. Die Sporangien stehen in einer Rispe am Spross, sie bilden eine mehrschichtige Wand aus und enthalten gleichartig gestaltete Sporen.

Literatur

  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. ISBN 3-8274-1496-2
  • Ruprecht Düll und Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands: ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. Quelle & Meyer, 6. Auflage 2005, ISBN 3-494-01397-7

Weblinks


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