Bresdin

Bresdin

Rodolphe Bresdin (* 1822 in Montrelais; † 14. Januar 1885 in Sèvres; Künstlername auch Chien-Caillou); war ein französischer Graphiker, der durch seine detailreich ausgearbeiteten Darstellungen der Natur, häufig als Hintergrund biblisch-religiöser Motive, bekannt wurde. Er gilt als Wegbereiter phantastisch-visionärer Darstellungsformen in der Romantik und wird deshalb manchmal auch als Protosurrealist bezeichnet.

La comédie de la Mort - Druck von 1854

Leben

Seit dem 17. Lebensjahr arbeitete Bresdin in Paris als Radierer an Kopien älterer Stiche, vor allem von Albrecht Dürer und Rembrandt van Rijn, und erlernte so die technischen Voraussetzungen für seine Radierungen und Federlithographien. Im Jahre 1861 machte ihn Charles Baudelaire in Paris mit Théophile Gautier bekannt und wurde beauftragt das ephemere „Revue fantaisiste“ zu illustrieren. Später wurde er Mitarbeiter dieser Revue. 1863 lernte er den etwa 15 Jahre jüngeren Odilon Redon, der ihn als sein Vorläufer betrachtete in Bordeaux kennen und wurde zumindest von 1864 bis 1866 dessen freundschaftlicher Mentor. 1871 gewann Bresdin eine Ausschreibung für die Gestaltung kanadischer Geldscheine und übersiedelte in die neue Welt. 1876 kehrte er, verarmt, mit Hilfe von Victor Hugo zurück nach Frankreich, ohne dort zu Lebzeiten Anerkennung zu finden.

Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der berühmten Abteilung Handzeichnungen gezeigt.

Literatur

Luigi Carluccio: the sacret and profane in Symbolist art, Art Gallery of Ontario, Toronto, 1. November bis 26. November 1969.

Weblinks


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