Brukenthal Museum

Brukenthal Museum
Das Brukenthal-Palais auf dem Großen Ring in Hermannstadt.

Das Brukenthal-Museum (rum. Muzeul Naţional Brukenthal) ist eine Gruppe von Museen in Sibiu (deutsch Hermannstadt) in Siebenbürgen (Rumänien). Die Museen sind über die Stadt verteilt. Sie besitzen eigene Programme und Veranstaltungsreihen, werden aber gemeinsam verwaltet.

Inhaltsverzeichnis

Ursprünge

Der Stifter dieser Museen war Samuel von Brukenthal, 1774–1787 habsburgischer Gouverneur von Siebenbürgen. Er begann ab etwa 1754 in Wien die ersten Stücke für seine Sammlungen zu erwerben. 1817 wurden diese - als Eigentum der Nationsuniversität - der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Sammlung Brukenthal stellt damit das erste Museum Siebenbürgens dar und ist ebenso die älteste Einrichtung dieser Art auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens.

Sammlung Brukenthal

Pinakothek

Die Brukenthalsche Gemäldesammlung befindet sich im Brukenthal-Palais und enthält etwa 1200 Gemälde der wichtigsten europäischen Künstlerischen Schulen des 15. - 18. Jahrhunderts: Werke der flämischen, deutschen, österreichischen, italienischen, spanischen und französischen Renaissance, des Barock und Rokoko.

Die Sammlung Brukenthal enthält außer der Pinakothek ein Kupferstichkabinett, eine umfangreiche Bibliothek, sowie eine Münz- und Mineraliensammlung.

Bibliothek

Die Brukenthal-Bibliothek (Biblioteca Brukenthal) befindet sich ebenfalls im Palais und umfasst etwa 300.000 Einzelstücke (Handschriften, Inkunabeln, seltene Antiquarien, zeitgenössische Bücher und Zeitschriften vom Ende des 18. Jhd.).

Geschichtsmuseum

Das Museum der Geschichte (Muzeul de Istorie) ist im alten Hermannstädter Rathaus untergebracht. Dieses Gebäude-Ensemble ist der wichtigste noch erhaltene gotische Profanbau in Siebenbürgen. Ursprünglich beschränkte sich das Museum auf die Darstellung der Geschichte Hermannstadts und seiner Umgebung, heute zeigt es Exponate des gesamten südlichen Siebenbürgens.

Pharmaziemuseum

Das Pharmaziemuseum (Muzeul de Istorie a Farmaciei) wird von einem historischen Gebäude am Kleinen Ring von 1569 beherbergt, in dem sich die älteste Apotheke, auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens befindet. Im Keller dieses Hauses erfand Samuel Hahnemann die Homöopathie als neue Methode der Behandlung. Einige seiner Ampullen und Unterlagen werden gezeigt. Das ursprüngliche Mobiliar im Wiener Stil, ist noch weitgehend erhalten. Die Ausstellung ist um die Struktur einer klassischen Apotheke mit zwei Laboratorien gruppiert und besitzt eine homöopathische sowie eine dokumentarische Abteilung. Sie enthält über 6.000 alte medizinische Instrumente und Gerätschaften zur Herstellung von Heilmitteln. Beschriftete Holzkrüge zu deren Aufbewahrung vervollständigen die Sammlung. Im Eingangsbereich vermittelt ein rekonstruierter Laden mit Holztheken und Glaskrügen die Atmosphäre einer Apotheke des 18. Jahrhunderts.

Naturhistorisches Museum

Das Naturgeschichtsmuseum (Muzeul de Istorie Naturală) hat seine Anfänge in 1849, als der Siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften gegründet wurde, dessen Mitglieder ortsansässige und auswärtige Personen des wissenschaftlichen und kulturellen Lebens waren. Die Sammlungen dieses Museums umfassen über 1 Million mineralogisch-petrografische, paläontologische, botanische und zoologische Gegenstände.

Waffen und Jagdtrophäen

Das Museum der Waffen und Jagdtrophäen (Muzeul de Arme şi Trofee de Vânatoare) stellt die Entwicklung der Geräte und Waffen für die Jagd vor. Gezeigt werden auch traditionelle Jagdtechniken und zeitgenössische Stiche. Ebenso wird über Jagdwild und dessen Jagd- und Schonzeiten aufgeklärt. Bedeutend ist außerdem die Jagdtrophäensammlung, die zu den Sammlungen Witting und A. Spiess gehört. Letztere wurde 1963 erworben und umfasste ursprünglich 1058 Exemplare. Der Bestand ist mittlerweile auf ca. 1500 Exemplare angewachsen.

Siehe auch

Weblink

45.796524.1506111111117Koordinaten: 45° 47′ 47″ N, 24° 9′ 2″ O


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