Buckenhofen

Buckenhofen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Forchheim
Forchheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Forchheim hervorgehoben
49.71972222222211.058055555556266Koordinaten: 49° 43′ N, 11° 3′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Forchheim
Höhe: 266 m ü. NN
Fläche: 44,95 km²
Einwohner: 30.320 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 675 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91301
Vorwahl: 09191
Kfz-Kennzeichen: FO
Gemeindeschlüssel: 09 4 74 126
Adresse der Stadtverwaltung: Rathaus
91301 Forchheim
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Franz Stumpf (CSU/WUO)
Lage der Stadt Forchheim im Landkreis Forchheim
Karte

Forchheim ist eine Große Kreisstadt in Bayern und Sitz der Kreisverwaltung des oberfränkischen Landkreises Forchheim. Die Stadt ist Teil der Metropolregion Nürnberg.

Forchheim ist eine alte Königsstadt und wird auch Eingangstor zur Fränkischen Schweiz genannt. Die Stadt ist auch durch das in der Adventszeit zum schönsten Adventskalender der Welt umgestaltete Rathaus bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Forchheim liegt unweit des Main-Donau-Kanals zwischen Erlangen und Bamberg.

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Eggolsheim, Weilersbach, Kirchehrenbach, Wiesenthau, Pinzberg, Poxdorf, Baiersdorf, Hausen und Hallerndorf.

Geschichte

Im 8. und 9. Jahrhundert wurden in Forchheim ein fränkischer Königshof und eine Pfalz errichtet. Im Jahr 805 wurde die Stadt im Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen unter dem Namen „Foracheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war Forchheim Teil des ostfränkischen Netzes von Kontrollstationen für den Handel mit den Slawen.

Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 mit Forchheim unten

In den folgenden Jahrhunderten fanden in Forchheim zahlreiche Reichstage und Fürstenversammlungen statt, wovon der erste Aufenthalt eines ostfränkischen Königs für 849 belegt ist. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung war die Pfalz im Jahre 900, als hier der erst sechsjährige Ludwig „das Kind“ zum König gewählt und gekrönt wurde. Nach dem Aussterben des letzten Karolingers wurde am 10. November 911 Konrad I. in Forchheim zum ersten „deutschen“ König gewählt und gekrönt. Er sollte 918 auch in Forchheim sterben.

Am 1. November 1007 schenkte Kaiser Heinrich II. das Königsgut Forchheim dem Bistum Bamberg. Bereits 1039 jedoch stellte Kaiser Heinrich III. die Stadt wieder unter Reichsverwaltung, bevor Forchheim am 13. Juli 1063 endgültig bis zur Säkularisierung 1802/1803 mit dem Bistum Bamberg verbunden wurde. In der Zeit Heinrichs IV. wurde am 15. März 1077 Herzog Rudolf von Rheinfelden in Forchheim als Gegenkönig gewählt (vgl. Canossagang), woraus der Stadt auf politischer Ebene vermutlich ein unheilvoller Ruf entstanden ist. In der Zeit zwischen 1200 und 1220 wurde Forchheim zur Stadt erhoben und erhielt sein jetziges Wappen.

Aufgrund seiner Festungseigenschaft überstand Forchheim auch den Dreißigjährigen Krieg, ohne ein einziges Mal eingenommen worden zu sein. Der Bamberger Fürstbischof floh vor den Schweden mehrere Male samt Domschatz in das sichere Forchheim, welches von 1632–1634 mehrmals von den Schweden belagert wurde.

Am 6. September 1802 wurde die Stadt von bayerischen Truppen besetzt, dem Kurfürstentum Bayern angeschlossen und in der Folge der Sitz eines Landgerichts, aus dem der spätere Landkreis Forchheim entstand. 1889 wurde Forchheim kreisfreie Stadt, 1972 verlor die Stadt im Rahmen der bayerischen Gebietsreform ihre Kreisfreiheit und wurde in den Landkreis Forchheim eingegliedert.

In der Zeit der NS-Diktatur wurde die Synagoge der Jüdischen Gemeinde in der Wiesentstraße beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern geschändet und zerstört, woran ein Gedenkstein gegenüber dem ehemaligen Standort des Gotteshauses erinnert.[1]

Forchheim feierte im Jahr 2005 das 1200-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Dazu gab die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke zu 45 Cent aus. 2004 war die Stadt Schauplatz der bayerischen Landesausstellung Edel und Frei. Franken im Mittelalter. Die Ausstellung hatte rund 200.000 Besucher.

Name und Wappen

Zur Zeit der Entstehung des Wappens zu Beginn des 13. Jahrhunderts ging man irrtümlich davon aus, der Stadtname Vorchheim leite sich von dem althochdeutschen Wort vorhe (für Forelle) ab. Dies resultierte in dem sprechenden Wappen mit den beiden Forellen. Obwohl zur Zeit der Namensgebung der Forellenreichtum in den Flüssen um Forchheim sicherlich sehr groß war, geht man heute jedoch davon aus, dass sich der Stadtname vom althochdeutschen vorha (für Föhre) ableitet, also Föhrenheim bedeutet. Die Entstehung des Namens dürfte in die Mitte des 7. Jahrhunderts fallen. Zu dieser Zeit entstanden im Zuge der ersten fränkischen Siedlungswelle in dieser Region zahlreiche Plansiedlungen, vor allem orientiert an Flussläufen, die auf dem Grundwort -heim basierten.

In der ältesten überlieferten Variante von 1280 zeigt das Forchheimer Stadtwappen bereits zwei Forellen auf einem Dreiecksschild, umgeben von Zweigen mit Lindenblättern und einer Inschrift. Später können auch diverse Abweichungen beobachtet werden: So blicken beide Fische in unterschiedliche Richtungen, Wellenlinien werden eingeführt oder der Buchstabe V im Feld gezeigt. Die Farbe des Schildes - heute rot - tritt auch in den Stadtfarben rot-gelb geteilt oder gar vollständig in blau auf.

Geschichte der Stadtteile

  • Buckenhofen liegt an der linken Regnitzseite. Der Ort wurde 1251 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber wahrscheinlich älter und hat circa 4500 Einwohner. Die Eingemeindung erfolgte 1978.
  • Burk ist vermutlich älter als die Stadt selbst, bekannt vor allem für die Dreikönigskirche, die einzige im gesamten Bistum Bamberg. Burk wurde 1978 eingemeindet.
  • Kersbach mit Sigritzau
  • Reuth wurde 1972 eingemeindet
  • Serlbach liegt im Nordosten von Forchheim, sein Name entstand aus einer Fügung (1328) „Z(um) Erl(e)bach“. Die Eingemeindung war am 1. Januar 1926

Politik

Am 7. Januar 2007 fand der erste Bürgerentscheid Forchheims statt. Es ging um die Änderung der Pläne für ein neues Ganzjahresbad. Der Bürgerentscheid ist an dem Nichterreichen des Quorums gescheitert.

Oberbürgermeister ist seit 1990 Franz Stumpf (CSU/Wählerinitiative Unabhängiger OB). Er wurde zuletzt am 2. März 2008 wiedergewählt.

Partnerstädte

Patenschaft

  • 1955 hat die Stadt Forchheim die Patenschaft für die vertriebenen Deutschen aus der Stadt und dem Kreis Braunau im Sudetenland übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Rathaus
Hauptstraße (Fußgängerzone)
Martinskirche

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April/Mai: Theatertage
  • Mai: Tag der Jugend
  • Ende Mai / Anfang Juni : Kunsthandwerkermarkt in der Kaiserpfalz
  • Juni: Frankenfest
  • Juli/August: Annafest
  • Dezember: „Schönster Adventskalender der Welt"

Sport und Freizeit

In Forchheim gibt es ein Hallenbad und ein beheiztes Freibad. Diese sollen geschlossen werden wenn das seit April 2008 im Bau befindliche Ganzjahresbad fertiggestellt ist.

Im Westen der Stadt befindet sich die 21 Hektar große Sportinsel mit umfangreichem Freizeitangebot. Neben Spiel- und Bolzplätzen befindet sich dort auch eine Leichtathletik-Sportanlage, eine Minigolfanlage, Tennisplätze und eine Skateboardbahn mit Halfpipe.

Wirtschaft und Infrastruktur

Forchheim ist vor allem durch die Nähe zum Ballungsraum Nürnberg geprägt.

Ansässige Unternehmen

Verkehr

Individualverkehr

Forchheim wird im Westen von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Bundesautobahn 73 (Suhl – Forchheim – Nürnberg) tangiert und ist mit den beiden Anschlussstellen Forchheim-Nord und -Süd an diese angebunden. Durch das Stadtgebiet führt von West nach Ost die Bundesstraße 470 (Bad Windsheim – Forchheim – Weiden in der Oberpfalz).

Schienenverkehr

Der Bahnhof Forchheim liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg und ist Ausgangspunkt für die Bahnstrecke Forchheim–Ebermannstadt. Bis zu deren endgültigen Stilllegung am 1. April 2005 war er außerdem Ausgangspunkt für die Bahnstrecke Forchheim–Höchstadt. Er wird von Regional-Express- und Regionalbahnzügen der Deutschen Bahn (DB) bedient, die in den Tarifverbund des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) eingegliedert sind und dort unter der Bezeichnung R2 (Nürnberg – Forchheim – Eggolsheim) sowie R22 (Forchheim – Ebermannstadt) geführt werden.

Bis 2010 ist geplant, Forchheim in das Netz der Nürnberger S-Bahn zu integrieren, die Bauarbeiten dafür begannen im August 2006.

Stadtverkehr

Das Stadtbusnetz wird von der Regional- und Stadtverkehr Bayern GmbH (RSB), einem Tochterunternehmen der Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF), im Auftrag des Landkreises und der Stadt betrieben. Es ist in den Tarifverbund des VGN integriert und besteht aus vier Linien, die mit 61 Haltestellen das gesamte Stadtgebiet erschließen. Treffpunkt aller Linien ist der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) auf dem Bahnhofsplatz, an dem Umsteigemöglichkeit zu sieben Regionalbuslinien sowie zum Schienenverkehr der DB besteht.

Weitere Anbindungen

Die Stadt liegt direkt am Main-Donau-Kanal und ist etwa 30 Minuten vom internationalen Flughafen Nürnberg entfernt.

Personen, die mit Forchheim in Verbindung stehen

Sonstiges

  • Über viele Jahrhunderte hinweg wurde die Legende gepflegt, dass die Stadt Geburtsort des Pontius Pilatus gewesen sei, wovon auch der lateinische Spruch zeugt, der auf einem Stein der Stadtmauer gestanden haben soll: „Forchhemii natus est Pontius ille Pilatus,/Teutonicae gentis, crucifixor omnipotentis“ (Zu Forchheim geboren ist jener Pontius Pilatus, der – von deutscher Herkunft – den Allmächtigen gekreuzigt hat) und über Jahrhunderte hinweg sogar eine angebliche Hose des Pilatus als Beweisstück gezeigt wurde und es noch heute einen Pilatushof gibt. Im 19. Jahrhundert wird dann auch der kleine Ort Hausen vor den Toren Forchheims als Geburtsort genannt, wo zwei Häuser im Ortskern als Geburtshäuser angesehen werden und ein Flurstück den Namen Pilodes trägt - Pilodes könnte allerdings auch von altslawisch poti byl otec (Straße der Väter) abgeleitet sein, da Forchheim als Grenzstadt des fränkischen Reiches an einer Handelsstraße lag. Nach dieser deutschen Geburtslegende ist Pilatus der uneheliche Sohn eines Königs Tyrus von Mainz, den dieser bei einem Jagdausflug in die Gegend von Bamberg mit Pila, der Tochter eines Müllers mit Namen Atus zeugte, weswegen ihn seine Mutter dann Pilatus nannte. Niedergeschrieben ist diese Geschichte erstmals in einer mittelalterlichen Handschrift aus dem 12. Jahrhundert, die heute in der Bayerischen Staatsbibliothek München aufbewahrt wird.
  • Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammt der wenig schmeichelhafte Beiname der Forchheimer, Mauerscheißer, die auf diese Weise demonstrierten, dass noch genug zu essen in der Stadt vorhanden und die Belagerung daher sinnlos sei.
  • Forchheim war wegen seines Wasserreichtums strategisch wichtig für die Verteidigung des katholischen Bamberger Gebietes. Durch die Stationierung von vielen Soldaten, die mit den Forchheimern auf engstem Raum zusammenleben mussten, verkam Forchheim zu einem Seuchenherd. Forchheim erwuchs der Ruf, dass dessen Besucher von Krankheiten gezeichnet zurückkehren werden, wenn überhaupt. Es hielt sich daher in Franken die Redewendung, dass krank aussehende, blasse Menschen aussähen wie der Forchheimer Tod oder wie der Tod von/aus Forchheim.
  • Im Jahre 1961 wurde der Hollywoodfilm Stadt ohne Mitleid mit Christine Kaufmann und Kirk Douglas größtenteils in Forchheim gedreht. [2]

Literatur

  • Hermann Ammon (Hrsg.): Forchheim in Geschichte und Gegenwart. Universitätsverlag, Bamberg 2004, ISBN 3-933463-18-1
  • Konrad Kupfer: Forchheim. Geschichte einer alten fränkischen Stadt. 4. Auflage, Frankenverlag Spindler, Nürnberg 1998, ISBN 3-88929-068-X
  • Andreas Otto Weber, Wolfgang Wüst: Franken und Forchheim im Mittelalter. An Regnitz, Aisch und Wiesent. Heimatkundliche Zeitschrift für Stadt und Landkreis Forchheim. Sonderheft 2. Druckerei F.A. Streit, Forchheim 2004
  • Tilmann Breuer: Stadt und Landkreis Forchheim. Kurzinventar, München: Dt. Kunstverl. 1961 (= Bayerische Kunstdenkmale; 12)
  • Gerhard Batz: Das Pilatus-Puzzle. Bestandsaufnahme und Hintergründe einer europäischen Sage in Franken. Palm & Enke, Erlangen 2003, ISBN 3-7896-0675-8 Leseprobe

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 138
  2. http://www.eja-online.info/Videoarchiv/Archiv_5/Stadt_ohne_Mitleid.html

Weblinks


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