Burggrub (Kirchenthumbach)

Burggrub (Kirchenthumbach)
Burggrub
Koordinaten: 49° 45′ N, 11° 43′ O49.757511.715833333333490Koordinaten: 49° 45′ 27″ N, 11° 42′ 57″ O
Höhe: 490 m ü. NN
Einwohner: 90
Postleitzahl: 91281
Vorwahl: 09647

Burggrub ist ein Ortsteil der Gemeinde Markt Kirchenthumbach im Oberpfälzer Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab. Burggrub hat heute rund 90 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Burggrub wurde ungefähr 1140 erstmals urkundlich erwähnt, damals mit dem Namen Grube, wie übrigens fast alle Orte mit den Namen Burggrub und Grub. Das Burggruber Gebiet gehörte bis zur Schweinfurter Fehde im Jahr 1003 den Markgrafen von Schweinfurt. Unklar ist, ob Burggrub damals zum Stammgut von Hezilio dem Schweinfurter gehörte. Dies ist jedoch sehr wahrscheinlich, denn ca. 1140 stiftete eine Enkelin des letzten Schweinfurters, Adelheid von Wartberg, Burggrub mit sechs anderen Orten der Umgebung dem Kloster Michelsberg im Hochstift Bamberg, dem es bis zur Säkularisation 1803 gehörte. Die Stifterin hatte verwandtschaftliche Beziehungen zu den Sulzbachern, deren Ministeralien in dem Gebiet um Thurndorf saßen.

Schloss Burggrub

Nach einer vermutlich zur Grenzsicherung oder zur Sicherung der vorbeiführenden Altstraße (Hezilostraße) erbauten, vermutlich romanischen, Burg wurde wohl im Spätmittelalter das erste Burggruber Schloss erbaut, jedoch nicht dort, wo sich das heutige, zweite befindet. In dessen unmittelbarer Nähe befand sich im 17. Jahrhundert ein Brauhaus.

Große Adelsgeschlechter auf Burggrub waren die von Biberach, von Hellwagen, von Schlammersdorf, von Wallenrode, von Heldritt, von Mengersreuth. Nach dem Dreißigjährigen Krieg folgten die Althoven, de Haaß, von Kotz, die Freiherren von Müller, die Gräfin Sophia von Pestalozza, Josef Schrott, Joseph Göschl und noch einige weitere bürgerliche Besitzer bis in die heutige Zeit.

Es waren sieben Burggruber Untertanen, als fünf Gütler, ein Mühlbesitzer und ein Tropfhäußler. Außerdem gehörte noch ein einschichtiger zinsbarer Bauer zu Penzenreuth und ein oberpfälzischer und daher zinsbarer Untertan zu Sassenreuth mit der niederen Gerichtsbarkeit nach Burggrub.

1796 erfolgte der Bau des zweiten Schlosses. Die Bauzeit scheint sich über ein Jahrzehnt hingezogen zu haben. So wurde 1808 berichtet, dass es noch nicht voll ausgebaut war und noch allerhand Baumaterialien hinter dem Schloss lagerten.

1851 wurde Burggrub in dem Buch Königliches Archivs-Conservatorium Amberg, Destouches, Statistik wie folgt beschrieben: „Eigenthum des Stadtschreibers zu Auerbach Licentiat Göschl, eine kleine halbe Stunde vom Markt Thumbach, nördlich links der Straße nach Lenkenreuth auf einer Anhöhe gelegen, nebst 2 Hintersassen zu Penzenreuth und Sassenreith, besteht in 7 Haushaltungen und einen herrschaftlichen Schlosse, zählt 66 Seelen, die sich sämtlich vom Feldbau nähren. Seine Grundbesitzungen betragen 30,5 Tagwerk Felder, 17,75 Tagwerk Wiesen, 1 Tagwerk Oedgarten, 0,25 Tagwerk Holz; sein Viehstand beläuft sich auf 14 Ochsen, 17 Kühe, 8 Rinder, 43 Schafe, 22 Schweine. Nach dem Hoffuß wird das Gut zu 1 1/16tel Hof besteuert.“ In dieser Zeit gehörte Burggrub bereits zur Gemeinde Treinreuth, die später in die Gemeinde Kirchenthumbach eingegliedert wurde.

25 Jahre später verkaufte der damalige bürgerliche Schlossinhaber den ehemaligen herrschaftlichen Gutshof, der vom Schlossgut abgemarkt wurde. Der alte Gutshof wurde kurz darauf abgetragen. Ein in unmittelbarer Nähe befindlicher und zum ehemaligen Schlosshof gehörender großer Viehstall wurde 1872 in ein Wohnhaus umgebaut, zunächst einstöckig mit Walmdach versehen, dann um 1901 um ein Geschoss aufgestockt und mit einem Satteldach versehen, das noch besteht.

Geografie

Der im Saugraben bei Sassenreuth entspringende und an Burggrub vorbei nach Kirchenthumbach fließende Grubbach bildet ziemlich genau die Grenze zwischen dem Kalksteinbereich südwestlich und dem Sandsteinbereich nordöstlich des Baches. Während in Burggrub viele Gebäude aus Kalkstein errichtet wurden, baute man im nächsten Dorf jenseits des Baches mit Steinen aus Sandsteinsteinbrüchen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle, geweiht den Vierzehn Nothelfern
  • Dorfplatz mit beleuchtetem Dorfbrunnen und Weiheranlage

Literatur und Quellen

  • StaA Amberg, Bamberg
  • HstA München
  • M. Biersack, Burggrub
  • Monumenta Boica
  • Regesta Boica
  • Regesta Imperii, Nürnberg
  • Königliches Archivs-Conservatorium Amberg, Statistik Destouches

Weblinks


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