- Böhmisches Infanterie-Regiment "Edler von Hortstein" Nr. 92
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Das Böhmische Infanterie-Regiment "Edler von Hortstein" Nr. 92 war ein Verband der k.u.k. Armee und bei seiner Aufstellung in Theresienstadt und Josephstadt stationiert.
Auf allerhöchsten Befehl vom 30. November 1882 wurde am 1. Januar 1883 mit der Errichtung begonnen. Dazu mußten die Infanterie-Regimenter Erzherzog Wilhelm Nr. 12 und Nobili Nr. 74 je ein Bataillon abgeben. Bis zum Herbst 1886 waren die beiden noch fehlenden Bataillone aufgestellt worden und das Regiment hatte seine Friedens-Präsenzstärke erreicht.
Zum ersten Regiments-Inhaber wurde Generalinfanterieinspektor Feldzeugmeister Gustav Freiherr von König bestellt.
Inhaltsverzeichnis
Status und Verbandszugehörigkeit 1914
- IX. Armeekorps - 29. Infanterie Truppendivision
- Nationalitäten: 80% Deutsche - 20% Sonstige
- Ergänzungsbezirk: Komotau
- Garnison: Stab, III.,IV. Baon: Theresienstadt - I. Baon: Komotau - II. Baon: Kalinovic (Hercegowina)
- Kommandant: Oberst Wilhelm von Reinöhl
- Deutsche Uniform - Egalisierungsfarbe: weiß - Knöpfe: Silber
- Regimentssprache: Deutsch
Das Regiment hatte seinen Ergänzungsbezirk immer in Böhmen, mit Sitz des Ergänzungs-Bezirkskommando in Komotau.
Im Jahre 1887 wurde Oberst Graf von Beroldingen Regimentskommandant und gab dieses Amt 1891 an Oberst Alfons Makowiczka ab.
Gefechte und Kampfhandlungen
Erster Weltkrieg
- 1914 Nach der Mobilisierung gehörte das Regiment im IX. Armeekorps zur „Minimalgruppe Balkan“ und wurde im Herbstfeldzug gegen Serbien und Mazedonien eingesetzt.
- 1915 Die Einheit kämpfte in der Schlacht von Gorlice-Tarnów und wurde dann zum montenegrinischen Feldzug abgeordnet.
- 1916 war es an der Frühjahrsoffensive gegen Italien beteiligt. Das 2.Bataillon war danach in Südtirol verblieben und als Verstärkung der Front eingesetzt.
- 1917 Als unmittelbare Folge der Zwölften Isonzoschlacht gelang es am 16. und 17. November zwei Bataillonen des Regiments unter dem Kommando von Hauptmann Hans Ullman als einziger Verband der k.u.k. Armee den Übergang über die Piave zu erzwingen. Bei der Ortschaft Fagarè (heute Fagarè di Battaglia) konnten sie einen Brückenkopf bilden. Aus bis heute ungeklärten Gründen gab man den Brückenkopf wieder auf, nach vier Tagen ohne jeglichen Nachschub geriet der größte Teil der dort verbliebenen 92er in Kriegsgefangenschaft.
- 1918 Teile des Regiments kämpften in der gescheiterten Junioffensive gegen Italien. Im Oktober und November 1918 verteidigten die 92er noch einen 1,5 Kilometer breiten Frontabschnitt bei Borgo Malanotte.
Am 3. November 1918 erhielten die Truppen den Befehl, die Kämpfe einzustellen. Die Heeresleitung befahl den "Bewaffneten Rückzug".
Über Linz, Passau, Regensburg und Eger kehrten die Reste des Regiments zurück nach Komotau, wo sie am 17. November 1918 eintrafen. Anschließend wurde das Regiment demobilisiert und aufgelöst.
- Der Wahlspruch des Regiments lautete: „Nichts darf dem Regiment unmöglich sein und niemals für uns, nur für des Kaisers Ruhm allein“
- Der Regimentsmarsch war: „Aller Ehren ist Österreich voll“ auch bekannt als „Komotauer-“ oder „92er Regimentsmarsch“ (Es war dies der einzige Marsch -neben dem Kaiserjägermarsch- in dem Teile der Kaiserhymne verwendet werden durften.)
Literatur
- Österreichischen Bundesministerium für Heereswesen und Kriegsarchiv. Unter der Leitung von Edmund Glaise-Horstenau (Hrsg): Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914-1918 Band I – VII. Verlag der Militärwissenschaftlichen Mitteilungen, Wien 1930–39
- Hans Magenschab: Der Krieg der Großväter 1914 -1918. Verlag der österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1988
- Heinz von Lichem: Der einsame Krieg. Athesia Verlag Bozen 1981
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