Böklunder Plumrose

Böklunder Plumrose
54.6032399.586644
Böklunder Plumrose
Logo von Böklunder Plumrose.
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1934
Sitz Böklund, Schleswig-Holstein
Mitarbeiter 550
Branche Lebensmittelindustrie
Website www.boeklunder.de

Die Böklunder Plumrose GmbH & Co. KG ist ein deutscher Nahrungsmittelhersteller mit Sitz in Böklund, Landschaft Angeln, Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Kriegsjahre

Hans Christophersen (1910-1989) besuchte das Gymnasium Domschule in Schleswig und das Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa im Harz. 1929 folgte eine kaufmännische Lehre und der Besuch der Handelsschule in Flensburg. Sein Vater August Christophersen (1874-1952), der sich seit 1925 mit dem Fleischhandel beschäftigt hatte, gründete 1934 die Konservenfabrik Böklund, in der sein Sohn als Kaufmann mitarbeitete.

Seit 1939 war der Junior im Kriegseinsatz. Den väterlichen Betrieb in Böklund, der 1941 kriegsbedingt aus personellen Gründen stillgelegt worden war, begannen die Christophersens ab Februar 1946 wieder aufzubauen und als „Angler Feinkost- und Konservenfabrik“ zu führen.

Da die Fabrik mit der Verarbeitung der zugeteilten Fleischmengen nicht ausgelastet war, betrieb man in Böklund und Satrup Volksküchen. Trotz erheblicher Schwierigkeiten konnte man den Betrieb aufrechterhalten: für den Transport stand nur ein klappriger Dreirad-Lieferwagen zur Verfügung.

Geschäftliche Entwicklung

Hans Christophersen wurde 1950 Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter der Böklunder Konservenfabrik, in der Aktiengesellschaft ab 1963 Vorstandsmitglied. Er war nicht nur Betriebschef, sondern auch sein eigener Verkaufsleiter, der anfangs persönlich auf Reisen ging, um den Markt für „Böklunder“ Erzeugnisse zu erobern. Seit 1950 entwickelte sich das Böklunder Werk zu einer Spezialfabrik für Würstchen.

Bald fasste man den Entschluss, Würstchen in Gläsern in den Handel zu bringen, damit der Verbraucher sehen konnte, was er kauft; diese Idee sollte sich als größter geschäftlicher Wurf in der Betriebsgeschichte erweisen. Christophersen führte als erster in Deutschland die weitgehend automatische Fertigung von Würstchen ein. Dazu kaufte er in den USA eine Anlage, mit der täglich bis zu 35.000 Würstchen hergestellt werden konnten.

Böklunder ging als erste deutsche Fleischwarenfabrik bereits in den 60er Jahren in die Fernsehwerbung. Unter dem Slogan „Böklunder, das Würstchen vom Lande“ wurde eine Serie von Werbespots gedreht und gesendet und somit eine hohe Markenbekanntheit erreicht.

Anfang der 60er Jahre hatte sich die Marke „Böklunder“ endgültig am Markt durchgesetzt und die Position des Marktführers bei Würstchen in Deutschland erreicht. Der Umsatz stieg innerhalb der Jahre 1958 bis 1963 um das Dreifache auf 35 Millionen DM und die Belegschaft zählte 250 Mitarbeiter - 1947 hatte man mit 15 angefangen.

Mit dem Verkauf aller Geschäftsanteile zum April 1970 ging das Familienunternehmen in das Eigentum des dänischen Konzerns Plumrose über. Die Böklunder Fabrik trägt seit Mai 1971 den Namen Böklunder-Plumrose GmbH.

Heute

1998 erwarb der Unternehmer Peter zur Mühlen die Böklunder-Plumrose-Gruppe. Heute gehört Böklunder Plumrose zu den führenden Herstellern im deutschen Wurstmarkt. Beschäftigt werden 550 Mitarbeiter. Die Produkte umfassen ein breites Spektrum an Fleisch- und Wurstwaren in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die in Gläsern, Dosen, oder SB-Frischepackungen angeboten werden. Neben den klassischen Böklunder Würstchen in vielen Varianten beinhaltet das Sortiment auch Brat- und Grillwürste, Aufschnittpackungen, portionsweise abgepackte Schinken-, Rohwurst-, Kochwurst- und Convenience-Artikel jeglicher Art.

Das Unternehmen besitzt mit der Marke Böklunder eine der wertvollsten deutschen Marken mit einem hohen Bekanntheits- und Sympathiewert. Renommierte Markenexperten haben Böklunder zur "Marke des Jahrhunderts" gewählt.[1]

Böklunder Artikel stehen für eine durchgehende Qualitätssicherung. Vom Bauernhof bis in den Supermarkt lassen sich die Produkte lückenlos zurückverfolgen.

Zukunft

Am 5. Juli 2011 gab die Zur Mühlen Gruppe bekannt, dass innerhalb der nächsten drei Jahre der Unternehmer Clemens Tönnies, Chef der Unternehmensgruppe B. & C. Tönnies Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück, als Privatmann, seine bestehende finanzielle Beteiligung an der zur Mühlen Gruppe auf 100% erhöhen will.

Das bestehende Management der zur Mühlen Gruppe bleibt uneingeschränkt eigenverantwortlich. Aus kartellrechtlichen Gründen (Marktbeherrschung) soll es auch zukünftig keine Verflechtungen der beiden Unternehmen geben. Die zur Mühlen Gruppe soll auch künftig unabhängig und eigenständig bleiben.

Literatur

Berthold Hamer: Biografien der Landschaft Angeln. Band 1. Husum Verlag, 2007, ISBN 978-3-89876-339-4.

Einzelnachweise

  1. Böklunder – das Würstchen (PDF). marken-des-jahrhunderts.de. Abgerufen am 26. Juni 2011.

Weblinks


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