- Bölkow 208 Junior
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Die Malmö Flygindustri MFI-9 ist ein zweisitziges Sportflugzeug des schwedischen Flugzeugherstellers Malmö Flygindustri.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der abgestrebte Ganzmetall-Schulterdecker mit steuerbarem Bugrad geht auf eine Entwicklung des schwedischen Flugzeugingenieurs Björn Andreasson zurück. Er entwarf die Malmö Flygindustri BA-7 neben seiner Haupttätigkeit bei Convair in San Diego (USA). Der Erstflug war am 10. Oktober 1958. Nach seiner Rückkehr nach Schweden übernahm er die Leitung der Malmö Flygindustri. Diese Firma baute eine verbesserte Version der BA-7 unter der Bezeichnung MFI-9 Junior, der Erstflug fand am 17. Mai 1961 statt. Die erste Serienmaschine flog am 9. August 1962.
Das Flugzeug ist kunstflugtauglich und bietet mit seinen nebeneinanderliegenden Sitzen und der großen, nach hinten aufklappbaren Haube eine sehr gute Sicht nach allen Seiten. Dank seiner gutmütigen Flugeigenschaften eignet es sich ausgezeichnet zur Schulung. Das Flugzeug ist ebenfalls geeignet, Segelflugzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 340 kg zu schleppen.
Unter der Bezeichnung MFI-9B wurde das Flugzeug auch zu militärischen und zivilen Ausbildungszwecken hergestellt. Fünf Flugzeuge dieses Typs wurden im Biafra-Krieg (1967-1970) in der Luftwaffe von Biafra eingesetzt und zu diesem Zweck mit je sechs ungelenkten SNEB-Raketen bewaffnet. Verantwortlich für den Einsatz war der schwedische Söldner Carl Gustaf von Rosen, bei den Einsätzen konnten unter anderem mehrere MiG-17- und Il-28-Düsenflugzeuge am Boden zerstört werden [1].
Varianten
Neben der zivilen Version baute Malmö Flygindustri in Schweden die MFI-9B als Trainer. Von diesem Typ wurden insgesamt 43 Exemplare gebaut, von denen fünf Maschinen an die Luftwaffe von Biafra gelangten. Zusätzlich wurden für die schwedische Luftwaffe zwei Prototypen eines Militärtrainers gefertigt, die an Aufhängungspunkten unter den Flügeln Raketen und Maschinengewehre tragen konnten.
Produktion bei Bölkow
Die Bölkow GmbH erwarb die Lizenz für den Bau des MFI-9 Junior. Bis Mitte 1966 wurden in Laupheim schon über 100 Bölkow 208 Junior hergestellt. Der damals moderate Preis (1968 flugfertig knapp 37.000 DM) führte zu einer großen Verbreitung. 1969 wurde die Produktion nach 210 gebauten Einheiten eingestellt. Nachfolgemodell bei Bölkow wurde die Bölkow 209 Monsun.
Technische Daten
Bölkow 208C Kenngröße Daten Typ Ganzmetall-Schulterdecker Länge 5,79 m Spannweite 8,02 m Höhe 1,98 m Antrieb Ein luftgekühlter 4-Zylinder-Boxermotor Rolls-Royce/Continental O-200-A mit 73,4 kW Max. Geschwindigkeit 230 km/h (Meereshöhe) Max. Betriebshöhe 4300 m Reichweite 1000 km Leermasse 380 kg Max. Startmasse 630 kg Literatur
- Kenneth Munson: Privatflugzeuge, von 1946 bis heute. Orell Füssli, Zürich 1967.
- Kenneth Munson: Kampfflugzeuge, Jagd - und Trainingsmaschinen seit 1960,. Orell Füssli, Zürich 1972, ISBN 3280009022.
Einzelnachweise
- ↑ Der Spiegel, 23/1969, Seite 106, abgerufen: 4. Oktober 2008.
Weblinks
- Die HB-UPC
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