- Börde
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Eine Börde ist eine in Norddeutschland liegende fruchtbare Niederung. Es gibt mehrere Landschaften in Deutschland, die als Börde bezeichnet werden.
Auffällig ist die typologische Übereinstimmung der Landschaften als flaches und baumarmes Land mit fruchtbarem Lößboden. Solche Börden finden sich in Deutschland vor allem im norddeutschen Altmoränengebiet am Rande der Mittelgebirgsschwelle. Die hier entstandenen Schwarzerdeböden zählen zu den besten Böden Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Die Landschaften beschränken bzw. konzentrieren sich auf das Dialektgebiet Ostfälisch und Westfälisch. Es gibt zwei einander widersprechende Erklärungsansätze. Zum einen wird ein Zusammenhang mit althochdeutsch: giburida- „Gerichtsbezirk“ bzw. plattdeutsch bören (vgl. englisch to bear) „tragen, erheben“ angenommen. Die Börde wird in diesem Kontext als ein Bezirk, in dem die Einwohner gemeinsam die öffentlichen Lasten zu tragen hatten, angesehen und eine Ausgangsbedeutung „Steuerhebebezirk“ angenommen.[1] Es handelte sich also um eine Dialektvariante zu Bürde.
Wegen der Fruchtbarkeit der Börden wird ebenfalls Zugehörigkeit zu bören angenommen, jedoch eine primäre Bedeutung „Ertrag“ bzw. „ertragreiches Land“ angenommen. Man vergleiche in diesem Zusammenhang auch semasiologisch entsprechendes tragen: Ertrag, Getreide entstanden aus mhd. getregede „das Getragene“.
Siehe auch: Beauce (Frankreich)
Landschaften mit dem Namen Börde
- Fritzlarer Börde
- Heberbörde des Hebers
- Hellwegbörden, darunter die Soester Börde, die Geseker Börde und die Werl-Unnaer Börde
- Hildesheimer Börde
- Jülich-Zülpicher Börde bzw. einzeln Zülpicher Börde, Jülicher Börde und Erkelenzer Börde
- Magdeburger Börde
- Warburger Börde
Landkreise mit dem Namen Börde
- ehemaliger Bördekreis (Sachsen-Anhalt)
- Landkreis Börde (Sachsen-Anhalt)
Verwaltungszusammenschlüsse mit dem Namen Börde
- Verbandsgemeinde Westliche Börde (Sachsen-Anhalt)
- Samtgemeinde Börde Lamstedt (Niedersachsen)
Städte und Gemeinden mit dem Namen Börde
- Niedere Börde (Sachsen-Anhalt)
- Bördeland (Sachsen-Anhalt)
- Hohe Börde (Sachsen-Anhalt)
- Bördeaue (Sachsen-Anhalt)
- Stadt Wanzleben-Börde (Sachsen-Anhalt)
Literatur
Wilhelm Strumfels, Heinz Bischof: Unserer Ortsnamen. 3. Auflage. Ferd. Dümmlers Verlag, Bonn 1961.
Einzelnachweise
- ↑ F. Kluge: Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin, New York 1999. ISBN 3-11-016392-6
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