C. Ludwig

C. Ludwig
C. Ludwig
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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1. Oktober 1905
Sitz München
Leitung Carl-Heinz Ludwig, Thomas Ludwig
Mitarbeiter 9
Umsatz 3,0 Mio. EUR[1]
Branche Kirchenbedarf
Produkte Christliches Kunsthandwerk, Paramente, Christliche Kunst, Altargeräte, Heiligenfiguren, Paramentenstoffe, Prozessionsfahnen und Zubehör, Ikonen, Bischofsausstattung
Website www.c-ludwig.de
Die drei Abteilungen der Fa. Carl Ludwig, 1905

Die C. Ludwig GmbH & Co. KG ist ein deutsches Unternehmen für Kirchenbedarf, christliche Kunst und religiöse Geschenke mit Sitz in München. Das Unternehmen vertreibt weltweit alle Kirchenartikel, die zur Deckung der Bedürfnisse kirchlicher Amtsträger und gläubiger Christen dienen. Der Begriff Kirchenbedarf wurde 1942 erstmals von Carl Ludwig verwendet.

Das Unternehmen gilt als Marktführer in Deutschland.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Carl Ludwig (* 9. März 1879 in Langenbrück, Schlesien) machte eine Lehre als Kaufmann und Buchhändler. Am 1. Oktober 1905 erfolgte die Gründung des Unternehmens in der überwiegend katholisch geprägten Mittelstadt Neisse, in der mehrere Kirchen und Ordensniederlassungen bestanden. Als Gründungstag wählte Ludwig den Beginn des Rosenkranz- und Marienmonats im kirchlichen Festjahreskalender.

Zunächst bestand das Unternehmen aus 3 Abteilungen. Die Abteilung 1 firmierte als „Buchhandlung und Antiquariat für gute Literatur“, Abteilung 2 als „Schreibmaschinen, Büro-Möbel, Büro-Bedarf aller Art, Geschäftsbücher-Lager“, in Abteilung 3 befand sich der „Vertrieb praktischer Neuheiten“.

Die Geistlichkeit kaufte bei Carl Ludwig ein, der das Warenangebot entsprechend den Bedürfnissen für den Bürobetrieb der Pfarrämter erweiterte und diese vom Kuvert über Schreibmaschinen bis zu Büromöbeln belieferte. Ludwig erweiterte die Produktpalette um Artikel, die beim Gottesdienst und in der Sakristei benötigt wurden. Darüber hinaus erwarb Carl Ludwig durch persönliche Kontakte Kenntnisse über die Pflichtkleidung, den Kragen und das Collar, für die er Patente anmeldete.

Im Jahre 1922 begann Ludwig, seine Ware über den Versandhandelsweg zu den Kunden zu bringen. Seine Kunden gewann er über Inserate. Im Zweiten Weltkrieg wurde die zur Festungsstadt erklärte Stadt Neisse weitgehend zerstört. Auch das Anwesen von Carl Ludwig, in dem sich Lager und Versandgeschäft befanden, wurde ausgebombt. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie Ludwig nach München, wo sie im Jahre 1952 ein neues Geschäft eröffnete.

Im Jahre 1956 übernahm der Sohn Karl-Heinz Ludwig das Unternehmen und eröffnete 1959 ein Stadtgeschäft im Münchner Stadtzentrum neben dem Erzbischöflichen Ordinariat. Durch den Eucharistischen Weltkongress von 1960, der in München stattfand, und das von 1962–1965 in Rom tagende Zweite Vatikanische Konzil wurde der Umsatz des Unternehmens erhöht. Der Grund dafür lag in den Neuerungen, die im Ablauf der liturgischen Messfeier beschlossen wurden, so dass kirchliche Einrichtungen neue Altargeräte und neues Mobiliar einkauften.

Karl-Heinz Ludwig strebte die Ausweitung des Absatzgebietes an und setzte auf überregionale Werbung mit Prospekten und Katalogen. Ab 1960 wurden die ersten Prospekte an Pfarrämter verschickt, 1964 erschien der erste größere Katalog mit 40 Seiten, der in 18.000 Exemplaren gedruckt und versendet wurde. Die Jahreskataloge bewirkten einen hohen Bekanntheitsgrad in kirchlichen Kreisen in der Bundesrepublik und wurden später auch in das benachbarte deutschsprachige Ausland versandt.

Am 22. Juli 1964 verstarb der Firmengründer Carl Ludwig. Anlässlich des 75-jährigen Firmenjubiläums wurden die Kataloge ab 1980 im 4-Farben-Druck gestaltet. Im Jahre 1987 trat Karl-Heinz Ludwigs Sohn, der Diplom-Betriebsökonom Thomas Ludwig, in dritter Generation in das Unternehmen ein. In dieser Zeit wurde die Auftragsbearbeitung auf Computer umgestellt.

C. Ludwig heute

Das Unternehmen erweiterte anlässlich des als Jubiläumsjahr der Christenheit gefeierten Jahres 2000 seinen Versandkatalog „Kirchliches Kunsthandwerk“ auf 420 Seiten Umfang. Im selben Jahr kaufte C. Ludwig den ehemaligen päpstlichen Hoflieferanten Josef Janauschek in Wien auf. Im Jahre 2001 wurde der Internetverkauf begonnen. Im Jahre 2003 wurde das Unternehmen in eine GmbH & Co. KG umgeformt. Karl-Heinz Ludwig und sein Sohn Thomas Ludwig sind Gesellschafter.

Inzwischen wird der Onlineshop in deutscher und demnächst in englischer Sprache betrieben. Das Unternehmen akzeptiert als Währung außer dem Euro auch den US-Dollar und erreicht Kunden bis Asien.[1]

Über das Unternehmen C. Ludwig wurde und wird verschiedentlich in den Medien berichtet; insbesondere anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums im Jahr 2005 gab es mehrere Presseberichte.[2]

Entwicklungen und Patente (Auswahl)

Patent „Collar“
Zeitungsartikel über den Großraum-Füllhalter
  • Kragen und Collar: Durch Kontakte mit der Geistlichkeit gewann Carl Ludwig gute Kenntnisse über die Pflichtkleidung. Die Priesterkrägen bestanden aus Reinleinen und waren pflegeaufwändig. Auch die Passform war mangelhaft, Collar und Kragen verrutschten häufig.
    Ludwig entwickelte daraufhin einen Dauerkragen, der aus dem von der Firma Schildkröt entwickelten Material Celluloid bestand. Celluloid war bruchfest, abwaschbar, farbecht und hygienisch. Dieser Dauerkragen war so konzipiert, dass Collar und Kragen eine haltbare Verbindung mit Hilfe eines Einstecksystems eingingen, die ein Verrutschen verhinderte. Es folgten weitere Verbesserungen, so dass mehrere Patente angemeldet wurden. Insgesamt erhielt Carl Ludwig im In- und Ausland acht Patente, darunter das Deutsche Reichs-Patent.
  • Großraum-Füllhalter: Das System der Großraum-Füllung der Füllhalter ermöglichte die Aufnahme der doppelten Tintenmenge im Vergleich zu früheren Systemen und erlaubte damit eine mehrwöchige Bedienung des Schreibutensils. Der Füllhalter erhielt ebenfalls das Deutsche Reichs-Patent.
  • Wendekasel und Wendedalmatik: Eine Wendekasel und eine Wendedalmatik sind liturgische Gewänder, die auf beiden Seiten getragen werden können. Jede Seite hat eine andere liturgische Farbe. Diese neue Form des Messgewandes bietet an Vorteilen die Platzeinsparung sowie Sparsamkeit im Erwerb. Sie ist inzwischen europaweit gebrauchsmustergeschützt. Die erste Präsentation der Wendekasel erfolgte auf der Messe Ecclesia[3] im März 2008.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Die Bibel aus dem Web-Shop: C. Ludwig versendet Kirchenbedarf in die ganze Welt, Artikel der Verlagsredaktion auf der Website des VNR Verlags für die Deutsche Wirtschaft (abgerufen am 7. April 2009).
  2. Berichterstattungen über das Unternehmen C. Ludwig erfolgten z. B. in: Münchner Merkur, Journal, Nr. 94, 22./23. April 2000; Münchner Samstagsblatt, 5. Januar 2002; Welt am Sonntag, Nr. 26, 27. Juni 2004; Münchner Merkur, Nr. 272, 23. November 2004; Süddeutsche Zeitung, Nr. 299, 2004; Abendzeitung, Weihnachten 2004.
  3. Informationen über die Ecclesia bei www.messe-adressen.de; Kirchenfachmesse für Ausstattung und Organisation in Köln.

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