Aktiengesellschaft für Industrie und Verkehrswesen

Aktiengesellschaft für Industrie und Verkehrswesen
AGIV Real Estate AG i. I.
Rechtsform AG
ISIN DE0006911324
Auflösung 28. Februar 2005
Auflösungsgrund Eröffnung des Insolvenzverfahrens
Sitz Hamburg
Website www.agiv.de

Die Aktiengesellschaft für Industrie und Verkehrswesen (AGIV) ist eine ehemalige börsennotierte Holdinggesellschaft, die eine Reihe von Industriebeteiligungen hielt und lange der BHF-Bank zuzurechnen war. Die aus ihr hervorgegangene AGIV Real Estate meldete im Dezember 2004 Insolvenz an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit Wirkung vom 1. Januar 1974 kam es zur Verschmelzung der beiden historischen Beteiligungsgesellschaften Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke AG (ALOKA) und der AG für Verkehrswesen (AGV), die beide von der BHF-Bank kontrolliert waren, zur AG für Industrie und Verkehrswesen. Die AGIV war als Beteiligungsgesellschaft mit den Bereichen Bau, Maschinenbau, Verkehr sowie Vermögensverwaltung tätig.

90er Jahre: Konzentration auf das Industriegeschäft

In den 90er Jahren konzentrierte sich die AGIV mit einer Reihe von Zukäufen zunehmend auf den Maschinenbau und die Messtechnik und gab gleichzeitig die Bereiche Verkehr, Bau und Dienstleistungen sowie Minderheitsbeteiligungen ab. Gleichzeitig erfolgten zahlreiche Akquisitionen in dem neudefinierten Kernarbeitsgebiet. U.a. wurden verkauft: Wayss & Freytag (im Jahr 1996), Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (1997), in der alle Verkehrsaktivitäten gebündelt waren, die Bayerische Zugspitzbahn (1997) und die GAH-Gruppe (ehemals Kraftanlagen AG) (1998). Ebenso wurde Andritz AG und Barmag AG veräussert. Die letzten verbliebenen Industriebeteiligungen wurden im Mai 2000 veräußert.

Neuausrichtung auf das Immobiliengeschäft und Insolvenz

Mit dem Verkauf der Industriebeteiligungen wurde die AGIV zu einem Immobilienunternehmen; zum Immobilienbestand der AGIV gehörten zu diesem Zeitpunkt 60 Objekte. Dazu zählten Eigentumswohnungen in Murnau, ein Parkhaus in Heidelberg, die Gloria-Passage in Berlin am Kurfürstendamm, die Osramhöfe in Berlin-Wedding, Bürogebäude in Hamburg, Lübeck und München. Das bekannsteste Objekt des Konzerns, die Hackeschen Höfe in Berlin, wurden später an einen deutschen Privatinvestor veräußert.

Im Mai 2001 schliesslich stieg der langjährige Aktionär BHF-Bank mit dem Verkauf ihres 49% Anteils an die HBAG Real Estate AG aus, die ihren Anteil an der AGIV anschliessend auf 50,05% ausbaute und dann im Juli 2002 mit der HBAG verschmolz. Die Unternehmensgeschichte der HBAG reicht bis 1998 zurück. Der Geschäftsmann Rainer Behne übernahm mit Partnern den Börsenmantel der 1920 gegründeten Kühltransit AG Hamburg von der WCM AG, die aber weiterhin 17,5% hielt. Die Kühltransit firmierte anschliessend in HBAG Real Estate AG.

Im Dezember 2004 musste die AGIV Real Estate einen Insolvenzantrag stellen.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • AG für Verkehrswesen — Die Aktiengesellschaft für Verkehrswesen (AGV) war eine Holding Gesellschaft, in der die Beteiligungen an den zahlreichen – meist kleinen – Eisenbahn Aktiengesellschaften zusammengefasst wurden, die von der Lenz Co im ersten Jahrzehnt ihres… …   Deutsch Wikipedia

  • Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke AG — Die Allgemeine Lokalbahn und Kraftwerke AG (ALOKA) wurde am 18. November 1881 in Dortmund als Deutsche Lokal und Straßenbahn Gesellschaft gegründet. Vom 15. Oktober 1890 bis 11. April 1923 firmierte sie als Allgemeine Lokal und Straßenbahn… …   Deutsch Wikipedia

  • Barmag — Oerlikon Barmag Rechtsform Niederlassung Gründung 1922 Sitz Remscheid, Deutschland Leitung Thomas Babacan (Vorsitzender der Geschäftsführung) Branche Maschinenbau …   Deutsch Wikipedia

  • Klammt AG — Das Bauunternehmen H. Klammt AG war ein mittelständisches Berliner Bauunternehmen. Zwischenzeitlich beschäftigte es etwa 2500 Mitarbeiter. Unternehmensgeschichte 1878 wurde die Bauunternehmung Hermann Klammt in Stettin gegründet. Im Jahre 1925… …   Deutsch Wikipedia

  • Energie-Versorgung Schwaben — AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1. April 1939 Auflösung 1. Januar 1997 Auflösungsgrund Fusion zur EnBW Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • H. Klammt AG — Das Bauunternehmen H. Klammt AG war ein mittelständisches Berliner Bauunternehmen. Zwischenzeitlich beschäftigte es etwa 2500 Mitarbeiter. Unternehmensgeschichte 1878 wurde die Bauunternehmung Hermann Klammt in Stettin gegründet. Im Jahre 1925… …   Deutsch Wikipedia

  • Energieversorgung Schwaben — Die Energie Versorgung Schwaben AG (EVS) als Energieversorgungsunternehmen entstand am 1. April 1939 durch den Zusammenschluss des Zweckverbandes Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) und der Elektrizitäts Versorgung Württemberg AG (EVW), die… …   Deutsch Wikipedia

  • Lufthansa CityLine — Lufthansa CityLine …   Deutsch Wikipedia

  • Lufthansa Cityline — Lufthansa CityLine …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Abkürzungen (DDR) — Die Liste DDR typischer Abkürzungen, die sich als alphabetische Sammlung versteht, enthält gemischte Begriffe, die aus Abkürzungen staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen, Dingen des Alltags, und aus allen gesellschaftlichen Bereichen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”