Adolf Kleemann

Adolf Kleemann

Adolf Kleemann (* 2. Dezember 1904 in Waldsassen, Oberpfalz; † 11. September 1989 in Starnberg), war ein freischaffender deutscher Maler und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die väterliche Druckerei bestimmte 1925 seinen Eintritt in die Staatliche Kunstgewerbeschule München. Dort folgte 1930 die Immatrikulation an der Münchner Akademie, wo sein Lehrer Franz Klemmer 1930 die Professur für religiöse Malerei antrat als Nachfolger von Carl Johann Becker-Gundahl. Dessen monumentale Malerei und Klemmers neue Sachlichkeit vermittelten handwerkliches mit künstlerischem Können. 1937 entstand in dieser Tradition das Deckenfresko „Auferstehung“ in St.Peter und Paul Holzkirchen, Ortsteil der Gemeinde Wechingen. 1934 war Kleemann zu Olaf Gulbransson gewechselt, der ihm als Meisterschüler mit Atelier eine Zuflucht bot. Der junge Maler war als Nazigegner gefährdet unter Professoren, die der Ausstellung „Entartete Kunst“ (1937 Haus der Kunst, München) zustimmten. Seine Ehe mit Marianne, der Tochter des Schweizer Malers und Mitbegründers der Münchner Sezession, Wilhelm Ludwig Lehmann, bestärkte die künstlerische Entwicklung. Entscheidend für Weltsicht und Werkgestaltung wurde am Wohnort Gauting der evang.Vikar, Walter Hildmann, Anhänger der Bekennenden Kirche. 1940 endete die malerische Arbeit durch Gestapohaft Wittelsbacher Palais, München, Russlandfeldzug 1941 (Flakbataillon) und Gefangenschaft in Westsibirien (Oblast Swerdlowsk). 1947 entlassen, fand er dank des Münchner Studiums neue Auftraggeber.

Das Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege und die Evang.-Luth. Kirche in Bayern schätzten seine in Kriegserlebnissen vertiefte Theologie wie die Kompetenz für vielfältige malerische Mittel und Techniken, auch bei Restaurationsprojekten.

Er ist begraben im Waldfriedhof Gauting mit anderen Malern der Gautinger Künstlerkolonie, wie August Bresgen, Hans Olde der Jüngere.

Werke (Auswahl)

Diese Werke schuf er, ähnlich seinen Kommilitonen, zB Max Spielmann, im Paradigma der klassischen Maltradition. Die radikale Kehre zur Moderne vollzog er in der Begegnung mit dem Bauhaus. 1951 - 1981 entwickelte er daraus Theorie wie Didaktik des Kurses „Linie Fläche Farbe“ als Dozent der Volkshochschule Starnberg See. Dabei boten der Farbkreis von Johannes Itten und das Malklavier nach Paul Klee elementare Regeln im Unterricht von Kunstliebhabern aller Schichten wie im Schaffen des Künstlers: nicht Zufälligkeiten, sondern Konstruktion und Intuition führten zu über 1000 Bildern abstrakter Malerei. Eine Auswahl „Gottes Wirken und des Menschen Tun“ wurde 2009 in St.Johannis, Schweinfurt gezeigt in geglückter Konfrontation zum Altarbild aus den frühen Werken.

Schriften

  • "Adolf Kleemann", Pera-Druck, Gräfelfing, 1986.
  • "Adolf Kleemann", Fußnoten zur Kunstgeschichte 2, Museen u Galerien der Stadt Schweinfurt, 2009.

Weblinks

  • [1]: Altarbild, St Johannis, Schweinfurt



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