Alfred Sammer

Alfred Sammer

Alfred Sammer (* 21. Dezember 1942 in Wien; † 2. November 2010) war ein österreichischer Universitätsdirektor, Kunstsammler, römisch-katholischer Geistlicher und Theologe sowie Bischofsvikar der Militärdiözese der Republik Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Alfred Sammer studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Wien und wurde nach seiner Promotion zum Dr. iur. 1966 Akademiedirektor an der Akademie der bildenden Künste Wien. Nach einem Theologiestudium unter anderem im Stift Heiligenkreuz empfing er 1991 die Priesterweihe. Er war von 1992 bis 2005 unter anderem Ordinariatskanzler im Militärordinariat Österreichs. Neben seiner Tätigkeit als Dekanatspfarrer der Schlosskapelle Oberes Belvedere wurde er 1980 Nachfolger von Persönlichkeiten wie Clemens Holzmeister, Günther Kraus und Alfred Crepaz Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Christliche Kunst sowie durch Papst Johannes Paul II. am 18. November 1996 zum Mitglied der Päpstlichen Kunstakademie am Pantheon berufen. Er war Professor für Kirchliche Kunst an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz und Mitglied des Instituts für Spirituelle Theologie und Liturgiewissenschaft.

2004 wurde Sammer durch Militärbischof Christian Werner zum Bischofsvikar für Kultur und Medien im Erzbistum Wien ernannt. Zuvor war Sammer mit Wirksamkeit vom 4. Dezember 1997 durch Bundespräsident Thomas Klestil zum Militärdekan ernannt worden.

Alfred Sammer war bereits in jungen Jahren unter dem Pseudonym Urbano als Maler aktiv. Seine persönliche Sammlung von über 100 Werken umfasst Arbeiten von Franz Anton Maulbertsch, Ferdinand Schmutzer, Leopold Kupelwieser, Joseph von Führich, Josef Mikl, Fritz Wotruba und Markus Prachensky.[1] Die in eine Stiftung übergegangene Sammlung wurde durch das Stift Klosterneuburg erworben.

2009 wurde er zum Prälaten ernannt, darüber hinaus wurde er mit den Ehrentiteln Monsignore (2003) und Hofrat geehrt. 2010 wurde er von Bundespräsident Heinz Fischer mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft 1. Klasse und mit dem Leopoldskreuz in Gold des Stiftes Klosterneuburg ausgezeichnet.[2] Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung KAV Danubia Wien-Korneuburg im ÖCV sowie deren Verbindungsseelsorger.

Er wurde am 16. November 2010 auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Schiften

  • Hessing: Monographie, Jugend und Volk 1975, ISBN 978-3811367661, zusammen mit Josef Krenstetter
  • Realistische Tendenzen deutscher Kunst, 1919-1933, Alademie der Bildenden Künste 1978
  • Mariazeller Hochaltar: Joh. Bernh. Fischer v. Erlach, Mariazeller Superiorat 1979
  • Der Türkenpapst: Innozenz XI. und die Wiener Türkenbelagerung von 1683, Herold 1982, ISBN 978-3700802181
  • Michelangelo Unterberger in seiner Wiener Zeit, Wien 1992, Verlag Archiv der Akademie der Bildenden Künste, zusammen mit Johann Kronbichler, Ferdinand Gutschi
  • Johann Bernhard Fischer v. Erlach, Bundesministerium für Landesverteidigung 1999
  • Militärseelsorge in Österreich: Zwischen Himmel und Erde, Styria 2001, ISBN 978-3222128035, zusammen mit Roman-Hans Gröger, Claudia Ham, Julius Hanak

Literatur

  • Wolfgang Huber: Der Blick des Samm(l)ers. Die grafische Sammlung Prälat Dr. Alfred Sammers im Stiftsmuseum Klosterneuburg, in: Jahrbuch der Österreichischen Augustiner-Chorherren-Kongregation 58 (2011), S. 77-81.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „100 Jahre Österreichische Gesellschaft für Christliche Kunst“, Erzbistum Wien, 10. November 2009
  2. „Stift Klosterneuburg: Leopoldskreuz in Gold für Prälat Alfrd Sammler“, Erzbistum Wien, 10. November 2009

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