CHRISTLICHE MITTE

CHRISTLICHE MITTE
Christliche Mitte
Partei­vor­sit­zende Adelgunde Mertensacker
Gründung 27. August 1988
Haupt­sitz Lippstädter Str. 42
59329 Liesborn
Mitglie­derzahl 4.000 (Stand: 2005)
Website www.christliche-mitte.de

Die Christliche Mitte – Für ein Deutschland nach Gottes Geboten (CM) ist eine national-konservative Kleinpartei, die nach eigenem Selbstverständnis christliche Werte vertritt.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltliches Profil und Parteiprogramm

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Die Partei versteht sich selbst als Sammelbewegung für Konservative, Patrioten, Christen und (enttäuschte) ehemalige CDU-Mitglieder. Sie fordert eine Ausrichtung aller gesellschaftlichen Bereiche „unter dem christlichen Sittengesetz nach Gottes Geboten“.

Die Ziele der Partei sind unter anderem die strafrechtliche Verfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen als Mord, die Strafbarkeit von praktizierter Homosexualität und jeglicher Form von Pornografie, der Verzicht auf Atomenergie, die Abschaffung der Massentierhaltung und ein Verbot des Sexualkundeunterrichts an den Schulen. Die Partei wendet sich auch gegen Astrologie, Okkultismus und andere Formen von Esoterik, wozu auch Romane wie J.K. Rowlings Harry Potter gerechnet werden.

Im Oktober 2005 verabschiedete die Partei auf ihrem ordentlichen Bundesparteitag in Fulda ein überarbeitetes Grundsatzprogramm, das sich nach ihrem eigenen Verständnis auf die wesentlichen Punkte einer christlichen und sozialen Politik konzentriert.

Die Partei hält den Islam pauschal für undemokratisch. Sie sieht eine schleichende Eroberung Europas durch den Islam, der nach ihrer Ansicht dabei ist, ein globales kulturelles Übergewicht zu repräsentieren, und wähnt eine Machtergreifung der Muslime mit Gewalt und Terror. Sie vertritt außerdem die Meinung, dass Vorehelicher Geschlechtsverkehr eine der Hauptursachen für Ehescheidungen sei, da er die psychologische Bindungsfähigkeit negativ beeinflusse.

Die CM beruft sich auf „christliche Werte“ und bekämpft andere christlich orientierte Parteien wegen deren „unchristlichen Verhaltens und Ziele“, eine christliche "Schule" oder eine Ausrichtung ist nicht zu erkennen. Auf Anfragen werden auch keine entsprechenden Angaben gemacht. Nach dem Tod von Johannes Paul II. wurde erfolglos versucht, Beweise für nichtchristliche (= nicht im Sinne der CM) oder häretische Äußerungen des Papstes oder eine Nähe des Papstes zu kommunistischen Geheimdiensten zu finden.

Struktur und politische Betätigung

Parteivorsitzende ist Adelgunde Mertensacker aus Liesborn, die von 1986 bis 1987 bereits Bundesvorsitzende des ZENTRUM war. Zusammen mit dem katholischen Priester Winfried Pietrek aus Lippstadt, der Präses der CM-Jugendorganisation "Junge Mitte" ist, veröffentlicht sie seit den 1970er Jahren vor allem antiislamische Schriften und Flugblätter. Auch im Internet verbreiten Sympathisanten und Mitglieder der Partei antiislamische Schriften.

Die CM hat nach eigenen Angaben 4.000 Mitglieder (2006). Die monatlich erscheinende Zeitung der Partei, der KURIER der Christlichen Mitte, hat eigenen Angaben zufolge 19.000 Abonnenten.

Geschichte

Entstehung

Die CM wurde am 27. August 1988 gegründet. Sie war eine Abspaltung des ZENTRUMs. Der Name „Christliche Mitte“ wurde gewählt, weil sich die CM als Nachfolgerin der Zentrumspartei betrachtet und diese sich nach ihrem, im Grundsatzprogramm zum Ausdruck kommenden Selbstverständnis ausdrücklich als „die Partei der christlichen Mitte“ bezeichnete.

Die Gründerin der CM, Adelgunde Mertensacker, war zuvor ein Jahr lang Vorsitzende der Deutschen Zentrumspartei. Nachdem sie 1987 nach starken Auseinandersetzungen als Parteivorsitzende abgewählt wurde, gründete Mertensacker gemeinsam mit ihren Anhängern - darunter die meisten Lebensrechtler und die „katholische Fraktion“ des damaligen Zentrums - die CM. Der größte Teil der abgewählten Führungsriege des Zentrums um Günter Stiff und Felizitas Küble hingegen gründete 1988 die Partei Demokratie 2000 – Allianz für Freiheit und Grundgesetz. Dieser schlossen sich dann auch etliche Mitglieder der Christlichen Mitte an, nachdem deutlich wurde, dass Mertensacker niemand neben sich bestehen lassen würde, und sich überdies herausstellte, daß die CM-Vorsitzende tatsächlich keine politische Partei sondern eher eine religiöse Gruppe aufbauen wollte. [1]

Wahlergebnisse

Bei Wahlen konnte sie bisher keine nennenswerten Erfolge erzielen. Den geringen Zuspruch bei Wählern erklärt die Partei mit dem Sittenverfall in Europa und damit, dass ihr Programm sehr anspruchsvoll sei.

Bundestagswahlen

1990 0,1%; 1994 0,1%; 1998 0,2%; 2002 0,0%; 2005 0,0%

Europawahlen

1989 0,2%; 1994 0,2%; 1999 0,1%; 2004 0,2%

Landtagswahlen

Baden-Württemberg: 1996 0,0%; 2001 0,0%
Hamburg: 1991 0,1%
Saarland: 1999 0,1%

Einzelnachweise

  1. REMID-Dokumentation, Punkt B (Entstehungshintergrund der CM) http://www.remid.de/remid_publikationen_partei.htm

Literatur

  • Thomas Schirrmacher: Feindbild Islam - Am Beispiel der Partei "Christliche Mitte". Verlag für Theologie und Religionswissenschaft, 2003, ISBN 3-933372-58-5
  • Kai Oliver Thielking: Zwischen Bibel und Grundgesetz - Christliche Kleinparteien in der Bundesrepublik Deutschland. Tectum Verlag, 1999, ISBN 3-8288-8007-X

Siehe auch

Weblinks


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