Antonius Nicolescu

Antonius Nicolescu

Antonius Nicolescu (* 17. August 1946 in Bukarest oder in Slatina[1]) ist ein rumänischer Opernsänger (Tenor).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nicolescu absolvierte ein Gesangsstudium am Konservatorium in Bukarest; sein Lehrer war der bekannte rumänische Tenor Mihail Știrbei. 1971 debütierte er als Wladimir in der Oper Fürst Igor an der Opera Națională București[2], welcher er in den folgenden Jahren als „Erster Lyrischer Tenor“ angehörte. In dieser Zeit gab er internationale Gastspiele an der Nationaloper Athen, an der Berliner Staatsoper und am Staatstheater Darmstadt. 1973 gewann er den Zweiten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb in ’s-Hertogenbosch.[3] Ab 1984 sang Nicolescu dauerhaft in Deutschland und in Westeuropa. Er war seit 1984 fest am Opernhaus Essen engagiert; von dort aus ging er seiner umfangreichen Gastspieltätigkeit nach. Nicolescu war bis einschließlich der Spielzeit 1996/1997 festes Mitglied am Opernhaus Essen.[4]

Zu seinem Repertoire gehörten die lyrischen und jugendlich-dramatischen Tenorpartien, insbesondere im italienischen und französischen Fach: Ernesto in Don Pasquale, Graf Almaviva in Der Barbier von Sevilla, Titelrolle in Ernani, Alfredo in La Traviata (1994, Essen), Herzog in Rigoletto, Alvaro in Die Macht des Schicksals, Rodolfo in La Bohème, die Titelrollen in Faust und Hoffmanns Erzählungen, Don José in Carmen und Nadir in Les pêcheurs de perles. Nicolescu sang aber auch verschiedene Mozart-Rollen (Don Ottavio in Don Giovanni, Tamino in Die Zauberflöte), außerdem Lyonel in Martha, Narraboth in Salome und das russische Repertoire (Lenski in Eugen Onegin).

Er trat an der Vlaamse Opera in Antwerpen (1987, als Rodolfo)[5], an der Opéra Bastille (1992, als Hoffmann), am Stadttheater Bern (1995, Gösta Berling in I Cavalieri die Ekebù von Riccardo Zandonai[6]; 1995 Pinkerton in Madama Butterfly; 1998 als Maurizio in Adriana Lecouvreur), am Staatstheater Hannover (als Lyonel in Martha), an der Hamburgischen Staatsoper (1996, als Don José) und am Staatstheater Schwerin (1997, als Manrico in Il trovatore) auf. 1996 sang er den Don José am Opernhaus Gera.[7] Von 1997 bis 2000 hatte er einen ständigen Gastvertrag an den Bühnen der Stadt Gera und am Landestheater Altenburg.[8]

Neben seiner Operntätigkeit trat Nicolescu auch umfangreich als Konzertsänger hervor. 1986 trat er im Kongresszentrum Davos in einem Gedenkkonzert für den kurz zuvor verstorbenen italienischen Operntenor Mario del Monaco auf.[9] 1989 sang er mit der Messiaskantorei Hannover das Verdi-Requiem in bei einem Gastspiel in Stadthagen.[10]

Nicolescu absolvierte auch mehrere Fernsehauftritte. 1973 wirkte er beim Rumänischen Fernsehen in einer Produktion der Oper La vida breve mit.[11] 1980 war er Gast bei Heinz Schenk in der Sendung Zum Blauen Bock. Nicolescu trat auch am 29. Januar 1983 in Ludwigshafen am Rhein gemeinsam mit Grit van Jüten als Gast in der ARD-Samstagabendshow Einer wird gewinnen auf. Am 20, April 1985 trat er in Salzburg nochmals bei Einer wird gewinnen auf.

Antonius Nicolescu lebt heute mit seiner Ehefrau Barbara Egel-Nicolescu und seinen zwei Töchtern in Müllheim (Baden).

Literatur

  • Karl J. Kutsch und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2003. Band 5: Menni–Rappold, S. 3345. ISBN 3-598-11598-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. GAZETA de OLT
  2. Antonius Nicolescu International Who's Who in Classical Music 2003
  3. International Vocal Competition ’s-Hertogenbosch Prize Winners
  4. Oper 1996, (Jahrbuch der Zeitschrift Opernwelt), Dokumentation, S. 126
  5. ANTWERP. A tour of the city's noteworthy musical attractions CSMonitor.com
  6. I Cavalieri di Ekebù, Bern, 1995 (Aufführungskritik)
  7. Carmen Offizielle Webseite des Regisseurs Matthias Oldag
  8. Künstlerisches Personal Altenburg/Gera www.operone.de
  9. in memoriam Mario Del Monaco Kongresszentrum Davos (Konzertprogramm)
  10. Messiaskantorei Hannover Chronik
  11. Viaţă scurtă de Manuel de Falla Opera Online

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