Friedenskirche (Kassel)

Friedenskirche (Kassel)
Logo der Gemeinde
Basisdaten
Gemeindeglieder: 4.187 (Stand 27. Juli 2006)
Fläche: ca. 1,5 km²
Landeskirche: EKKW
Sprengel: Kassel
Kirchenkreis: Kassel-Stadt
Gliederung: 2 Pfarrbezirke
Offizielle Website: www.friedenskirche-kassel.de
Kirchenvorstand
Mitglieder: 12
davon gewählt: 8
Vorsitzender: Gottfried Elsas
Lage der Gemeinde
Lage der Gemeinde

Die Friedenskirche ist ein evangelisches Kirchengebäude im Kasseler Stadtteil Vorderer Westen. Sie ist die erste Predigtstätte der gleichnamigen Gemeinde der Friedenskirche Kassel.

Inhaltsverzeichnis

Friedenskirche

Geschichte der Friedenskirche

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann der deutsch-jüdische Industrielle Sigmund Aschrott den heutigen Vorderen Westen, damals noch Hohenzollernviertel genannt, zu erschließen. Im Zuge der Gründung des neuen Stadtteils wurden auch Kirchen erbaut. Zuerst entstand 1889 die evangelische Adventskirche[1], dann 1901 die römisch-katholische Kirche St. Marien (ugs. Rosenkranzkirche)[2] und später 1906 die evangelische Kreuzkirche.[3] Die neubarocke Friedenskirche wurde von 1905 bis 1908 im mittleren Drittel der heutigen Friedrich-Ebert-Straße an der Ecke Elfbuchenstraße nach Plänen des Architekten Johannes Roth errichtet. Dieser hatte schon die Christuskirche in Bad Wilhelmshöhe geplant. Die Grundsteinlegung erfolgte am 27. März 1906.[4]

Die Friedenskirche diente als dritte Predigtstätte der Lutherischen Gemeinde in Kassel. Die konfessionelle Bezeichnung "lutherisch" trägt die Friedenskirche, im traditionell reformierten Kassel, heute nicht mehr. Schon 1921 war die Gemeinde als Gründungsmitglied im Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden Kassels dabei.

Die Kriegsschäden des Zweiten Weltkrieges wurden nur notdürftig behoben. Diese unzureichende Behebung der Schäden und akustische Mängel führten in den sechziger Jahren zur Neugestaltung des Innenraumes. In den Jahren 1998 und 1999 wurde der Innenraum der Friedenskirche durch den Münchener Restaurator Rolf-Gerhard Ernst neu gestaltet. Sowohl das Abendmahlgemälde rechts des Altars als auch das Gemälde links des Altars stammen von Dietrich Stalmann.

Orgel

Altarraum mit der neuen Orgel

1992 erhielt die Friedenskirche eine neue Orgel, erbaut von der Orgelbauwerkstatt Werner Bosch. Sie steht auf der Empore hinter dem Kirchenaltar. Das Instrument hat 41 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[5]

I Rückpositiv C–g3

1. Holzgedackt 8’
2. Quintade 8’
3. Principal 4’
4. Nasard 22/3
5. Principal 2’
6. Terz 13/5
7. Larigot 11/3
8. Scharff III 1’
9. Cromorne 8’
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
10. Großgedackt 16’
11. Principal 8’
12. Doppelflöte 8’
13. Gambe 8’
14. Oktave 4’
15. Rohrföte 4’
16. Quinte 22/3
17. Superoctave 2’
18. Mixtur IV-V 11/3
19. Cornett V
20. Trompete 8’
III Schwellwerk C–g3
21. Bourdon 16’
22. Flûte harmonique 8’
23. Cor de nuit 8’
24. Salicional 8’
25. Voix céleste II 8’
26. Streichprincipal 4’
27. Flûte octaviante 4’
28. Octavin 2’
29. Plein jeu IV-V 22/3
30. Hautbois 8’
31. Vox humaine 8’
32. Clairon 4’
Tremulant
Pedal C–f1
33. Principalbaß 16’
34. Subbaß 16’
35. Principal 8’
36. Gedacktflöte 8’
37. Octave 4’
38. Mixtur III 22/3
39. Posaune 16’
40. Trompete 8’
41. Zink 4’

Die alte, nicht mehr genutzte Orgel befindet sich auf der Empore über dem Eingangsbereich.

Standort der Friedenskirche

Das Kirchengebäude liegt an der Friedrich-Ebert-Straße Ecke Elfbuchstraße. Auf der Seite des Kirchenportals der Friedenskirche befindet sich die gleichnamige Niederflur-Kap-Haltestelle Friedenskirche. An dieser verkehren die Straßenbahnlinien Tram 4 (Hessisch Lichtenau – Mattenberg) und Tram 8 (Hessenschanze – Kaufungen Papierfabrik) sowie die Buslinie 27 (Ihringshäuser Straße – Lohfelden Gewerbegebiet) der KVG. Westlich des Gotteshauses liegt das Gemeindehaus der Friedenskirche.

Apostelkapelle

Die Apostelkapelle in Kasseler Stadtteil Vorderer Westen gehört ebenfalls zur Evangelischen Gemeinde der Friedenskirche Kassel und ist ihre zweite Predigtstätte. Das 1967 erbaute Gebäude liegt im Aschrottpark. 1986 erhielt die Kapelle ihre Orgel vom dänischen Hersteller Marcussen & Søn.[6] Über dem Altar hängt ein Schnitzwerk des Bildhauers Hermann Pohl. Wie auch in der Friedenskirche werden hier sonntäglich Gottesdienste gefeiert. Zusätzlich zu den normalen Gottesdiensten gibt es monatlich einen meditativen Abendgottesdienst, der meist von einer Gruppe bestehend aus Ehrenamtlichen geleitet wird.

Evangelische Gemeinde der Friedenskirche

Die Gemeinde der Friedenskirche umfasste im Jahr 2006 rund 4200 Mitglieder und gehört zum Kirchenkreis Kassel-Stadt. Das knapp anderthalb Quadratkilometer große Gebiet der Gemeinde wird im Westen, Nordwesten und Norden durch die vom Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe zum Kasseler Hauptbahnhof führenden Eisenbahngleise begrenzt. Die südliche Grenze ist fast identisch mit dem Verlauf der Wilhelmshöher Allee vom Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe bis zum Kirchweg. Im Osten reicht die Gemeinde bis zur Querallee. Die Nachbargemeinden sind im Norden die Petrus-Gemeinde (ehemals: Kirchditmold und Paul-Gerhardt), im Osten die Gemeinde der Kreuzkirche, im Süden die Gemeinde Wehlheiden mit der Adventskirche, die nur knapp 250 Meter Luftlinie entfernt von der Friedenskirche liegt, und im Westen die Christuskirche.

Die Gemeinde der Friedenskirche verfügt über zwei Pfarrstellen, die jeweils für einen Pfarrbezirk zuständig sind. Die erste Pfarrstelle für den östlichen Bezirk der Friedenskirche und die zweite für den westlichen Bezirk der Apostelkapelle. Für jede Pfarrstelle gibt es ein Pfarrhaus. Das Pfarramt 2 für die Apostelkapelle steht am Ende der Friedrich-Ebert-Straße, das Pfarramt 1 für die Friedenskirche steht in der Olgastraße.

Weblinks

 Commons: Friedenskirche (Kassel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Evangelische Kirche in Kassel – Gemeinde Wehlheiden
  2. Website über Kassel
  3. Evangelische Kirche in Kassel – Gemeinde Kreuzkirche
  4. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Friedenskirche S.15
  5. Nähere Informationen zur neuen Orgel der Friedenskirche
  6. Liste der durch Marcussen & Søn gebauten Orgeln
51.3162879.468155

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