Armand Rassenfosse

Illustration zu Les Promesses d'un visage von Baudelaire^[1]

Von Rassenfosse gestaltetes erotisches Exlibris.

Armand Rassenfosse (* 6. August 1862 in Lüttich; † 28. Januar 1934 ebenda) war ein belgischer Grafiker, Buchillustrator und Maler.

Leben

Die Familie Rassenfosse besaß ein alteingesessenes Einrichtungsgeschäft mit Kunsthandlung und der Sohn Armand schien dazu bestimmt, ebenfalls dort seinen Beruf zu finden.

Das schien auch der Fall zu sein, bis er 1886 in Paris Félicien Rops kennenlernte, seinerzeit ein berühmter Graphiker und einer der begehrtesten Buchillustratoren Frankreichs. Rops war ihm schon aus seiner Schulzeit in Namur bekannt, denn damals wohnte er bei seinem Onkel, der ihm aus seiner Sammlung einige Blätter des aus Namur stammenden Rops überließ.

Aus der Begegnung von Rops und Rassenfosse wurde eine langjährige Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft. Der experimentierfreudige und immer an der Vervollkommnung seiner grafischen Technik interessierte Rops fand in Rassenfosse einen aufgeschlossenen Schüler und Helfer. Zusammen mit Rassenfosse entwickelte Rops seinen letzten Jahren eine spezielle Form der Weichgrundätzung, die er „Ropsenfosse“ nannte.

In der Folge entwickelte sich Rassenfosse zu einem anerkannten Graphiker und Illustrator, der freilich in Technik und Sujet weitgehend von Rops abhängig blieb. Sein Hauptwerk sind die Illustration zu Baudelaires Les Fleurs du Mal, ein Auftrag, den er durch Vermittlung von Rops von dem Pariser Verleger Eugen Rodriguez von der Société des Bibliophiles Cent erhielt. Das Werk erschien 1899 in einer Auflage von nur 130 Exemplaren und gilt als ein Meisterwerk der Buchillustration.

Literatur

• Armand Rassenfosse. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band XXVIII, E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 24–25

Weblinks

 Commons: Armand Rassenfosse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Armand RASSENFOSSE - Université de Liège - collections artistiques

Einzelnachweise

1. ↑ Les Promesses d'un visage von Baudelaire in Les Épaves (1866)