Bahnhof Wilkau-Haßlau

Bahnhof Wilkau-Haßlau
Wilkau-Haßlau
Empfangsgebäude Wilkau-Haßlau (seit 2005 geschlossen)
Empfangsgebäude Wilkau-Haßlau (seit 2005 geschlossen)
Daten
Betriebsart Anschlussbahnhof
Bauform Spurwechselbahnhof
Abkürzung DWI[1]
Eröffnung 1868
Lage
Gemeinde Wilkau-Haßlau
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 40′ 34″ N, 12° 30′ 35″ O50.67611111111112.509722222222Koordinaten: 50° 40′ 34″ N, 12° 30′ 35″ O
Höhe 281 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Sachsen

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Der Bahnhof Wilkau-Haßlau ist ein heute zum Haltepunkt zurückgestufter Bahnhof in Wilkau-Haßlau in Südwestsachsen. Von 1881 bis 1973 zweigte hier eine Schmalspurbahn über Kirchberg nach Carlsfeld ab.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Name

Die Station trug in ihrer Geschichte bereits acht unterschiedliche Namen, im Einzelnen waren dies:

  • bis 1870: Haltepunkt Wilkau
  • bis zum 14. Oktober 1882: Haltestelle Wilkau
  • bis zum 30. September 1909: Wilkau Bahnhof
  • bis zum 31. Juli 1911: Bahnhof Wilkau (Sachsen)
  • bis zum 21. Oktober 1933: Bahnhof Wilkau (Sa)
  • bis zum 6. Oktober 1934: Bahnhof Wilkau (Sachs)
  • bis Januar 2005: Bahnhof Wilkau-Haßlau
  • seit Januar 2005: Haltepunkt Wilkau-Haßlau

Betrieb

Bereits 1858 wurde die Obererzgebirgische Eisenbahn eröffnet, doch erst 1868 erhielt Wilkau einen Haltepunkt an dieser Strecke, der schon 1870 zur Güterstation erhoben wurde. Mit der Eröffnung der ersten Sächsischen Schmalspurbahn 1881 war Wilkau bereits ein Bahnhof, der in seiner Ausführung mit vier Bahnhofsgleisen den damals typischen sächsischen Bahnhöfen entsprach. Die Anlagen der Schmalspurbahn wurden einfach zwischen die Normalspuranlagen hineingebaut, betriebliche Nachteile wie fünf niveaugleiche Kreuzungen zwischen Schmal- und Normalspur wurden dabei billigend in Kauf genommen, auch wenn bei Rangierarbeiten oder Zugfahrten der Schmalspurbahn immer das Hauptgleis der Normalspur gesperrt blieb.

Bahnhof Wilkau nach der Erweiterung

Bereits 1885 wurde ein kompletter Bahnhofsumbau geplant, da der Bahnhof mittlerweile viel zu klein war. Nach mehrjährigen Vorarbeiten begannen die Bauarbeiten am 31. August 1893. Bis 1896 wurde grundlegend umgebaut und erweitert. Auch das alte Bahnhofsgebäude wurde abgerissen und etwa 300 m westlich neu errichtet. Durch die damit verbundene Verlegung des Schmalspurbahnsteigs begann die Kilometrierung der Schmalspurbahn mit Minusangaben. Gleichzeitig erhielt der Bahnhof auch eine Segmentdrehscheibe (eine weitere befand sich im Bahnhof Carlsfeld), die in den 1960er Jahren für die geplanten Neubaudiesellokomotiven nochmals verlängert wurde. Neu gebaut wurden auch eine Umladehalle mit jeweils zwei Gleisen für beide Spurweiten, eine Straßenbrücke die den Bahnübergang im Bahnhofsbereich ersetzte, ein neuer Güterschuppen sowie Lokbehandlungsanlagen für die Schmalspurbahn. Ein Lokschuppen war allerdings nicht vorhanden.

Der Betriebsdienst wurde durch den Umbau noch erschwert, anstatt fünf waren nun sechs Kreuzungen zwischen Schmal- und Normalspurbahn entstanden. Durch den zweigleisigen Ausbau der Obererzgebirgischen Eisenbahn kamen zwei weitere Kreuzungen hinzu, sodass nun deren acht vorhanden waren. Bestand bis vor dem Umbau eine Trennung der Schmalspuranlagen in Reise- und Güterverkehr, wurde diese Trennung mit dem Bau der Umladehalle aufgehoben.

1901 wurde für die Erleichterung des Massengutumschlags ein Bockkran aufgestellt, der bis zur Betriebseinstellung auf der Schmalspurbahn seinen Dienst versah. 1934 wurde der Bahnhof nach dem Zusammenschluss von Wilkau und Niederhaßlau in Wilkau-Haßlau umbenannt. Nach der Betriebseinstellung auf der Schmalspurbahn am 2. Juni 1973 verlor er an Bedeutung. Im Januar 2005 wurde der Bahnhof schließlich zum Haltepunkt herabgestuft. Heute sind von den einst zahlreichen Gleisen nur noch die beiden Hauptgleise erhalten.

Heutiger Haltepunkt, errichtet 2007

Das Areal des Güterbahnhofes wurde ab 2000 schrittweise zurückgebaut. 2007 wurde ein neuer barrierefreier Bahnsteig eröffnet. 2009 kaufte die Stadt Wilkau-Haßlau das komplette Güterbahnhofgelände und errichtete darauf bis zum Jahr 2011 ein neues Feuerwehrhaus für die örtliche Freiwillige Feuerwehr.

Einzelnachweise

  1. http://www.bahnstatistik.de/BfVerzD.htm

Weblinks


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