Bahnstrecke Waldheim–Kriebethal

Bahnstrecke Waldheim–Kriebethal
Waldheim–Kriebethal
Strecke der Bahnstrecke Waldheim–Kriebethal
Ausschnitt aus Streckenkarte Sachsen (1902)
Kursbuchstrecke: -
Streckennummer (DB): 6627; sä. WK
Streckenlänge: 3,020 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: A[1]
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius: 250 m
Legende
   
von Rochlitz
   
von Riesa
Bahnhof, Station
0,000 Waldheim 236 m
   
nach Chemnitz
   
0,142 Bahnhofstraße
   
0,208
   
0,345
   
1,150 Viadukt Zschopautal
   
2,041 Anst Holzlagerplatz
   
2,150 Rauschenthal 200 m
   
2,678 Zschopau
   
3,020 Kriebethal 194 m
   
3,121 Anst Papierfabrik BT Kriebenau
   
3,150
   
3,241 Anst Papierfabrik BT Kriebethal
   
3,331 Anst Papierfabrik BT Kriebstein
   
3,520 Zschopau
   
3,752

Die Bahnstrecke Waldheim–Kriebethal war eine fast ausschließlich dem Güterverkehr dienende, normalspurige Nebenbahn in Sachsen. Sie führte vom Bahnhof Waldheim der Bahnstrecke Riesa–Chemnitz zu den an der Zschopau gelegenen Papierfabriken.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Zschopautal siedelten sich im späten 19. Jahrhundert zahlreiche Fabriken an, die fast alle einen Eisenbahnanschluss benötigten, da der Transport auf der Straße beschwerlich war. Um 1880 begannen deshalb die Planungen einer 45 Kilometer langen, schmalspurigen „Zschopautalbahn“. Sie sollte entlang der Zschopau Niederwiesa mit Döbeln verbinden. Zwei Gesuche an den Sächsischen Landtag, diese Strecke errichten zu dürfen, wurden jedoch abgelehnt. Der Bedarf für eine Eisenbahnstrecke im Zschopautal war jedoch immer noch vorhanden. Schließlich wurde dem Bau einer normalspurigen Zweigbahn von Waldheim nach Kriebethal stattgegeben. Der Betrieb wurde am 10. Dezember 1896 feierlich aufgenommen. Ab 1897 fand auch Personenverkehr statt, der jedoch 1919 aufgegeben wurde.[2]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurden alle Brücken dieser Strecke über die Zschopau gesprengt; die Strecke war jedoch wenige Monate später wieder befahrbar. Zu DDR-Zeiten war das Güteraufkommen hoch; täglich verkehrten etwa vier Züge.

Nach der politischen Wende im Osten Deutschlands wurde der Gütertransport jedoch immer mehr auf die Straße verlegt, so dass die Strecke an Bedeutung verlor. Am 31. Dezember 1998 wurde die Strecke stillgelegt. Im Jahr 2003 erwarb der Kleinbahnverein Waldheim-Kriebstein die Strecke und baute sie 2004 zwischen der Schillerhöhe in Waldheim und Kriebenau (an der Zschopaubrücke vor Kriebethal) auf 600 mm Spurweite um. Seitdem findet an Wochenenden Fahrbetrieb mit Personenbeförderung statt. Im Gelände der Papierfabrik liegen seit 2003 keine Gleise mehr.

Streckenbeschreibung

Die Strecke verband die Kleinstadt Waldheim an der Bahnstrecke Riesa–Chemnitz mit dem Güterbahnhof Kriebethal. Sie zweigt am südlichen Ende des Bahnhofs Waldheim von der Hauptstrecke ab. Auf einer 171 m langen Stahlgitterbrücke, dem Lindenhofviadukt, wird die Zschopau das erste Mal überquert. Die Strecke führt zuerst am West-, dann am Ostufer der Zschopau entlang. Einzige Zwischenstation war die Ladestelle Rauschenthal mit einem Holzlagerplatz. Im Bereich von Kriebstein gab es mehrere Industrieanschlüsse. Die Strecke überquerte nach der Papierfabrik noch einmal die Zschopau und endete schließlich unterhalb der Burg Kriebstein.

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
  • Rudolf Paul Roßberg: Kriebsteintalsperre – Waldheim·Mittweida – Wanderheft. VEB Tourist Verlag, Berlin u. a. 1979.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. STREDA – Gesamtstreckenverzeichnis der DBAG; Stand: 1. Februar 2003
  2. Bahnstrecke Waldheim–Kriebethal auf www.sachsenschiene.de, abgerufen am 22. Oktober 2009

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