Berend Ludwig von Delitz

Berend Ludwig von Delitz

Berend Ludwig von Delitz, Rufname: Ludwig (* 21. Mai 1782 in Temnick bei Nörenberg, Kreis Saatzig in Hinterpommern); † 24. Dezember 1832 in Raakow bei Arnswalde, Neumark) war ein königlich-preußischer Hauptmann und Landwirt.

Ludwig von Delitz war auf dem Gut Temnick bei Nörenberg, dem damaligen Stammsitz der Familie, geboren worden.[1] Auf Veranlassung seiner kinderreichen Eltern schlug er die militärische Laufbahn ein. Nachdem er seit 1791 an der Kadettenschule von Stolp ausgebildet worden war, wechselte er 1795 zur Kadettenschule in Berlin. 1789 verkauften Delitz' Eltern Temnick und kauften das Gut Raakow bei Arnswalde in der Gegend von Soldin in der Neumark, wo sich die Familie nun niederließ.

Im selben Jahr ging Delitz als Offizier des Infanterieregiments v. Renouard nach Halle. Im preußisch-französischen Krieg 1806 war er Lieutenant in dem in der Garnison in Quedlinburg stationierten Grenadierbataillon, und zwar in der Kompanie des Hauptmanns v. Wengierski. Mit dem Regiment des Majors v. Dieskau nahm Delitz an der Schlacht bei Auerstedt teil, wurde verwundet und konnte mit Hilfe seines Leibburschen der Gefangennahme entgehen. Nachdem seine Gesundheit in Magdeburg wiederhergestellt worden war und diese Festung dem Feind übergeben wurde, kehrte er nach Quedlinburg zurück. 1807 trat er aus dem Militärdienst aus, um sich dem Gutsbetrieb seines Vaters in Raakow zu widmen. Sein Vater verstarb 1809 und hinterließ sieben Kinder, von denen vier noch minderjährig waren; Delitz leitete von nun an den Gutsbetrieb als Senior der Familie.

Im Rahmen der Befreiungskriege meldete er sich 1813 noch einmal zum Militärdienst; er wurde als Hauptmann bei der Belagerung und Rückeroberung der Festung Küstrin eingesetzt. Bald darauf ließ er sich erneut pensionieren und bewirtschaftete fortan das Gut Raakow, wo er 1832 verstarb.

1812 hatte Delitz Henriette, die älteste Tochter des Gutsbesitzers Engmann auf Nantikow, geheiratet. Aus der Ehe gingen dreizehn Kinder hervor, von denen ihn neun überlebten. Seine Wittwe und seine neun Kinder erbten das Gut Raakow gemeinschaftlich.[2]

Wie Delitz selbst, hatte auch sein jüngerer Bruder Ferdinand Eugen (1787–1855) auf Veranlassung der Eltern die militärische Laufbahn eingeschlagen. Dieser schied im Rang eines Obersten aus dem Militärdienst aus. Dessen Sohn, Berend Ludwig von Delitz' Neffe, war der preußische Generalmajor Eugen Ludwig Hannibal von Delitz (1820–1888).

Einzelnachweise

  1. Neuer Nekrolog der Deutschen. Band 10, Ilmenau 1834, S. 837-839 (online)
  2. vgl. den Amtserlass des Ökonomie-Kommissions-Rats Culsow, Soldin, vom 4. April 1835, öffentlich bekanntgemacht im Oeffentlichen Anzeiger als Beilage zum Amtsblatt Nr. 15 der Regierung zu Frankfurt an der Oder vom 15. April 1835, S. 163 (online).

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