- Borsigsteg
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52.52093611111113.338755555556Koordinaten: 52° 31′ 15,4″ N, 13° 20′ 19,5″ O
Borsigsteg Uferweg am Bundesratufer mit Resten des Borsigstegs, Januar 2010 Nutzung Fußgänger Querung von Spree Ort Moabit Konstruktion Eisenfachwerk-Hängebrücke Breite circa 5 m Längste Stützweite 24,00 m Baubeginn 1904 Fertigstellung 1906 Schließung Zerstörung April 1945 Lage Der Borsigsteg war eine Fußgängerbrücke etwa am Kilometer 11,80 der Spree und verband die Dortmunder Straße im Berliner Ortsteil Moabit mit der Flensburger Straße im Ortsteil Hansaviertel. Das Bauwerk wurde 1904–1906 nach Plänen von Bruno Möhring und Friedrich Krause errichtet. Der Steg wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges von deutschen Wehrmachtsangehörigen zerstört.
Inhaltsverzeichnis
Errichtung
Aufgrund der in der Mitte des 19. Jahrhunderts schnell wachsenden Borsigwerke im Gebiet Moabit und der Entstehung der Wohnviertel für die zahlreichen Arbeiterfamilien war eine kurze Verbindung über die Spree hinweg notwendig geworden. Der Architekt Bruno Möhring und der Bauingenieur Friedrich Krause, die bereits erfolgreich beim Bau der Swinemünder Brücke zusammengearbeitet hatten, lieferten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Baupläne für eine Fußgängerbrücke. Der Ernst Wasmuth Verlag veröffentlichte in seinen Architekturschriften die Entwürfe.[1] Die Pläne sahen eine Eisenfachwerk-Balkenbrücke als Hängekonstruktion mit monumentalen steinernen Portalen über den Pylonen vor. Gusseiserne Laternen und Kandelaber im Jugendstil bildeten den weiteren Brückenschmuck dieser nur für Fußgänger gebauten Spreequerung zwischen dem Schleswiger Ufer und dem Bundesratufer. Bei der Eröffnung der Brücke erhielt sie den Namen Borsigbrücke zu Ehren des Fabrikanten August Borsig, der einen großen Beitrag zum Wachstum dieses Teils von Berlin geleistet hatte.
Vernichtung
Bereits im Jahr 1915 entstanden Zerstörungen an dieser Brücke, wie eine Literaturstelle erkennen lässt.[2] Es darf jedoch angenommen werden, dass eine Reparatur erfolgte, denn in dem Standardbuch Berlin und seine Brücken wird die Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkrieges beschrieben. Der Nerobefehl der deutschen Wehrmacht hatte auch hier zur Sprengung dieses historischen Bauwerks geführt.[3] In einer weiteren Quelle berichtet eine Zeitzeugin von dem zerstörten Borsigsteg im Jahr 1947.[4] Das Wasserhindernis wurde dann beseitigt, auf beiden Uferseiten sind jedoch Widerlagerreste der Brücke erhalten geblieben. Pläne für einen Wiederaufbau sind nicht bekannt.
In der Umgebung
An der Ecke Dortmunder / Bochumer Straße am Bundesratufer befindet sich eine kleine Kiezgaststätte, die Zum alten Borsigsteg heißt und damit an das längst zerstörte Brückenbauwerk erinnert. Das Restaurant ist seit den 2000er-Jahren allerdings geschlossen.
Die moderne Bebauung des Spreebogens am nordwestlichen Spreeufer dominiert heute das Aussehen um den ehemaligen Standort des Borsigstegs. Zwei Gebäude am Bundesratufer (Nummer 2, „Haus Lessing“ und Nummer 10, ein Mietshaus) aus der Erstbebauungszeit sind saniert und stehen unter Denkmalschutz.[5][6] Am Schleswiger Ufer ist das frühere Realschulgebäude erhalten, das heute vom Menzel-Gymnasium genutzt wird (Bild).
Literatur
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.), Jürgen Tomisch, Matthias Donath, Angelika Kaltenbach, Klaus von Krosigk, Heino Neumayer, Gabriele Schulz: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Berlin - Bezirk Mitte - Ortsteile Moabit, Hansaviertel und Tiergarten. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-035-6.
- Eckhard Thiemann, Dieter Deszyk, Horstpeter Metzing: Berlin und seine Brücken. Jaron Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-89773-073-1, S. 180.
- Klaus-Dieter Wille: Spaziergänge in Tiergarten. Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1982.
- Borsigsteg. In: Wasmuths Monatshefte. 1920, Berlin, S. 294.
Weblinks
Commons: Borsigsteg – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ 6 Seiten (PDF) der Uni Stuttgart mit alten Abbildungen und Erläuterungen zum Borsigsteg
- ↑ Bertram Janiszewski: Das alte Hansa-Viertel in Berlin. Gestalt und Menschen. S. 93; abgerufen am 12. November 2009
- ↑ Hans Aschenbrenner: Wo einst die Borsigmühle stand. Luise Berlin online; abgerufen am 12. November 2009
- ↑ Dietmar Arnold, Reiner Janick, Ingmar Arnold, Gudrun Neumann: Sirenen und gepackte Koffer: Bunkeralltag in Berlin. Ch. Links Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-86153-308-1, S. 146. abgerufen am 12. November 2009
- ↑ Baudenkmal Haus Lessing, 1912-13 von Georg Jacobowitz gebaut
- ↑ Baudenkmal Mietshaus, 1906-1907 von Paul Schöne errichtet
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