Brennet AG

Brennet AG
Brennet AG
Logo Brennet AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1888
Sitz Wehr - Brennet, Deutschland
Leitung Stephan Denk (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiter 533 (GJ 2009[1])
Umsatz 42,0 Mio. € (GJ 2009[1])
Bilanzsumme 70,1 Mio. € (31. Dez. 2009[1])
Branche Textilindustrie
Produkte Hemden- und Blusenstoffe, Corporate Wear, Bettwäsche
Website www.brennet.de

Die Brennet AG ist ein 1888 gegründeter deutscher Hersteller von buntgewebten und stückgefärbten Bekleidungsstoffen, Bettwäsche und Berufsbekleidung in Familienbesitz mit Sitz in Wehr-Brennet, Landkreis Waldshut, Baden-Württemberg. Die Brennet AG ist ein vollstufiges Textilunternehmen, das jeden Produktionsschritt von der Garnherstellung bis zur Veredlung des Gewebes in ihren Werken am Hochrhein und im Wiesental selbst durchführt.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Vorläuferunternehmen und Gründung

Die Anfänge der Brennet AG liegen im Jahr 1873, als Carl August Hipp, einer der Firmengründer, einen Betrieb der Heimtextilindustrie in Görwihl erwarb. Nachdem er schon zuvor handgewebte Stoffe aus dem Hotzenwald gekauft hatte, um sie in seinem Rottweiler Manufakturengeschäft veredeln und verkaufen zu lassen, war dies ein vorteilhafter Kauf. Im Jahre 1875 heiratete Anton Denk Hipps Schwester Anna Maria und kam so in Kontakt mit der Familie Hipp.

Nachdem die Handweberei durch die zunehmende Industrialisierung an Bedeutung verlor, erwarben Denk und Hipp zusammen mit Schenz, einem ehemaligen Lehrling von Carl Hipp, die Weberei "Fährländer & Bauer". Diese war mit 100 Webstühlen ausgestattet, lag in der Nähe der Bahnlinie Waldshut–Basel, besaß die Möglichkeit zur Nutzung von Wasserkraft und einer arbeitswilligen Bevölkerung. Ein Jahr später war das Unternehmen "Mechanische Buntweberei Brennet, C.A. Hipp und Co." der größte Industriearbeitgeber am Hochrhein.

Drei Jahre später wurde die Öflinger Buntweberei "Leupold & Cie" mit 200 Webstühlen übernommen. Im Jahre 1888 erfolgten die Umbenennung in "Mechanische Buntweberei Brennet" (MBB) sowie die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft in Familienhand. Ein Jahr darauf erwarb die MBB die Weberei "Baumgartner & Co" in Wehr und baute diese dann zur Großweberei aus. 1894 folgte die Übernahme der Garnspinnerei "Krafftschen Kammgarnspinnerei Hausen", was eine eigene Garnproduktion ermöglichte.

1903 wurde im Werk Brennet die Ausrüstung eingerichtet. 1922 errichtete das Unternehmen einen Hochbehälter zur Energieerzeugung. 1927 ging auch die Weberei "Vortisch & Co." in den Besitz der MBB über und wurde in eine Mako-Spinnerei umgebaut.

Trotz der hohen Arbeitslosigkeit auf Grund der Weltwirtschaftskrise erreichte die MBB im Jahre 1932 mit 1760 Mitarbeitern einen Höchststand an Beschäftigung. 1937 erfolgte die Übernahme der "Lampertsmühle AG" in Kaiserslautern.

Große Investitionsvorhaben in den 50er und 60er Jahren waren die Erweiterung der Weberei in Brennet sowie die Errichtung der Färbereihalle und des Kesselhauses in Wehr.

Seit der Umbenennung zur Brennet AG

1973 erfolgte die Umbenennung von der MBB zur Brennet AG. 1984 erwarb das Unternehmen ein Werksareal in Berlin. 1987 wurde Stephan Denk Vorstandsmitglied und 1991 auch Vorstandsvorsitzender. Damit ging die Brennet AG in die vierte Generation der Familie Denk über. In den folgenden zwei Jahrzehnte am Hochrhein und im Wiesental saniert und investiert. 1995 wurden erstmals Haustarifverträge abgeschlossen.

1998 wurde die Webereiproduktion in Berlin stillgelegt und somit in Wehr zentralisiert. Im selben Jahr wurde in Hausen ein modernes und umweltschonendes Abfallentsorgungssystem installiert. 2001 wurde das Textilmuseum der Brennet AG gebaut. 2007 wurde nach 70-jähriger Zugehörigkeit zur Brennet AG die Spinnerei Lampertsmühle in Kaiserslautern in einem Management-Buy-Out-Verfahren den beiden Geschäftsführern Thomas Lange und Ludwig Junghäni übergeben.

Werke

Die Brennet AG unterhält als vollstufiges Textilunternehmen drei Werke:

  • In der Spinnerei in Hausen werden Baumwollgarne und Mischgarne (Polyester/Baumwolle) hergestellt.

Die Spinnerei besitzt 17 Kompaktringspinmaschinen à 1008 Spindeln/Maschine. Derzeit werden ca. 1.135 Tonnen Garn pro Jahr produziert.

  • Am Standort Wehr befinden sich das Vorwerk, die Garnfärberei und die Weberei. Im Vorwerk der Weberei werden die Ketten für die Webmaschinen an Schärmaschinen, Kurzkettenschärmaschinen und Zettelmaschine hergestellt und dann in der Schlichterei geschlichtet. Die Weberei umfasst 172 Jacquard-, Greifer- und Luftwebmaschinen. Jährlich werden ca. 7,1 Mio Meter Gewebe, bei Ø 30 Schuss/cm, produziert.
  • Im Werk Brennet befinden sich Ausrüstung, Lager, Versand sowie Verwaltung und Vertrieb. Jährlich laufen ca. 8,1 Mio. Meter Gewebe durch die Ausrüstung. Davon sind 7,1 Mio. Meter unternehmenseigenes Gewebe, 0,5 Mio. Meter zugekauftes Gewebe und 0,5 Mio. Meter als Lohnausrüstung (für andere Unternehmen fremd ausgerüstetes Gewebe).
  • Neben den drei Werken besitzt die Brennet AG mehrere Fabrikverkäufe und ein Museum.

Weblinks

 Commons: Brennet AG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Konzernabschluss der BRENNET Aktiengesellschaft, Wehr/Baden, zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2009. Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart 2010. (Veröffentlicht am 7. September 2010 im Elektronischen Bundesanzeiger.)

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