Burg-Kolonie

Burg-Kolonie
Gehöft in Burg-Kolonie

Burg-Kolonie, niedersorbisch Prizarske Bórkowy, ist ein im Spreewald gelegener Gemeindeteil des Ortes Burg (Spreewald).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Burg-Kolonie erstreckt sich, für Mitteleuropa ungewöhnlich, als weitläufige Streusiedlung westlich von Burg-Dorf, dem eigentlichen Ortskern der heutigen Gemeinde Burg (Spreewald). Das Gebiet von Burg-Kolonie ist spreewaldtypisch von vielen Fließen durchzogen, die ursprünglich die einzige Verkehrsverbindung darstellten. Nördlich schließt sich der ähnlich strukturierte Ortsteil Burg-Kauper an. Burg-Kolonie gehört zum Sorbischen Siedlungsgebiet. 20,6 % (Stand 1995) der Bevölkerung haben Sorbischkenntnisse.

Geschichte

Als Gemeinwesen wurde Burg-Kolonie am 31. Januar 1766 gegründet, wobei erste Ansiedlungen bereits deutlich früher bestanden. Friedrich II. von Preußen betrieb unter anderem auch im Spreewald eine Politik der Urbarmachung bisher ungenutzter Flächen und siedelte dort neue Untertanen an. Ab 1763 wurden in Burg-Kolonie 100 Grundstücke mit eine Fläche von je 18 Morgen für Kolonisten angelegt. Planungen hierfür gab es bereits seit 1750.

Die Vergabe der Grundstücke erfolgte an Ausländer, also Nicht-Preußen, vornehmlich Sachsen, aber auch Böhmen, Schlesier und Österreicher. Die Siedler wurden Eigentümer der allerdings erst urbar zu machenden Flächen, konnten sie vererben, wurden vom Militärdienst freigestellt und hatten weitere Privilegien. Allerdings war der Verkauf der Grundstücke an Einheimische vor der dritten Generation untersagt. Trotzdem kamen letztlich auch einheimische Siedler zum Zug. 1772 gab es 65 ausländische und 32 einheimische Siedler in Burg-Kolonie. In dieser Zeit entstanden auch diverse neue Fließe mit einer Länge von 55 Kilometern, um alle Gehöfte zu erreichen.

Eingepfarrt waren die Bewohner in die Pfarrkirche Burg des Ortes Burg-Dorf. 1852 zählt Burg-Kolonie 860 Einwohner. Dorfschulze war um 1802 Gottlieb Krüger, 1852 Martin Dahlay. 1834 erhielt Burg-Kolonie ein für 70 Schüler vorgesehenes Schulhaus, welches 1852 erweitert wurde: Die Schülerzahl hatte sich verdoppelt.

An Gewerken ist 1852 ein Schuhmacher, fünf Tischler, ein Schmied und vier Schankwirte verzeichnet. Im Winter waren außerdem noch 15 Leinenweber tätig.

1960 wurde das bis dahin selbständige Burg-Kolonie nach Burg eingemeindet.

Bauwerke

In Burg-Kolonie sind mehrere in Blockbauweise errichtete Wohnstallhäuser vom Ende des 18. Jahrhunderts erhalten.

Literatur

  • Dieter Reichel, 200 Jahre Kirche in Burg, 2004
51.84182314.102905

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Burg (Spreewald) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Burg-Kauper — Gehöft in Burg Kauper Burg Kauper, niedersorbisch: Kuparske Bórkowy, ist ein Gemeindeteil der im Spreewald gelegenen Gemeinde Burg (Spreewald) in Brandenburg. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Hasserode — Standort der Burg Hasserode Die Burg Hasserode im gleichnamigen Stadtteil von Wernigerode am Harz war eine mittelalterliche Befestigungsanlage in der Nähe des Bahnhofs Hasserode der Harzer Schmalspurbahnen. Heute sind davon keinerlei sichtbare… …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Friedrichstein — Friedrichstein bezeichnet: das Schloss Friedrichstein (Bad Wildungen) das Schloss Friedrichstein (Ostpreußen) das Schloss Friedrichstein (Neuwied) die Kolonie Friedrichstein am Hohen Dörnberg bei Kassel das Gut Friedrichstein in Mülldorf, einem… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmale in Burg (Spreewald) — In der Liste der Baudenkmale in Burg (Spreewald) sind alle Baudenkmale der brandenburgischen Gemeinde Burg (Spreewald) und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 30. Dezember 2009 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Burg (Spreewald) — In der Liste der Baudenkmäler in Burg (Spreewald) sind alle Baudenkmäler der brandenburgischen Gemeinde Burg (Spreewald) und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember… …   Deutsch Wikipedia

  • Karthago: Von der Kolonie zur Weltmacht —   Die Geschichte von der Gründung der Stadt Karthago liest sich teilweise wie ein Märchen: Hauptperson ist Elissa, von Vergil Dido genannt, Tochter des Königs Mattan von Tyros. Im Kampf um die Thronfolge kommt es zur Spaltung des Stadtadels. Dido …   Universal-Lexikon

  • Liste der Orte im Landkreis Spree-Neiße — Wappen des Kreises Diese Liste enthält Siedlungen und Orte des Landkreises Spree Neiße in Brandenburg. Zusätzlich angegeben sind – falls vorhanden – der sorbische Name, die Art der Gemeinde sowie die Gemeindezugehörigkeit. Durch Klicken auf das… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Niedersorbische Ortsnamensliste — In dieser Liste werden Orten im aktuellen oder historischen sorbischen Siedlungsgebiet die ursprünglichen niedersorbischen und die heute überwiegend gebrauchten deutschen Bezeichnungen zugeordnet. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte mit sorbischen Schulen 1954/1955 — B Schulen in Brandenburg (1954/55) A und B Schulen in Sachsen (1954/55) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”