Dashkovait

Dashkovait
Dashkovait
Andere Namen
  • IMA 2000-006
Chemische Formel Mg(HCOO)2[1]
Mineralklasse Salze organischer Verbindungen
10.AA.10 (nach Strunz)
50.02.06.02 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch (2/m)
Farbe weiß
Strichfarbe weiß
Mohshärte 1
Dichte (g/cm3) 1,75
Glanz Glasglanz
Transparenz halbtransparent
Bruch uneben
Spaltbarkeit
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,465 nβ = 1,486 nγ = 1,516
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
 ; Biaxial (+)
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ δ = 0,051
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten leicht löslich in Wasser
Ähnliche Minerale Formicait

Dashkovait ist ein extrem seltenes Mineral. Weltweit wurde bisher nur ein Fundort bekannt. Bei Dashkovait handelt es sich chemisch gesehen um Magnesiumformiat (Mg(HCOO)2). Dashkovait bildet überwiegend weiße, poröse kugelförmige Massen aus und ist vergleichsweise weich (Mohs-Härte 1). Die größten bisher gefundenen Kristalle waren etwa 3 mm groß.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Dashkovait wie auch Formicait ist leicht wasserlöslich und daher nicht beständig. Die hygroskopischen Kristalle können an der Luft bei zu hoher Feuchtigkeit zerfließen.

Bei Dashkovait handelt es sich chemisch gesehen um das Magnesiumsalz der Ameisensäure, mit der chemischen Formel Mg(HCOO)2. Auch wenn es sich bei Dashkovait um das Salz einer organischen Säure handelt, ist seine Entstehung nicht notwendigerweise an biologische Organismen gebunden. Die Bildung von Magnesiumformiat kann durch rein anorganische Verbindungen erfolgen (siehe die vergleichbare Darstellung von Calciumformiat).

Etymologie und Geschichte

Der Name des Minerals geht auf die russische Fürstin und Gelehrte Jekaterina Romanowna Woronzowa-Daschkowa (1743-1810) zurück, die als erste Frau der Russischen Akademie der Wissenschaften als Direktorin vorstand. Dashkovait wurde im Jahre 2000 von der IMA als Mineral anerkannt.

Klassifikation

Nach Formicait ist Dashkovait das zweite Formiat, das von der IMA offiziell als Mineral anerkannt wurde.

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Formicait zur Mineralklasse der „Organischen Verbindungen“ und dort zur Abteilung der „Salze organischer Säuren“, wo er zusammen mit Abelsonit, Calclacit, Earlandit, Formicait, Hoganit, Julienit, Kafehydrocyanit, Mellit, Paceit die sog. Mellit-Julienit-Gruppe bildet.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Whewellit ebenfalls in die Klasse der „Organischen Verbindungen“ und dort in die Abteilung der „Salze von organischen Säuren“ ein. Hier ist er in der Unterabteilung „Acetate“ zu finden, unter die auch Salze anderer organischer Säuren wie Formiate eingeordnet werden. Hier ist Formicait das einzige Mineral der Gruppe 10.AA.10.

Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Formicait in die Klasse der „Organische Minerale“ und dort in die Abteilung „Salze organischer Säuren (Mellitate, Citrate, Cyanate und Acetate)“ ein. Hier bildet es mit Formicait die Formicait-Reihe (50.02.06).

Bildung und Fundorte

Dashkovait wurde bisher nur in einer Eisenlagerstätte in einem Skarn nachgewiesen. Hier kam es neben Eisen- und Bormineralien in einem salzhaltigen Gestein vor. Assoziierte Mineralien sind: Shabynit, Iowait, Ekaterinit, Korshunovskit, Halit und Hydromagnesit.

Bisher ist nur ein Fundort in Russland bekannt geworden:

Kristallstruktur

Formicait kristallisiert monoklin-prismatisch (2/m) in der Raumgruppe P21 / c (Raumgruppen-Nr. 14) mit den Gitterparametern a = 8,64(1) Å, b = 7,15(1) Å, c = 9,38(1) Å und β= 98,0°,sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Gut ausgeprägte, tafelförmige Kristalle sind selten. Meistens kommt es als kleine kugelförmige, poröse oder faserige Aggregate vor. Die größten bisher gefundenen Kristalle hatten Länge von ca. 3 mm.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://rruff.geo.arizona.edu/doclib/hom/dashkovaite.pdf
  2. http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Russland/Sibirien/Prebaikalien%20%28Pribaykalye%29/Irkutsk%20Oblast/Korshunovskoye%20%28Korzunovskoe%3B%20Korzhunovska%29

Literatur

Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 736.

Weblinks


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