Decio Molignoni

Decio Molignoni

Decio Molignoni (* 31. Dezember 1915 in Brez, Trentino; † 21. Februar 2005 in Bozen) war ein italienischer Politiker in Südtirol und Resistenza-Kämpfer.

Molignoni wurde 1915 im Dorf Brez im Nonstal geboren. Sein Vater, ein sozialistischer Irredentist und Bekannter Cesare Battistis, starb während des Ersten Weltkriegs im österreichischen Internierungslager Katzenau. Seine Mutter war Volksschullehrerin mit deutlich anti-faschistischer Überzeugung. In den 30er Jahren absolvierte Molignoni ein Lehramtsstudium in Turin und arbeitete anschließend als Lehrer in Bozen, Trient und Mezzocorona. Ab 1943 war er aktives Mitglied der Resistenza gegen die deutschen Besatzer in der Operationszone Alpenvorland. Im Mai 1945 erlitt er einen schweren Motorradunfall, in dessen Folge ihm ein Bein amputiert werden musste. In der Nachkriegszeit übersiedelte Molignoni endgültig nach Bozen, wo er zum Schuldirektor und später Schulinspektor aufstieg und sich vergeblich für die Gründung zweisprachiger Schulen einsetzte. Daneben war er Gründer und langjähriger Direktor der Bozner Sektion der Società Dante Alighieri.

Im Jahr 1952 wurde Molignoni für den gerade erst gegründeten Partito Socialista Democratico Italiano in den Regionalrat von Trentino-Südtirol und damit gleichzeitig in den Südtiroler Landtag gewählt, dem er – mit einer Unterbrechung von 1967 bis 1973 – bis 1983 angehörte. In den 60er Jahren war er an den Verhandlungen zwischen dem österreichischen Außenminister Bruno Kreisky und dem italienischen Außenminister Giuseppe Saragat über die Ausarbeitung des Südtirol-Pakets beteiligt. Von 1964 bis 1967, als er wegen seiner Kandidatur bei den italienischen Parlamentswahlen durch Giuseppe Sfondrini ersetzt wurde, und von 1978 bis 1983 war er Mitglied der Südtiroler Landesregierung. Von 1966 bis 1967 und von 1976 bis 1978 war er Landtagspräsident. Von 1985 an war er Mitglied des Bozner Gemeinderats und Stadtrat für Finanzen. 1988 beendete Molignoni seine politische Karriere, blieb jedoch weiterhin in zahlreichen Vereinen wie dem Club Alpino Italiano und der Associazione Nazionale Partigiani d'Italia aktiv.

Weblinks

  • Nachruf in der Tageszeitung Alto Adige vom 22. Februar 2005, abgerufen am 28. September 2010 (italienisch)
  • Nachruf in der Tageszeitung Trentino vom 22. Februar 2005, abgerufen am 28. September 2010 (italienisch)



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