Die Brennessel

Die Brennessel

Die Brennessel war eine nationalsozialistische Satirezeitschrift, die vom Januar 1931 bis zum Dezember 1938 im Eher Verlag erschien. Sie wurde zunächst monatlich (Januar bis März), dann 14-täglich (April bis September) und schließlich wöchentlich (seit Oktober 1931) im Folioformat herausgegeben.[1]

Ihre Hauptaufgabe sah die Brennessel im Kampf gegen die Weimarer Republik, das „Internationale Judentum“, den „Bolschewismus“ und das „feindliche Ausland“. Entsprechend wurden diese Gegner in satirischen Artikeln und Karikaturen von Karl Prühäußler, Paul Schondorff, Hans Schweitzer und anderen verunglimpft und ins Lächerliche gezogen. Neben regelmäßig wiederkehrenden antisemitischen und antibolschewistischen Attacken enthielt die Zeitschrift aber auch pathetische, nationalsozialistische Selbstdarstellungen in Wort und Bild.

Schriftleiter waren Karl Prühäußler (bis September 1931) und Wilhelm Weiß, der von 1933 bis 1938 als Hauptschriftleiter tätig war. Die Auflage der Zeitschrift betrug 1933 etwa 32.000 und sank bis 1938 auf etwa 23.000 Exemplare.[2]

Die Brennessel wurde schließlich zugunsten des Simplicissimus, einer etablierten und seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten gleichgeschalteten Satirezeitschrift, aufgegeben.[3] Am 27. Dezember 1938 erschien die letzte Ausgabe der Brennessel.[2]

Einzelnachweise

  1. Christian Zentner / Friedemann Bedürftig (Hrsg.): Das große Lexikon des Dritten Reiches, Südwest Verlag, München 1985, S. 89.
  2. a b Wolfgang Benz / Hermann Graml / Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1997, S. 403.
  3. Wolfgang Benz / Hermann Graml / Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1997, S. 539.

Weblinks


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