Eva Gronbach

Eva Gronbach

Eva Gronbach (* 1971 in Köln) ist eine deutsche Modedesignerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gronbach wuchs im Rheinland auf. Nach dem Abitur studierte sie am „'Institut supérieur des arts visuels La Cambre“ in Brüssel (Stylisme et Création de la Mode) und erhält im Jahr 2000 ein Diplom. Im „Institut Français de la Mode“ in Paris wurde die Jungdesignerin mit dem Master of Arts ausgezeichnet. Danach arbeitete Eva Gronbach u.a. bei Stephen Jones, Yohji Yamamoto, John Galliano und Hermès_(Unternehmen).

Die Designerin erregte mit ihrer Kollektion „Déclaration d’amour à l’Allemagne“ erstmals im Jahr 2000 internationales Aufsehen. Ihre meist schlichten Kollektionen mit klaren Formen setzen sich mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander, die von ihr in einen modischen Kontext gesetzt werden und zu Diskussionen anregen. Die Mode von Eva Gronbach wird in Europa, Asien und den USA verkauft. Einzelstücke wurden vom Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, als Exponat erworben.

Im Jahr 2006 entwarf Gronbach eine Schuhkollektion für den Sportschuhhersteller Möbus. Zur Fußball-WM 2006 produzierte Eva Gronbach das offizielle Fan-Shirt - im Auftrag der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. 2008 engagierte die Bundeszentrale für politische Bildung Eva Gronbach im Rahmen des Festivals „ECHT! - Politik im freien Theater“ für das Design von Accessoires.

Eva Gronbach ist seit Mai 2008 als Gastdozentin an der Köln International School of Design (KISD) tätig. Mit dem Thema „Transformationsprozess in Modedesign“ werden die Studenten an das Thema Mode heran geführt. Im Jahr 2009 leitete Eva Gronbach Designerwerkstätten für Schüler im Ruhrgebiet. Gefördert wurde das Projekt durch das Land NRW. Die Entwürfe der Schüler sollen im Juli 2010 im Rahmen von RUHR.2010_–_Kulturhauptstadt_Europas in einer Modenschau präsentiert werden.

2004 erhielt die Designerin den „T-com inspire!award“ für ihre Kollektionen, u. a. „Déclaration d’amour à l’Allemagne“. 2005 arbeitet die Designerin als Kuratorin für das Stadtmuseum_Landeshauptstadt_Düsseldorf. Für die Ausstellung „Generation Mode“ besuchte sie Modeschulen in 50 Ländern. Eine Auswahl der dort begutachteten Kleidungsstücke wurde im Düsseldorfer Stadtmuseum ausgestellt. Als Gastkuratorin präsentierte Eva Gronbach 2003 bei der Ausstellung „.In. Femme Fashion – 1780-2004“ im Museum für Angewandte Kunst_(Köln) Leihgaben von Modeschöpfer und Jungdesigner. Im Fokus stand die Modellierung von Weiblichkeit im Wandel der Zeit.

Der eva gronbach Store öffnete im Mai 2008 im Belgischen Viertel in Köln. Der eva gronbach Store kooperierte im Jahr 2009 mit jungen, belgischen Designern. Die Modeschöpfer aus Brüssel präsentierten in Kooperation mit dem Belgischen Haus Köln hier Ihre Kollektionen mehrere Wochen exklusiv dem deutschen Markt. Eva Gronbach vertiefte mit dieser Aktion die Verbindung zwischen Brüssel und Köln, Belgien und Deutschland.

Eva Gronbach lebt in Köln.

Labels

Logo von Eva Gronbach

Sie gründet die Labels „[evagronbach]“ und „[german jeans]“.

„[german jeans]“ ist eine Basis-Kollektion für Männer und Frauen, die neben der Couture-Kollektion angeboten wird. Sie ist inspiriert von der Arbeit der Kumpel im Kohlebergbau. Die Kleidungsstücke werden aus gebrauchten Bergmannanzügen hergestellt und haben einen grau-beige Farbton und deutliche Gebrauchsspuren.

Markenzeichen von Eva Gronbach ist ein stilisierter Adler der zusammen mit ihrem Namen in Form eines Stempels auf vielen Stücken der Kollektionen sichtbar abgedruckt ist.

Kollektionen (Auszug)

  • 2000/01: „Déclaration d’amour à l’Allemagne“ - modische Liebeserklärung an Deutschland. Ziel der Designerin war es, Deutschland gegenüber ein positives Gefühl zu entwickeln, ohne als patriotisch oder gar nationalistisch zu wirken. Die deutschen Nationalfarben verarbeitet sie hier eher unauffällig.
  • 2002: „Liebeserklärung an Deutschland“ Die elegante Mode ist vornehmlich schwarz und weiß und trägt dezente Applikationen in den deutschen Nationalfarben.
  • 2003: „mutter erde vater land“ – Pullover und Jacken tragen teils Applikationen mit stark verfremdeten Adlerschwingen. Die deutschen Nationalfarben werden offensiv einsetzt. Einige Stücke tragen einen Aufdruck wie z.B. „Heimat ist Heimat“, „schwarz rot gold“ oder „mutter erde vater land“. Die Models haben ihre Wurzeln zum größten Teil in Asien und Afrika.
  • 2004/2005: „my new police dress uniform“ – bequemer Freizeitlook in dunkelblau.Hier arbeitete Eva Gronbach erneut mit dem Adler als Symbol und den deutschen Nationalfarben. Das Magazin DEUTSCH bringt hierzu eine Fotostrecke heraus.
  • Herbst/ Winter 2005/06: „myfile – mein Profil“ – Mode als Bekenntnis zum Ich. Kooperation mit Bayer MaterialScience. Die Kollektion sollte Transparenz, Offenheit und Friedfertigkeit ausdrücken. Gronbach verwendete Technogel, ein gelförmiges, transparentes Material, das zum ersten Mal in der Mode zum Einsatz kommt. Klassische Kleidungsstücke aus hochwertigen schwarzen Wollstoffen wurden mit gegossenen Gel-Elementen versehen.
  • Sommer 2006: „Glück auf“ - Aus Arbeitskleidung der Kumpel fertigte sie Freizeit- und Straßenkleidung. Der harte, kratzige Baumwollstoff wurde durch mehrmaliges Kochen weich und anschmiegsam. Zwar kann der oberflächliche Schmutz entfernt werden, die Ölflecken, Löcher und die Personalnummern der ehemaligen Grubenarbeiter sind noch zu sehen.
  • Herbst/ Winter 2006/07: „the sacrosanct“ (dt.: hochheilig, unantastbar) - das Thema der globalen Missachtung von Menschenrechten wird aufgegriffen. Jacken und Shirts waren z.B. mit der Silhouette eines zusammengekauerten Gefangenen und mit einem Text der Menschenrechte versehen. Die Kleidungsstücke hatten teilweise die orange Farbe der Häftlingskleidung aus dem Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base.
  • Frühjahr/Sommer 2007: Die schlichte und elegante Kollektion wurde dem Künstler Karl Valentin (1882-1948) gewidmet.
  • 2008: Uniform-Kollektion für die Mitarbeiter des europäischen Hochgeschwindigkeitszugs Thalys.

Literatur

  • Patricia Brattig (Hrsg.): Ausstellungskatalog, In: femme fashion 1780-2004: die Modellierung des Weiblichen in der Mode, Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart 2003, ISBN 389790215X
  • Eva Gronbach und Susanne Anna: Generation Mode (the Fashion Generation), Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2005, ISBN 3775716149

Weblinks


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