Evangelisch-lutherische Marienkirche (Bremerhaven-Geestemünde)

Evangelisch-lutherische Marienkirche (Bremerhaven-Geestemünde)
Ev.-luth. Marienkirche in Bremerhaven
Ev.-luth. Marienkirche in Bremerhaven

Die Marienkirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Bremerhavener Stadtteil Geestemünde.

Die genaue Zeit der Gründung einer Kirche im zuerst im Jahre 1139 erwähnten Ort Geestenthorp (Geestendorf, heute Geestemünde) ist nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass die ansässigen Bauern zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine kleine Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria errichtet haben.

Im Stader Kopiar von 1420 wird eine Capella in Gesztendorppe erwähnt. Diese scheint sich in einem sehr schlechten Zustand befunden zu haben. In einer auf den 20. September 1436 datierten Ablassurkunde von Papst Eugen IV. wird die Kapelle als Ruine bezeichnet. Irgendwann zu dieser Zeit wurde jedenfalls das Kirchenschiff vergrößert, oder soger neu gebaut. Wann der Kirchenturm errichtet wurde ist unbekannt. Deutlich sichtbar sind hingegen die großen Findlinge, die das Fundament des Turmes bilden.

In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde die Marienkirche stark beschädigt. Die Wiederherstellung des Gotteshauses erfolgte 1663. Davon zeugen die Ankersplinte über den Schallluken oberhalb des Turmeinganges.

Im Jahr 1742 wird an der Südseite der Kirche eine Sonnenuhr angebracht. Nachweislich hat die Kirche zu diesem Zeitpunkt bereits über eine Uhr verfügt. Warum noch zusätzlich eine Sonnenuhr angebracht wurde, ist nicht bekannt.

Anbauten veränderten das Aussehen der Marienkirche 1907. An der Ostseite wurde das Bauwerk um die Sakristei und Heizungsräume erweitert.

Am 18. September 1944 wurde die Kirche bei einem Luftangriff getroffen und so stark beschädigt, dass nur noch die Umfassungsmauern und die Grundmauern des Turmes stehen blieben.

Am 7. März 1951 wurde anlässlich der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes Richtfest gefeiert. Am Jahresende besaß die Kirche dann endlich wieder ein neues Dach. Die erste neue Glocke konnte am 17. November 1953 im Turm eingebaut werden. Offiziell eingeweiht wurde die wiederhergestellte Marienkirche dann am 7. März 1954.

Die neue Orgel spielte am 6. Oktober 1957 erstmals in einem Gottesdienst. Es handelt sich dabei um eine mit 16 Registern ausgestattete Schleifladenorgel mit rund 1000 Pfeifen.

Seit dem Frühjahr 1964 besitzt die Marienkirche wieder ein vollständiges Geläut, bestehend aus drei Glocken.

Im Jahr 1979 wurde das Gewölbe von dem Kirchenmaler Schlüter aus Essen mit ausgemalten Bögen und Jochen bemalt. Außerdem erhielt der Altar eine neue Plastik. Diese stammt von Professor Karl-Henning Seemann aus Stuttgart, der auch die Plastik über der Kirchentür anfertigte.

Der Innenraum ist sehr schlicht gehalten und zeigt eine klare gotische Architektur. Die Wände sind weiß gekalkt und bilden einen Kontrast zu den dunklen Kirchenbänken und der Orgelempore aus dunklen Holzbalken. Die Fenster sind in antiker Bleiverglasung angebracht. Der Altar besteht aus einer einfachen, auf einem Sockel liegenden Sandsteinplatte. Auf dem Altar steht eine bronzene Kreuzigungsgruppe.

Die Bronzeplastik im Bogenfeld über der Kirchentür zeigt die Arche Noah mit der Friedenstaube.

Das Bauwerk steht seit 1977 unter Denkmalschutz.[1]

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des LfD

Weblinks

53.5298.591

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