Evangelische Kirche (Linnich)

Evangelische Kirche (Linnich)
Evangelische Kirche in Linnich

Die Evangelische Kirche in Linnich, einer Stadt im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen), wurde 1800 bis 1805 errichtet. Sie ist ein geschütztes Baudenkmal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Reformierten in Linnich besaßen wohl sehr früh eine Kirche, denn im Jahr 1626 wird von deren Zerstörung berichtet. Wahrscheinlich handelte es sich um das Haus Rother Lew am Kirchplatz. 1662 bekam die reformierte Gemeinde das Grundstück Altermarkt gestiftet und errichtete darauf ein Gotteshaus. 1717 fand die Grundsteinlegung eines neuen Kirchenbaus statt, der bei Zerstörung der Stadt durch österreichische Truppen im Jahr 1794 ebenfalls ausbrannte. 1800 bis 1805 wurde die heutige Kirche errichtet.

Architektur

Die aus Backstein errichtete Hallenkirche, schlicht nach reformiertem Denken gestaltet, passt sich in das Ensemble des Platzes ein. Das Portal und die Fenster sind mit Hausteinen eingefasst. Das Dach hat eine gebrochene Krüppelwalmform und wird von einem Dachreiter in gestreckter Kuppelform mit Spitzhaube bekrönt.

Ausstattung

Die Kanzel, das Chorgestühl und die Orgel sind aus dunkler Eiche geschnitzt und reich mit Ornamenten verziert. Diese barocke Ausstattung stammt aus dem Kreuzherrenkloster Hohenbusch bei Erkelenz, das 1802 säkularisiert wurde. 1805 wurde die Ausstattung vom Aachener Bischof der reformierten Gemeinde in Linnich geschenkt. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche wieder in ihrer ursprünglichen Form hergestellt.

Kirchenfenster

Fenster der Heimatvertriebenen

Die nach Kriegsende zugezogenen Heimatvertriebenen erhielten bei der Erneuerung der Bleiglasfenster ein Fenster, das an ihr Schicksal erinnern soll. Weitere Fenster, die ebenfalls von der Glasmalerei Oidtmann in Linnich gefertigt wurden, stellen symbolisch die Taufe und das Abendmahl dar (Chorfenster).

Orgel

Die Orgel stammt ebenso wie die restliche Ausstattung der Kirche aus dem Kreuzherrenkloster Hohenbusch. Sie wurde 1764 von einem rheinischen Meister geschaffen. Diese Orgel mit Rokoko-Ornamentik ist die älteste Orgel im Kreis Düren. Sie wurde 1955 durch die Orgelbaufirma Steinmeyer aus Oettingen nach den alten Vorlagen mit neuen Pfeifen versehen.

Literatur

  • Die Evangelische Kirche zu Linnich. In: Booklet zur CD Felix Friedrich an der Orgel der Evangelischen Kirche zu Linnich, Linnich 2002

Weblinks

 Commons: Evangelische Kirche Linnich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
50.9787996.265268

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Linnich — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Linnich — Linnich, Stadt im preuß. Regbez. Aachen, Kreis Jülich, an der Roer, 63 m ü. M., hat eine evangelische und eine schöne kath. Kirche, Synagoge, ein kath. Schullehrerseminar, Hauptsteueramt, Glasmalerei (Kirchenfenster) und Kunstglaserei, Seifen und …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kirche St. Martin — Martins Kirchen sind überwiegend sehr alte Kirchen und dienten bei ihrer Gründung meist als Mutterkirchen (Sendkirchen). Namenspatron ist in der Regel Martin von Tours (316/317–397), der seinen Mantel geteilt hat, der Schutzheilige der Reisenden …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt-Gangolph-Kirche (Ostingersleben) — Sankt Gangolph Kirche …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Martini-Kirche — Martins Kirchen sind überwiegend sehr alte Kirchen und dienten bei ihrer Gründung meist als Mutterkirchen (Sendkirchen). Namenspatron ist in der Regel Martin von Tours (316/317–397), der seinen Mantel geteilt hat, der Schutzheilige der Reisenden …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Martins-Kirche — Martins Kirchen sind überwiegend sehr alte Kirchen und dienten bei ihrer Gründung meist als Mutterkirchen (Sendkirchen). Namenspatron ist in der Regel Martin von Tours (316/317–397), der seinen Mantel geteilt hat, der Schutzheilige der Reisenden …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Martinus-Kirche — Martins Kirchen sind überwiegend sehr alte Kirchen und dienten bei ihrer Gründung meist als Mutterkirchen (Sendkirchen). Namenspatron ist in der Regel Martin von Tours (316/317–397), der seinen Mantel geteilt hat, der Schutzheilige der Reisenden …   Deutsch Wikipedia

  • Erkelenz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hückelhoven — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Heinsberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”