Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Schulschwestern von unserer Lieben Frau München

Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Schulschwestern von unserer Lieben Frau München
Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Schulschwestern von unserer Lieben Frau München
Schulform Berufsbildende Fachakademie
Gründung 1843
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 7′ 29,3″ N, 11° 35′ 2,5″ O48.12479211.584029Koordinaten: 48° 7′ 29,3″ N, 11° 35′ 2,5″ O
Träger Kongregation der Armen Schulschwestern München
Schüler etwa 120
Lehrer 16 (Stand 2011)
Leitung Sr. M. Gisela Hörmann
Website http://www.faks-schulschwestern.de/

Die Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Schulschwestern von unserer Lieben Frau München ist die älteste Ausbildungsstätte in Bayern für Erzieherinnen. Träger der Ausbildungsstätte ist die Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau. Die Ordensgemeinschaft wurde 1833 und die Ausbildungsstätte 1843 von Maria Theresia Gerhardinger ins Leben gerufen.

Inhaltsverzeichnis

Die Ausbildungsstätte und ihr Leitbild

Die einzügig geführte Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Schulschwestern von unserer Lieben Frau München bildet Erzieherinnen aus für:

  • Kinderkrippe, Kindergarten und Hort
  • Heime, Internate
  • Heilpädagogische Einrichtungen
  • offene Kinder und Jugendarbeit

An der Schule kann die (fachgebundene) Hochschulreife erworben werden, die Voraussetzung ist für das weiterführende Studium an Fachhochschulen für Sozialpädagogik und gegebenenfalls (bei einem erforderlichen Notendurchschnitt von besser als 1,5) an Hochschulen (siehe: Fachakademie für Sozialpädagogik). Zu dem besteht die Möglichkeit, ein Zertifikat in Religionspädagogik (Zusatzqualifikation) zu erwerben, das sich auf die Tätigkeit in vorschulischen Institutionen, im Hort und anderen sozial-/heilpädagogischen Einrichtungen bezieht.

2001 wurde das Sozialpädagogische Seminar eingeführt mit der Option, nach 2 Jahren den Berufsabschluss Staatlich geprüfte/r Kinderpfleger/in zu erwerben.

Eine wissenschaftliche und zugleich praxisorientierte Ausbildung, das christliche Menschenbild sowie der Leitsatz aus der Lebensregel der Armen Schulschwestern, die Menschen hinzuführen zu ihrer vollen Entfaltung als Geschöpf und Abbild Gottes und sie zu befähigen, ihre Gaben einzusetzen, um die Erde menschenwürdig zu gestalten[1] begründen den besonderen Auftrag dieser Fachakademie für Sozialpädagogik.

Geschichte

1843 errichtete der Orden der Armen Schulschwestern, entsprechend den Königl. Richtlinien von 1839, einen einjährigen Lehrkurs zur Ausbildung für Leiterinnen von Bewahranstalten im Münchener Angekloster. Der Lehrkurs erfreute sich eines regen Zuspruchs, zumal es in Bayern keine weiteren Ausbildungsstätten gab. 1899 erfolgte die Umwandlung in ein Seminar für Jugendpflege, das 1918 in das neue Schulgebäude an der Blumenstrasse umzog. Im gleichen Jahr wurde die Ausbildungszeit auf zwei Jahre erhöht. Die Aufnahme in das Seminar setzte den Besuch einer 3-jährigen Mittelschule oder der Höheren Mädchenschule voraus. Die ausgebildeten Mädchen und Frauen durften auch die Leitung von Kindergärten und Horten übernehmen. Erst 1931 wurden in Bayern staatliche Richtlinien über die Vor- und ausbildung der Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen erlassen, aufgrund derer das Seminar für Jugendpflege die staatliche Anerkennung erhielt.

1935 stand ein erneuter Umzug in den Klosterneubau am Mariahilfplatz bevor. Doch nicht mehr allzu lange durfte dort die Ausbildungsstätte sein. Als konfessionell gebundene Schule war sie den Nazi-Behörden ein Dorn im Auge. Immer wieder wurde die Schule auf ihre politische Loyalität überprüft, trotz Anpassung an die Vorschriften, wie folgender Auszug aus dem Jahresbericht 1935/36 bezeugt:

Der Lehr= und Stundenplan des Seminars erfuhr die ministeriell für alle Anstalten geforderte zeitbedingte Änderung durch Aufnahme der Rassenkunde und vermehrte zeitgemäße Einstellung der Bürgerkunde.
Erweitert, belebt und vertieft wurde der nationale und sonstige Unterricht durch verschiedene Rundfunkdarbietungen namentlich die Reden des Führers, nationale Feierstunden - wie am Tag der Arbeit, der Erhebung, ferner durch Filme - Erntedankfilm -, Vorträge - deutsche Kolonien, Ausländerdeutschtum, heimische Dialekte -, Besuch von Ausstellungen - hygienische Ausstellung -, von Museen, Tiergarten, hygienische Einrichtungen - Kläranlage -.
Auch das Brauchtum wurde gepflegt in Heimatfeierstunden und Teilnahme an Volksbräuchen[2].

1942 musste die Schule ihren Betrieb einstellen, die Räume dienten in den folgenden Jahren als Lazarett. Bereits 1946 konnte das Seminar für Jugendpflege wieder eröffnet werden, trotz massiver räumlicher Beschränkung. Wie alle bayerischen Ausbildungsstätten für Erzieher/Erzieherinnen wechselte die Schule mehrmals ihren Namen:

  • 1948: Fachschule für Kindergärtnerinnen
  • 1950: Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen
  • 1968: Fachschule für Sozialpädagogik
  • 1972: Fachakademie für Sozialpädagogik

Literatur

  • Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Fachakademien für Sozialpädagogik (Hrsg.): Kindergärtnerinnen-Seminare. Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern. Chronik, Freising-Lerchenfeld 1986, S. 67-69
  • Arbeitsgemeinschaft katholischer Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern (Hrsg.): 1974 bis 2004 - 30 Jahre Arbeitsgemeinschaft katholischer Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern, o. O., 2004, S.36-37
  • Manfred Berger: Vorschulerziehung im Nationalsozialismus. Recherchen zur Situation des Kindergartenwesens 1933 - 1945, Weinheim/Basel 1986

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Arbeitsgemeinschaft katholischer Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern 2004, S. 37
  2. zit. n. Berger 1986, S. 189

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