Carla Sarkozy

Carla Sarkozy
Carla Bruni (2008)

Carla Bruni (* 23. Dezember 1967[1] in Turin; geborene Carla Gilberta Bruni Tedeschi, nach ihrer Heirat Carla Bruni Sarkozy[2]) ist eine Musikerin und ein ehemaliges Model. Sie war ursprünglich Italienerin, nahm aber 2008 die französische Staatsbürgerschaft an.[3]

Bekannt wurde Bruni zunächst als eines der bestbezahlten Models der 1990er Jahre. Nach Beendigung ihrer Modelkarriere stieg Bruni ins Musikgeschäft ein und veröffentlichte 2002 das französischsprachige Album Quelqu’un m’a dit, das insbesondere in Frankreich und der Schweiz ein großer Erfolg wurde. Charakteristisch ist ihre leise, etwas rauchig und teilweise auch brüchig klingende Stimme.

Sie ist seit dem 2. Februar 2008 mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy verheiratet.[4]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carla Bruni Tedeschi wurde im italienischen Turin als Tochter des Großindustriellen Alberto Bruni Tedeschi und der Schauspielerin und Konzertpianistin Marysa Borini geboren. Ab dem fünften Lebensjahr wuchs sie in Frankreich auf, wohin ihre Familie aus Angst vor den Roten Brigaden geflohen war. Später besuchte sie ein Internat in der Schweiz. Ihr Vater war Inhaber des Reifenherstellers CEAT, welcher später an den Pirelli-Konzern verkauft wurde. Ihr Bruder war der Fotograf Virginio Bruni Tedeschi († 2006), ihre Schwester ist die Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi.

Die Jahre als Model (1987–1998)

Mit neunzehn Jahren brach sie ihr Studium der Kunst und Architektur ab, um als Model zu arbeiten. Zunächst zierte sie Cover von Modemagazinen und arbeitete für Auftraggeber wie L’Oréal und Christian Dior. Zwischen 1995 und 1997 war sie unter anderem für Valentino, Yves Saint Laurent und John Galliano auf dem Laufsteg. Bruni gehörte mit einem Jahresgehalt von bis zu 7,5 Millionen Dollar zu den bestbezahlten Fotomodellen. Während dieser Zeit spielte sie auch in mehreren Filmen mit, darunter 1995 in Catwalk und 1997 in Paparazzi. 1998 verabschiedete sich Bruni aus der Welt der Mode.

Einstieg ins Popmusikgeschäft (seit 2000)

Nach Beendigung ihrer Fotomodell-Karriere widmete sich Bruni dem Chanson. Den ersten Erfolg im Popmusikgeschäft hatte Bruni im Jahr 2000. Für den französischen Sänger Julien Clerc schrieb sie sechs Lieder für dessen Album Si j’étais elle. Es landete auf Platz eins in den französischen Charts.

Bruni brachte 2002 ihr Debütalbum Quelqu’un m’a dit auf den Markt, das sie selbst komponiert, getextet und gesungen hatte; zudem spielt sie bei einigen Stücken selbst Gitarre. Das Album verkaufte sich innerhalb kürzester Zeit mehr als eine Million Mal und machte Bruni europaweit bekannt. In Frankreich landete Quelqu’un m’a dit auf Platz eins der Charts, in Deutschland schaffte das Album in kurzer Zeit den Einstieg in die Top 20.

Für das Album Longtemps ihres musikalischen Weggefährten Louis Bertignac (Produzent von Quelqu’un m’a dit und ehemaliges Mitglied der Gruppe Téléphone) schrieb sie 2005 die Texte zu 10 Titeln, einen davon in Zusammenarbeit mit Marine Delterme. Auch ihr früherer Lebensgefährte Raphaël Enthoven, dem auf Brunis Album Quelqu’un m’a dit das Lied Raphaël gewidmet war, steuerte einen Text für Bertignac bei.

Bruni sang 2006 im Duett mit Aldo Romano auf dessen Album Chante. Des Weiteren ist sie auf dem Album Oceana des deutschen Jazz-Trompeters Till Brönner zu hören.

Ihr Lied Le plus beau du quartier aus dem Album Quelqu’un m’a dit war 2006 in der H&M-Werbung zu hören.

Brunis zweites eigenes Album No Promises erschien am 12. Januar 2007. Es enthält im Gegensatz zum Vorgängeralbum ausschließlich vertonte englische Lyrik von William Butler Yeats, Wystan Hugh Auden, Emily Dickinson, Christina Rossetti, Walter de la Mare und Dorothy Parker.

Ihr drittes Album „Comme si de rien n'était“, das am 11. Juli 2008[5] in Deutschland erschienen ist, sorgte bereits im Vorfeld der Erscheinung für große Aufregung. So vergleicht die Sängerin auf dem Album in dem Stück „Tu es ma camme“ (Du bist meine Droge) ihren Liebhaber mit kolumbianischem Kokain. Der kolumbianische Botschafter berief daraufhin eigens eine Pressekonferenz ein, da er einen Imageschaden für sein Land befürchtete.[6]

Beziehung und Ehe mit Nicolas Sarkozy

Kurz vor Weihnachten 2007 berichteten mehrere Medien, der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy sei mit Bruni liiert.[7] Sarkozy und das Ex-Fotomodell hätten sich bei einem Ausflug in den Vergnügungspark Disneyland von mehreren Fotografen begleiten lassen. Der Sender „France Info“ berichtete, damit hätten sie ihre Beziehung öffentlich machen wollen. Andere Journalisten meinten, das Ganze sei eine ausgeklügelte PR-Aktion, eine „offensive Inszenierung“.[8] Weihnachten 2007 flog sie mit Sarkozy nach Luxor in den Urlaub. Die Umstände des Fluges und der Aufenthalt in Ägypten waren umstritten.[9][10][11] Ein ägyptischer Parlamentsabgeordneter warf seiner Regierung vor, durch den offiziellen Empfang des unverheirateten Paares ein schlechtes moralisches Beispiel zu geben und die „offizielle Prostitution durch Staatsoberhäupter zu akzeptieren“.[12]

Nach Ägypten war Saudi-Arabien das Reiseziel Sarkozys, ein saudischer Diplomat sagte „Sarkozy soll seine Herzensdame aus religiösen Gründen zu Hause lassen“. Intime Beziehungen zwischen nicht verheirateten Personen sind in Saudi-Arabien verboten. Bruni wurde daraufhin von der saudischen Regierung offiziell ausgeladen und kam nicht mit. Ein französischer Regierungssprecher teilte mit, dass die Mitreise von Bruni ohnehin nicht vorgesehen war.[13][14]

Nachdem Bruni Anfang Januar 2008 Sarkozy auf einen Besuch bei Jordaniens König Abdullah II begleitet hatte,[15] teilte der französische Staatspräsident mit, dass er zur offiziellen Einladung zum Nationalfeiertag Indiens am 26. Januar mit Bruni anreise. Laut indischen Presseberichten sorgte diese Ankündigung für Verwirrung, da das Protokoll den Umgang mit nicht verheirateten Begleiterinnen von Staatsbesuchern nicht vorsehe.

Am 2. Februar 2008 heirateten Bruni und Sarkozy im Élysée-Palast.[16] Bruni hat einen Sohn aus der Beziehung mit Enthoven.

Trivia

  • Eine – unsympathisch gezeichnete – Figur in Justine Lévys stark autobiografisch gefärbtem Schlüsselroman Rien de grave aus dem Jahr 2004 basiert angeblich auf Bruni, für die Lévys damaliger Ehemann Raphaël Enthoven seine Frau verließ. Enthoven hat einen Sohn mit Bruni[21]. Literatur-Kritiker Jean-Paul Enthoven, den sie für eine Beziehung mit seinem Sohn Raphaël verließ, schrieb 2008 das Buch „Ce que nous avons eu de meilleur“, in dem er Carla Bruni als kalt und herzlos porträtiert.[22]

Diskografie

Jahr Titel Chartpositionen
FR[23] DE[24] CH[25] AT[26] UK[27]
2002 Quelqu'un m'a dit 1 14 4 27
2007 No Promises 1 2 1 11 65
2008 Comme si de rien n'était 1 15 3 10 3

Literatur

  • Gilles Bensimon, Vorwort von Carla Bruni: Beauty, Spirit and Style. Mitchell Beazley, 2003, ISBN 1840009144.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. z. B. laut IMDb (siehe Weblinks) und Der Spiegel
  2. People.com: French President Nicolas Sarkozy Marries Carla Bruni (englisch), 2. Februar 2008
  3. „Bruni froh Französin zu sein: Italiens Politik empört“ (Kleine Zeitung am 10. November 2008)
  4. Spiegel Online: Sarkozy und Bruni haben geheiratet
  5. Erscheinungsdatum bei amazon.de
  6. Musik-News bei musik-base
  7. Spiegel Online: Liebesgerüchte um Sarkozy und Carla Bruni
  8. Brunisconi, der Omnipräsident sueddeutsche.de, 17. Januar 2008
  9. n-tv.de vom 26. Dezember 2007, Sarkozys „Reality-Show“ – Urlaub auf Milliardärskosten
  10. Fotostrecke: Sarkozy und Bruni in Ägypten sueddeutsche.de 25. Dezember 2007
  11. Sarkozy und Bruni – Turteln wie die Ägypter sueddeutsche.de 25. Dezember 2007
  12. Spiegel Online: Ägyptische Politiker werfen Sarkozy Prostitution vor
  13. http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Frankreich;art123,2451635
  14. http://www.welt.de/politik/article1527955/Bruni_darf_nicht_mit_Sarkozy_nach_Saudi-Arabien.html
  15. Fotostrecke: Sarkozy und Bruni in Jordanien www.sueddeutsche.de
  16. Welt Online: Nicolas Sarkozy und Carla Bruni haben geheiratet
  17. Brendan Bernhard, New York Sun: The Supermodel School of Poetry. 4. Oktober 2007. Abgerufen am 2. Februar 2007.
  18. http://www.zeit.de/news/artikel/2008/01/06/2451117.xml
  19. http://www.welt.de/wams_print/article1503609/Carla_Bruni_und_ihre_Männer.html
  20. http://www.kurier.at/freizeitundgesundheit/119090.php
  21. http://www.cicero.de/97.php?ress_id=1&item=2330
  22. http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article4748990.ece
  23. Nach francecharts.com (Stand Januar 2007)
  24. Nach musicline.de (Stand Januar 2007)
  25. Nach hitparade.ch (Stand April 2006)
  26. Nach austriancharts.at (Stand April 2006)
  27. Nach chartstats.com (Stand Juli 2008)

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