Friedrich Bethge

Friedrich Bethge

Friedrich Bethge (* 24. Mai 1891 in Berlin; † 17. September 1963 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein deutscher, nationalsozialistischer Lyriker, Dramatiker und Dramaturg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

In seiner Jugend besuchte Friedrich Bethge, der Sohn des Germanisten Rudolf Bethge, das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster und das Friedrichwerdersche Gymnasium.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete Bethge sich freiwillig. Im Laufe des Krieges wurde er mehrfach verwundet und bis zum Leutnant befördert. Gegen Kriegsende diente Bethge als Kompanieführer.

Bethge steuerte 1930 Beiträge zu der von Ernst Jünger herausgegebenen Sammlung „Das Antlitz des Weltkrieges. Fronterlebnisse deutscher Soldaten“ bei. 1932 trat er der NSDAP bei, für die er sich als Blockwart betätigte.[1] Im Kampfbund für deutsche Kultur leitete er die Abteilung Buch- und Bühnenautoren.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Bethge im Juni 1933 Chefdramaturg und stellvertretender Generalintendant der Städtischen Bühnen Frankfurt. Er war zudem als Gauschrifttumswart, Reichsschachwart, Ratsherr sowie zweiter Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstifts und Kurator für den Frankfurter Goethepreis. Ab 1935 war er Reichskultursenator und Präsidialrat der Reichstheaterkammer. Bethge, seit 1936 Mitglied der SS, trat im Theater in SS-Uniform auf; 1941 hatte er den Rang eines SS-Obersturmbannführers erreicht.[1]

1937 erhielt er eine der höchsten literarischen Auszeichnungen des Deutschen Reiches für sein Drama „Der Marsch der Veteranen“, in dem er das politische Ringen der Soldaten nach dem Weltkrieg thematisierte.

Bis in die letzte Phase des Zweiten Weltkrieges wurden zur Unterhaltung der Soldaten an der Front in sogenannten "Soldatenblättern für Feier und Freizeit" von Bethge als Leiter der KdF-Schachgemeinschaft Schachprobleme mit einer Beschreibung im militärischen Jargon veröffentlicht[2].

Von 1945 bis 1947 befand sich Friedrich Bethge in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Danach lebte er als freier Schriftsteller.

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden seine im Berliner Theaterverlag Langen/Müller veröffentlichten Schriften Marsch der Veteranen (1937) und Rebellion um Preußen (1941) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3][4]

Auszeichnungen

  • 1923 Lyriker-Preis für den Band Gedichte
  • 1937 Nationaler Buchpreis für das Drama Der Marsch der Veteranen

Werke

  • Pfarr Peder, Tragödie, 1924
  • Pierre und Jeannette, Novelle, 1926
  • Reims, Drama, 1929/30
  • Das Antlitz des Weltkrieges. Fronterlebnisse deutscher Soldaten, Hrsg. Ernst Jünger und F. Bethge, 1930/31
  • Die Blutprobe, Komödie, 1934
  • Der Marsch der Veteranen, Schauspiel, 1935
  • Das triumphierende Herz, Novelle, 1937
  • Rebellion um Preußen, Tragödie, 1939
  • Anke von Skoepen, Tragödie, 1940
  • Kopernikus, 1942

Literatur

  • Ines Bethge: Friedrich Bethge, der „artgemäße“ Dramatiker. in Rolf Düsterberg, Hg.: Dichter für das »Dritte Reich«, Bd. 2.: Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie. Neun Autorenporträts und ein Essay über literarische Gesellschaften zur Förderung des Werkes völkischer Dichter. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2011 ISBN 9783895288555 S. 41 - 78

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 49. 
  2. Edmund Bruns: Das Schachspiel als Phänomen der Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Münster 2003.
  3. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-b.html
  4. http://www.polunbi.de/bibliothek/1948-nslit-b.html

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