Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Österreich

Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Österreich
Flagge der griechisch-orthodoxen Kirche

Die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Austria und Exarchat Ungarns und Mitteleuropas ist die dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel nachgeordnete griechisch-orthodoxe Diözese für Österreich und Ungarn sowie weitere Länder im östlichen Mitteleuropa. Sitz des Metropoliten ist Wien. Zur Metropolie gehören etwa 100 Kirchengemeinden. Etwa 500.000 orthodoxe Christen insbesondere griechischer Herkunft gehören den österreichischen Gemeinden an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kontakt zwischen Österreich und dem byzantinischen Griechentum gab es bereits zur Zeit der Babenberger. So wurden drei byzantinische Prinzessinnen mit österreichischen Herrschern verheiratet, 1148 Theodora Komnena, 1203 Theodora Angela und 1220 Sophia Laskaris. Orthodoxe Christen und Griechisch-orientalische Gemeinden und Bruderschaften gibt es in Wien seit dem 18. Jahrhundert. Kaiser Karl VI. erließ 1723 auf Ansuchen von Prinz Eugen von Savoyen ein Edikt, in dem die Gründung der ersten orthodoxen Kapelle genehmigt wurde. Die griechisch-orientalische Kirchengemeinde zum Hl. Georg in Wien existiert seit 1768. Im Jahre 1776 erneuerte Kaiserin Maria Theresia auf Ansuchen der Bruderschaft zum Hl. Georg die alten Privilegien und gestattete den Umzug der Kapelle in ein neues Gebäude. Die Griechisch-orthodoxe Gemeinde zur Hl. Dreifaltigkeit konnte nach einem Dekret Kaiser Josefs II. 1787 gegründet werden und gleichzeitig erhielt diese Gemeinde die Erlaubnis, die gleichnamige Kirche am Wiener Fleischmarkt zu errichten. [1]

Am 5. Februar 1963 wurde vom Ökumenischen Patriarchen Athenagoras I. im Zuge einer Neuordnung der griechischen Kirchengemeinden in der Diaspora eine eigene “Metropolis Austria” für Österreich mit Exarchat für das damals kommunistische Ungarn und Mitteleuropa gegründet.

Das sogenannte Orthodoxengesetz von 1967 räumte der Metropolis von Austria die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts ein. Damit wurde die Jurisdiktionsgewalt des Ökumenischen Patriarchats anerkannt und von dem alten staatskirchenrechtlichen Prinzip abgegangen, wonach abgesehen von der römisch-katholischen Kirche kein oberster Jurisdiktionsträger seinen Sitz außerhalb des Staatsgrenzen haben darf.

Ökumene

Seit Gründung der Stiftung Pro Oriente 1964 herrscht intensiver Kontakt zwischen der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche in Österreich. Von 1996 bis 1999 war Metropolit Staikos Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ).[2] Im Oktober 2010 wurde unter dessen Vorsitz die Orthodoxe Bischofskonferenz für Österreich begründet.

Metropoliten

Die bisherigen Metropoliten waren:

Einzelnachweise

  1. Ch. G. Chotsakoglou: Griechische Kirchengemeinden zur Hl. Dreifaltigkeit und zum Hl. Georg in Wien, Wien, 1998
  2. Internetseite des ÖRKÖ

Weblinks


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