Gustav Melkert

Gustav Melkert

Gustav Melkert (* 22. April 1890 in Wittenberg; † 1943 in Alt-Strelitz) war Sekretär der Landarbeitergewerkschaft im damaligen Landkreis Waren und Mitglied der SPD und wurde als Widerständler von den Nationalsozialisten getötet. Er war das uneheliche Kind einer Gutsangestellten. Damit war es ihm verwehrt, seinem Berufswunsch zu folgen und Lehrer zu werden. Gustav Melkert war mit Johanna Elisabeth Auguste Melkert, geborene Krüger (1900 - 1978), genannt Guste, verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Paul, Lotte und Karl. Die Familie wohnte zuerst in Röbel in der Mühlenstraße im Hause des Schwiegervaters Otto Krüger, einem Schneider, der wie Gustav Melkert in der SPD engagiert war und zu den Gründern des Kosumvereins in Röbel gehörte. Man zog dann zwischenzeitlich nach Waren und später wieder zurück nach Röbel, wo die Familie auf dem Gildekamp ein Haus gebaut hatte. Gustav Melkert hatte dem Treiben der Nazis lange verbittert, aber tatenlos zugesehen. Aufgrund seines Alters wurde er nicht zum Kriegsdienst eingezogen, sondern musste in einer Munitionsfabrik arbeiten. Als dort nach der gescheiterten deutschen Militäroffensive bei Stalingrad Überstunden angeordnet wurden, rief er zum Protest dagegen auf mit der Begründung, dass der Krieg ohnehin verloren sei. Daraufhin wurde er verhaftet, ins Gefängnis Alt-Strelitz gebracht und dort zu Tode geprügelt. Eine Gedenktafel, die am Familienhaus angebracht war, erinnerte an ihn. Im Röbeler Stadtteil Gildekamp ist heute eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

  • HUNGER, Hermann, Die Leistung der Alten von damals: Wiederaufbau der Baugewerkschaften in den 3 Westzonen 1945 bis 1949, Die Industriegewerkschaft, 1999.
  • JAHNKE, Karlheinz, Sie dürfen nicht vergessen werden!: Widerstand gegen die NS-Diktatur in Mecklenburg 1933-1945, BS-Verlag-Rostock, 2005.

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