Güllener Ring

Als Güllener Ring wird eine Wallburg in Linnepe (heute Stadt Sundern) bezeichnet. Die Anlage stammte vermutlich aus dem 9. oder 10. Jahrhundert.

Beschreibung

Die Wallanlage Güllener Ring liegt etwa 800 m südlich von Linnepe am Nordhang des Dümberg auf 440 bis 460 m Höhe. Die rundliche Hauptburg hatte etwa einen Durchmesser von 55-60 m. Dieser Teil wird von einem starken Wall und einem aussenliegenden Graben umschlossen. Im Norden gibt es eine kleinere Vorburg, welche ebenfalls mit Wall und Graben gesichert ist. Der einzige Zugang zur Hauptburg erfolgte von Nordwest durch ein Wangentor, wodurch die Burg noch heute betreten werden kann. Erhalten sind Reste der Wälle und der Gräben. Die zahlreich im Gelände liegenden Steine dürften von einer verfallenen Mauer im Wall stammen. Die Wallhöhe des Inennwalles beträgt noch heute 2,0 bis 3,5 m, der Graben ist zwischen 5 und 6 m tief. Ein kleinerer Abschnittswall mit Aussengraben befindet sich noch etwa 100 m in südlicher Richtung.

Die Anlage steht seit 1978 unter Denkmalschutz. Der Güllene Ring zählt zu den karolingische-ottonischen Burgen.

• 

  Innenwall Westseite

• 

  Innenwall Nordseite mit Abschnittsgraben

• 

  Innenwall Ostseite

Der Name „Güllener Ring“ leitet sich vermutlich von dem Adjektiv „Gülte oder Gilte oder gült-, giltbarkeit“ ab, was soviel bedeutet wie zinspflichtig bedeutet. „Gülte“ steht auch für Zahlung, Schuld, Abgabe oder Einkommen, daher kommen auch die Begriffe „Gültig, Gelten, Gilde“ und „Geld“. In die Wallanlage „Güllener Ring“ wurden von den umliegenden zinspflichtigen Höfen die Naturalabgaben geliefert und eingelagert.^[1]

Einzelnachweise

1. ↑ Pfälzisches Wörterbuch, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Deutsches Wörterbuch, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer

Literatur

• Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd.3: Nordrhein-Westfalen. Stuttgart, 1970 S.273
• Beck, Hans und Hömberg, Philipp: 1975, Vor- und Frühgeschichtliche Wallburgen im Arnsberger Raum
• Hömberg, Albert, Zwischen Rhein und Weser, Aufsätze und Vorträge zur Geschichte Westfalens, 1967, Seite 101

51.3052777777788.0686111111111

Koordinaten: 51° 18′ 19″ N, 8° 4′ 7″ O